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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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traf sie tatsächlich eines der Tiere. Nicht das, auf das sie gezielt hatte, aber immerhin … Das fragliche Tier stürzte auf die Seite und blutete. Es war träges, schwarzes Blut, die Art von Blut, wie Vampire es vergossen. Angewidert rümpfte Alexia die Nase. In der Vergangenheit hatte ein gewisser wachsgesichtiger Golem ebenfalls solches Blut verströmt.
    Ein weiterer Schuss peitschte. Der Kutscher, ein Claviger, der relativ neu im Rudel war, feuerte ebenfalls auf die Angreifer.
    Lady Maccon runzelte die Stirn. Waren diese Stachelschweine bereits tot? Zombie-Stachelschweine? Sie schnaubte verächtlich über ihr eigenes Hirngespinst. Ganz gewiss nicht. Totenbeschwörung war schon vor langer Zeit als bloßer abergläubischer Unsinn widerlegt worden. Blinzelnd verkniff Alexia die Augen zu schmalen Schlitzen. Sie schienen merkwürdig glänzende Stacheln zu haben. Etwas aus Wachs? Oder war das Glas?
    Alexias Revolver war mit Sundowner-Patronen geladen, obwohl ihr niemand die offizielle Genehmigung erteilt hatte, die für Unsterbliche tödliche Munition zu verwenden. Conall jedoch hatte regelrecht darauf bestanden, und Alexia widersprach ihm zumindest in Fragen der richtigen Munition nicht. Ob nun untot oder nicht, das Stachelschwein, auf das sie geschossen hatte, blieb liegen. Das war interessant. Obwohl Sundowner-Patronen, das musste sie eingestehen, bei jedem normalen Stachelschwein eine ebensolche Wirkung gezeigt hätten.
    Conall wurde von regelrechten Massen dieser Kreaturen angegriffen und war ein weiteres Mal sich windend und jaulend unter dem Schwarm von Stacheln in die Knie gegangen.
    Alexia steckte Ethel weg und griff erneut zu ihrem Sonnenschirm. Sie streckte ihn ganz aus dem Fenster der Kutsche, öffnete ihn und drehte ihn dann mit einer geübten Bewegung um, sodass sie ihn an der Spitze hielt, wo sich die tödlichen Stellrädchen befanden. Ihr Mann würde eine Weile brauchen, um sich von den Verletzungen zu erholen, die er sich gleich zuziehen würde, und sie verabscheute es absolut, ihm Schmerzen zu bereiten, doch manchmal erforderten die Umstände extreme Maßnahmen. Sie vergewisserte sich sehr genau, dass sie das Rädchen auf die zweite und weder auf die erste noch auf die dritte Stellung drehte, und versprühte eine Flüssigkeit aus in Schwefelsäure gelöstem Lapis solaris, die dazu gedacht war, Vampire zu bekämpfen. Die Lösung war jedoch immer noch stark genug, um jedes Lebewesen zu verätzen – und ihm zumindest starke Schmerzen zu verursachen.
    Der Sprühnebel trieb auf die Stachelschweine zu und hüllte sie ein. Der beißende Geruch nach versengtem Fell durchdrang die Luft. Ihr Mann, der zu diesem Zeitpunkt beinahe vollständig von den Kreaturen bedeckt war, entging dem Großteil des Nebels, da die Stachelschweine das meiste der herabregnenden Säure abbekamen.
    Es war geradezu unheimlich, denn sie gaben keinen Laut von sich. Die Säure brannte sich durch den Pelz, der ihre Gesichter bedeckte, zeigte jedoch wenig Wirkung auf die Stacheln, mit denen sie Lord Maccon immer noch stachen. Der Sonnenschirm spuckte stotternd, und der Nebel wurde zu einem Tröpfeln. Alexia schüttelte ihn aus, drehte ihn um und ließ den Schirm zuschnappen.
    Mit einem so lauten Brüllen, dass es die Stachelschweine garantiert in ihren Stiefeln hätte schlottern lassen, wenn sie welche getragen hätten, schüttelte ihr Mann die Kreaturen ab und warf sich rückwärts nach hinten, als wolle er sie dazu verlocken, ihm zu folgen.
    Er schien nicht so kampfunfähig, wie er vorgegeben hatte. Vielleicht versuchte er, die Bedrohung, die sie eingekreist hatte, von Alexia fortzulocken.
    Mit einer plötzlichen Eingebung rief Lady Maccon ihrem wölfischen Gemahl zu: »Führ sie von hier fort, Liebling! Zur Kalkgrube!« Sie erinnerte sich daran, dass sich Conall erst vor wenigen Nächten darüber beschwert hatte, aus Versehen in die Grube gestolpert zu sein und sich alle Haare an den Vorderpfoten versengt zu haben.
    Lord Maccon bellte zustimmend. Er begriff, was sie meinte, denn als Alpha war er einer der wenigen, die einen klaren Kopf behielten, wenn sie ihre Haut ablegten. Langsam wich er rückwärts von der Straße und schritt den Graben entlang auf die Kalkgrube in der Nähe zu. Wenn die Kreaturen irgendwelche Bestandteile aus Wachs hatten, würde der Kalk sie zumindest unbeweglich machen.
    Die Stachelschweine folgten ihm.
    Alexia blieb nicht einmal ein Augenblick des Verschnaufens, um den makaberen Anblick eines Wolfes zu

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