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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ordentlich erledigt wird, muss man eben den Besten schicken.« Übernatürlich schnell machte er einen Satz auf sie zu, in den Händen eine Garotte. Alexia hätte nie geglaubt, dass das würdevollste Mitglied des Westminster-Hauses solch ein primitives Meuchelwerkzeug benutzte.
    Lady Maccon mochte vielleicht in letzter Zeit zum Watscheln neigen, doch mit der Beweglichkeit ihrer oberen Extremitäten war noch alles in bester Ordnung. Sie duckte sich zur Seite, um dem tödlichen Würgedraht zu entgehen, griff nach Ethel, warf sich herum, spannte noch in derselben Bewegung den Hahn und schoss.
    Auf so kurze Distanz gelang es sogar ihr, den Vampir in die Schulter zu treffen. Deutlich überrascht hielt er in seinem Angriff inne. »Also wirklich, Donnerwetter!«
    Alexia spannte den Hahn erneut. »Nehmen Sie doch bitte Platz, Lord Ambrose. Ich glaube, ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen, das Sie vielleicht dazu bringen könnte, Ihre augenblickliche Herangehensweise noch einmal zu überdenken. Außerdem werde ich als Nächstes auf einen sicherlich empfindlicheren Teil Ihrer Anatomie schießen.«
    Der Vampir blickte auf seine Schulter, die nicht so schnell heilte, wie sie sollte. Die Kugel war nicht hindurchgegangen, sondern im Knochen stecken geblieben.
    »Sundowner-Patronen«, erklärte Lady Maccon. »Durch eine bloße Schulterverletzung schweben Sie zwar nicht in tödlicher Gefahr, Mylord, aber ich würde die Kugel nicht dort verbleiben lassen, wenn ich Sie wäre.«
    Behutsam ließ sich der Vampir in die weichen Samtpolster des Sitzes zurücksinken. Alexia war schon immer der Meinung gewesen, dass Lord Ambrose der Inbegriff dessen war, wie ein Vampir aussehen sollte. Er hatte einen dichten Schopf glänzender dunkler Haare, ein Kinngrübchen – und im Augenblick eine gewisse Ausstrahlung kindischer Gereiztheit.
    Lady Maccon, die nicht der Typ war, lange zu fackeln, selbst wenn ihr Leben nicht in Gefahr war, kam gleich zur Sache. »Sie können mit all Ihren ungehobelten Mordversuchen aufhören. Ich habe mich entschieden, dieses Kind zur Adoption zu geben.«
    »Oh? Und warum sollte das für uns irgendeinen Unterschied machen, Lady Maccon?«
    »Der glückliche Vater wird Lord Akeldama sein.«
    Die trotzige Miene des Vampirs wich einem Ausdruck aufrichtigen Schocks. Eine solch bizarre Enthüllung hatte er ganz sicher nicht erwartet. Die Überraschung saß so gefährlich unsicher auf seinem Gesicht wie eine Maus auf einer Schüssel Pudding. »Lord Akeldama?«
    Lady Maccon nickte, knapp, einmal.
    Der Vampir hob eine Hand und wedelte in einer höchst bemerkenswerten Geste schlaff damit hin und her. »Lord Akeldama?«
    Lady Maccon nickte erneut.
    Er schien sich wieder etwas auf seine viel gerühmte vampirische Gravität zu besinnen. »Sie würden erlauben, dass Ihr Abkömmling von einem Vampir aufgezogen wird?«
    Alexias Hand, die immer noch den Revolver hielt, wankte nicht einen Deut. Vampire waren durchtriebene Geschöpfe. Es war nicht ratsam, ihre Wachsamkeit zu vernachlässigen, auch wenn sich Lord Ambrose nun völlig ungefährlich gab. Aber er hielt immer noch die Garotte in der anderen Hand.
    »Kein Geringerer als der Wesir«, erinnerte Alexia ihn an Lord Akeldamas erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit geänderten politischen Status.
    Aufmerksam musterte sie sein Gesicht. Sie bot ihm einen Ausweg und wusste, dass er sich den auch sehnlichst gewünscht hatte. Das traf sicherlich auch für Countess Nadasdy zu. Alle Vampire fühlten sich in dieser ganzen Situation unwohl. Das war vermutlich auch der Grund, warum sie ihre Mordversuche immer wieder vermasselten, denn sie waren nicht wirklich bei der Sache. Nicht, was das Töten anbelangte, was bei Vampiren etwa den gleichen Stellenwert hatte wie sich ein neues Paar Schuhe anfertigen zu lassen. Nein, sie ersehnten sich einen Ausweg, denn niemand wollte wirklich die Gefährtin eines Alpha-Werwolfs töten. Lady Maccons Ableben durch die Hand der Vampire, ob nachweisbar oder nicht, hätte den Vampirhäusern eine gehörige Menge Ärger eingebracht. Ärger der großen, haarigen und wütenden Sorte. Es war nicht so, dass die Blutsauger glaubten, einen Kampf mit Werwölfen zu verlieren, sie wussten einfach nur, dass er sehr blutig werden würde. Und Vampire hassten es, Blut zu verlieren. Es war mühsam zu ersetzen und hinterließ immer einen Fleck.
    Lady Maccon verlieh ihren Worten Nachdruck, denn sie fand, dass Lord Ambrose genug Zeit gehabt hatte, um über ihre Offenbarung

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