Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1
bekomme? Hör auf, mir in den Kopf zu schreien!“
Mit verschränkten Armen stand Alan vor ihm. „Du bist nicht der Einzige, der sich Sorgen macht. Und ich weiß, wie du dich fühlst, immerhin habe ich die ganze Nacht dein Händchen gehalten.“ Er dachte an die durchwachten Stunden, in denen sie sich verzweifelt geliebt hatten und dazwischen immer wieder versuchten zu schlafen. Keiner von ihnen war zur Ruhe gekommen, doch sie hatten sich gegenseitig Halt gegeben.
„ Kann es sein, dass ihr Schnuckelchen mir eine Frage stellen möchtet?“ Tracy lächelte zuckersüß, anscheinend war sie Zeugin der Unterhaltung geworden. „Ich war gerade bei Brody, weil ich ihm seine Maschine vorbeigebracht habe.“
Verblüfft schaute Mark sie an.
„ Ich kenne ja euch Jungs, ohne eure Babys seid ihr nicht glücklich. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich den Lotus wieder hier vorm Haus abgestellt – der Schlüssel steckte.“ Sie drückte Mark den klimpernden Bund in die Hand.
„ Tracy!!!“
„ Ja, okay, ich gebe zu, ich brauchte nur einen Vorwand, um ihn zu besuchen, aber ich musste nicht mal zu Brody in die Wohnung, denn ich habe seine Schwingungen bis zur Straße herunter gespürt.“
„ Weißt du etwas, Trace?“, fuhr der große Jäger sie aufgebracht an, wobei er sie an den Schultern festhielt. Auch Alan trat nun dicht an sie heran.
Die junge Frau grinste und tätschelte ihnen dann beschwichtigend den Arm. „Es geht ihnen gut – allen beiden!“
Erleichtert stieß Mark die Luft aus den Lungen. Es war offensichtlich, wie die Anspannung von ihm abfiel, er fing Alan und Tracy ein und zog sie an sich. „Ich liebe euch“, murmelte er in ihre Haare.
Tracy kuschelte sich an die zwei Männer und ertappte sich dabei, wie sie sich in ihrem Übermut sündigen Fantasien hingab.
***
Brody wagte kaum zu atmen. Die nächtlichen Erinnerungen stürzten ungebremst auf ihn ein, doch als er in die fröhlich funkelnden Augen des Halblings sah, war er sich sicher, dass er träumte. Sein Gesicht, das noch vor Kurzem ausgesehen hatte wie Chili con Carne, wies nur noch einige gelbgrüne Flecken auf, ebenso Delwyns schlanker Oberkörper.
Sofort richtete sich Brody auf, um dem jungen Mann über die Wange zu streicheln. „Du bist am Leben? Wie ist das möglich?“
„ Ich bin zwar normalsterblich, so wie du, dennoch verfüge ich über eine dämonische Wundheilung – mehr oder weniger. So lange ich noch nicht tot bin, ist das eine wirklich nützliche Fähigkeit.“ Sein schelmisches Grinsen wirbelte eine Schar Schmetterlinge in Brodys Bauch auf.
Mit dem Daumen fuhr er Delwyn zwischen den Brauen nach unten. „Dir bleibt wohl ein kleiner Höcker auf der Nase.“ Ungestüm zog er den Halbling zu sich und umarmte ihn. „Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.“ Er spürte die Wärme des anderen Körpers und roch den erregenden, exotischen Duft mit der zimtigen Note, worauf er sich sicher war, dass alles der Realität entsprach. Brody musste Delwyn mit aller Intensität fühlen, ihn streicheln und berühren – die grenzenlose Erleichterung ließ ihn seine persönliche Moral vergessen.
Seine Stimme zitterte, als er Dell fragte: „Was war so wichtig, dass du ins Hauptquartier gekommen bist?“
Delwyn legte den Kopf an Brodys Nacken und eine Hand auf dessen Oberschenkel. „Ich habe eine Unterhaltung zwischen Madoc und seinen Handlangern belauscht. Sie planen etwas Großes, doch leider hatte ich keine Ahnung, wovon sie sprachen. Es ging um irgendeine Armee.“
Das sind keine wirklichen Neuigkeiten. Der Großmeister hatte ja schon so etwas vermutet , dachte Brody. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass Madoc dahintersteckt.
Da der junge Mann unentwegt weiterredete, kam der Jäger nicht mehr dazu, über Madocs Plan nachzudenken.
„ Ich wollte dir mitteilen, dass ich noch einmal in die Unterwelt gehe, um Genaueres herauszufinden.“
„ Bist du wahnsinnig?!“ Brody hielt ihn an den Schultern fest. „Nein, Delwyn, ich möchte nicht, dass du dich noch einmal dieser Gefahr aussetzt. Ich würde es nicht ertragen, dich zu verlieren!“ Er senkte den Blick und meinte leise: „Es tut mir so leid, dass du wegen meiner Unfähigkeit so große Schmerzen erleiden musstest.“
„ Glaube mir, ich habe schon weitaus schlimmere Schmerzen erduldet, tief in meinem Herzen.“
Noch ehe sich Brody versah, presste der Halbdämon den Mund auf seine Lippen. Der Jäger wehrte sich nicht dagegen. Nur mit Mühe unterdrückte er ein Stöhnen.
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