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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Stürzt Euch nicht Hals über Kopf in eine Ehe.«
    »Ihr seid doch nur eifersüchtig. Ich weiß alles über Eure Affäre mit Cav, doch seid versichert, dass diese vorüber ist. Er hat mir Liebe geschworen, und ich vertraue ihm aus ganzem Herzen.« Sie drehte den Damen den Rücken.
    Velvet war außer sich. Anna Marie und Bess wechselten bezeichnende Blicke.
    »Er stopfte ihr den Kopf mit Lügen voll, weil ich seine Zudringlichkeiten zurückwies«, versicherte Velvet ihnen.
    »Es gibt keinen Mann auf der Welt, dem man trauen kann«, erklärte Bess.
    Velvet hatte so viel Anstand zu erröten. Bess’ Ehemann Johnnie hatte ihr während der Rennen in Epsom seine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt.
    In jener Nacht hatte Velvet einen lebhaften Traum. Lady Mary kam darin vor und erklärte unerschütterlich ihre Liebe zu Will Cavendish. Ich vertraue ihm aus ganzem Herzen. Bess Lauderdale sagte gehässig: Was für eine Närrin! Es gibt keinen Mann, dem man trauen kann. Sag ihr, was Montgomery dir angetan hat, Velvet.
    Sie war wieder auf Roehampton und trieb im See. Greysteel, der ihre Hände festhielt, zog sie immer tiefer unters Wasser. Vertraue mir, Velvet. Vertraue darauf, dass ich dich behüten werde. Die Szenerie wechselte, sie stand vor ihrem Schlafgemach. Sie drehte den Türknauf, die Tür schwang lautlos auf. Sie starrte ungläubig die Szene an, die sich ihr darbot. Ihr Mann stand wortlos neben ihrem Bett, der Blick seiner grauen Augen bohrte sich in sie. Vertraue mir, Velvet! Würdest du mich lieben, hättest du Vertrauen zu mir!
    Velvet erwachte und sah den leeren Platz neben sich im Bett. Ich vertraute dir, und du betrogst mich! Sie rollte sich zusammen, und als ihr die Tränen kamen, drückte sie ihr Gesicht in die Kissen, damit Emma in der Kammer nebenan ihr Schluchzen nicht hören konnte.
     
    Am nächsten Abend trat Velvet im Spielzimmer zu Barbara. »Wie satt ich diese Umgebung habe – allabendlich tut man dasselbe mit denselben Leuten. Ich könnte schreien.«
    »Ganz recht. Wir brauchen Ablenkung. Buckingham ist heute auf einer privaten Party in Suffolk House. Wollen wir auch hingehen?«
    »Wird Seine Majestät Euch nicht vermissen?«
    »Das will ich doch hoffen. Ich stehe viel zu oft zur Verfügung, und was ist der Dank? Heute unterschrieb der König einen Vertrag, der Catherina von Braganza zu seiner Königin macht. Er zog die Verhandlungen so lange hin, bis Portugal ihm die Städte Tanger und Bombay anbot, und plötzlich stimmt wie durch ein Wunder der Preis.«
    Velvet fiel ein, dass Charles zu ihr gesagt hatte, er könne sich den Luxus einer Liebesehe nicht leisten.
    »Aber ein Dokument, das mich zur Countess macht, kann er nicht unterschreiben!« Barbara steigerte sich in Wut hinein. »Kommt, gehen wir.«
    Da Suffolk House in unmittelbarer Nachbarschaft von Whitehall lag, waren sie rasch am Ziel. Kaum eine halbe Stunde verging, als Barbara ihren Vetter auch schon zur Rede stellte. »George, das ist der ödeste Abend, den wir je erlebten. Warum bist du gekommen?«
    »Ich wollte Manieren zeigen und der Countess of Suffolk gratulieren. Der König bat sie, das Amt der Kammerfrau der Königin zu übernehmen.«
    Barbaras Miene erstarrte. »Was für ein Zufall! Auch ich bin als königliche Kammerfrau vorgesehen.« Sie klappte ihren Fächer auf. »O Gott, wie stickig es hier ist. Lady Montgomery und ich möchten gern den neuen Spielsalon an der Tothill Street besuchen.«
    Er verbeugte sich vor Velvet. »Ich bin stets bereit und gewillt, eine Dame zu verderben, vorausgesetzt, sie fürchtet nicht den Zorn des Herrn.«
    Velvet lachte lauthals. »Ich zittere vor Angst!«
    Am nächsten Tag legte Velvet sich eine kleine Kutsche zu, da sie es leid war, immer fremde Wagen in Anspruch nehmen zu müssen, außerdem verlieh ihr das eigene Gefährt ein Gefühl der Freiheit. Jetzt konnte sie ausfahren, wohin sie wollte, ohne erst ihren Mann fragen zu müssen.
    Zu ihrer ersten Sitzung zu Mary Beales Atelier an der Pall Mall fuhr sie bereits im eigenen Wagen. In dem kleinen Ankleidezimmer, in dem sie sich entkleidete und einen losen Hausmantel anlegte, musste sie erst ihr angeborenes Schamgefühl überwinden, doch als sie heraustrat, nahm Mary ihr die Befangenheit, indem sie ihr versicherte, dass sie völlig ungestört bleiben würden. »Mylady, Ihr habt die schönste Haut, die ich je sah – wie makelloser Alabaster.«
    »Danke. Ich kann von Glück reden, dass ich von Sommersprossen verschont blieb – bei meiner

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