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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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aus ganzem Herzen.«
    Es folgte die Vorstellung des Bürgermeisters, der Bischöfe und vieler anderer Würdenträger, ehe der König sich für die Nacht auf Dover Castle zurückziehen konnte. Greysteel Montgomery und viele treue, persönlich mit Charles Stuart befreundete Royalisten hatten sich auf Dover Castle versammelt. Mit sehr viel Glück hatte er noch einen kleinen Raum in der massiven Festungsanlage bekommen und war bereits mit dem Bewohner der angrenzenden Unterkunft bekannt. Sie traten aus ihren Quartieren und gingen in die große Halle hinunter.
    »Nanu … Montgomery, wenn ich nicht irre?« George Villiers, Duke of Buckingham, streckte ihm seine Hand entgegen.
    »Erfreut, Euch zu sehen, Buckingham. Ein Wunder, dass Ihr mich erkannt habt.« Montgomery schüttelte herzlich Villiers’ Hand.
    »Das machen Eure Augen – sie durchdringen einen bis ins Innerste und nageln einen an die Wand. Ein Spitzbube wie ich muss auf der Hut sein.«
    Greysteel grinste, als ihm aufging, dass es vermutlich George gewesen war, der seinen Schwiegervater General Fairfax in Charles’ Lager gezogen hatte. »Ich fürchte, wir alle sind Spitzbuben und Vagabunden.«
    »Ich bin hier, um selbst einen Blick auf den großen Mann zu werfen.«
    Montgomery, der die berüchtigte Respektlosigkeit des Herzogs kannte, wusste, dass nicht König Charles gemeint war. »Nun, wenn Ihr wollt, stelle ich Euch Monck vor. Sicher wird der General auch Euch näher ins Auge fassen wollen.«
    »Ihr kennt ihn?« Buckingham schien erstaunt.
    »Er nahm mich einmal gefangen«, gestand Greysteel.
     
    Die große Halle von Dover Castle war voll bis an die Dachsparren. Sir George Carteret, Gouverneur von Jersey, war von den Kanalinseln an Bord der Proud Eagle gekommen, deren Besatzung Montgomery größtenteils kannte. Der Chef der Admiralität Edward Montagu, der als Captain der Royal Charles den König nach England gebracht hatte, war mit seinem Sekretär Samuel Pepys anwesend, und die Besatzungen der zwei Schiffe befreundeten sich rasch.
    General Monck hatte ein paar hundert Soldaten zum Schutz des Königs mitgebracht, von denen sich nun viele in der großen Halle unter das königliche Gefolge mischten. Neben Charles’ loyalen Freunden aus London waren viele seiner Anhänger, die mit ihm das Exil geteilt hatten, den ganzen Tag über auf Schiffen eingetroffen. Sie drängten sich nun in der Halle und erwarteten ungeduldig das Erscheinen des Königs. Bis auf den letzten Mann waren alle hungrig und durstig.
    Als Charles flankiert von seinen königlichen Brüdern die große Halle betrat, wurde er sofort von seinen Freunden umringt. Die Wachen taten ihr Bestes, um alle zurückzuhalten, doch war es eine schier unmögliche Aufgabe, die Menschen von ihrem zurückgekehrten Monarchen zu trennen, zumal er nur zu gern ihre Glückwünsche und ihren guten Willen zur Kenntnis nahm.
    Langsam und immer wieder innehaltend, um einen Bekannten zu begrüßen, gelangte der König schließlich bis zu der Estrade und nahm seinen Platz an der für das königliche Bankett gedeckten Tafel ein. George Monck saß zwischen König Charles und Chancellor Hyde, während Montagu zur Linken des Königs zwischen James, Duke of York, und Henry, Duke of Gloucester, platziert war.
    Bald waren die Pokale gefüllt, und die große Halle hallte von Trinksprüchen wider. »Auf das Wohl Seiner Majestät«, war ein Ausruf, der immer wieder ertönte, ehe das Fest sich dem Ende zuneigte.
    Charles’ dunkle Augen begegneten jenen Moncks offen und ehrlich. »Was bewog Euch tatsächlich zu Eurer Entscheidung, mir beizustehen, General?«
    Die Kugelaugen sahen den König direkt an. »Ich kämpfte bei der Belagerung von Nantwich für Euren Vater. Die Royalisten verloren, ich geriet in Gefangenschaft. Als ich im Tower von London dem Hungertod nahe schmachtete, schickte Euer Vater mir eine Gabe von hundert Pfund.« Er schüttelte den Kopf. »Das vergaß ich nie.«
    Zweifellos die beste Investition, die mein Vater jemals tätigte.
    Schließlich konnte Charles sich in eine hastig zurechtgemachte Zimmerflucht im Schloss zurückziehen. Und hier war es, wo er seine engsten Vertrauten zu sich bat.
    Henry Jermyn, Earl of Saint Albans, und George Digby, Earl of Bristol, die mit Charles das Exil geteilt hatten, füllten für die Anwesenden die Pokale.
    Charles warf einen Arm um Buckinghams Schulter. »Sapperment, George, wie hast du mir gefehlt! Daran kannst du meine Verzweiflung ermessen.«
    »Ich wusste, es war Euch

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