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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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gefärbt.«
    »Nun, ich bezweifle, ob man am Hof von St. James so weit gehen würde, doch ich wette, dass nach der züchtigen puritanischen Mode, die Cromwell uns aufzwang, alles gewagt wirkt.«
    »Meinst du, Charles wird dort seinen Hof einrichten?«
    »Dort hatte er als Kind seine Hofhaltung, doch ich glaube, dass er in Whitehall residieren wird. Vermutlich wird er auch Räumlichkeiten zu St. James bewohnen.«
    Christian begutachtete ihr eigenes Spiegelbild. »Ich glaube, dieses Kleid verlangt nach Bortenzierde. In meinem Alter kann ich mir galantes nicht mehr leisten.«
    »Was sind galantes? «
    »Das sind Schleifengirlanden, die die Herren sich als Angebinde aneignen können. Silber würde sich auf dieser hellgrünen Seide am besten machen.«
    »Wir müssen uns auch Fächer beschaffen. Sie sind so hübsch und weiblich.«
    »Ich sollte ein paar zusätzliche Näherinnen einstellen«, wandte Christian sich an ihre Schneiderin. »Velvet und ich werden für den Hof viele Kleider brauchen, und natürlich auch prächtige Krönungsroben. Ich möchte etwas in Königsblau.«
    »Zu meiner Haarfarbe gefiele mir Weiß und Gold.«
    »Das wäre exquisit, meine Liebe, und für eine unverheiratete junge Dame äußerst passend. Eine jungfräuliche Fassade ist sehr anziehend.«
    Als Velvet errötete, zwinkerte Christian ihr zu. »Ich sagte Fassade. «
    An jenem Abend öffnete die Dowager Countess ihre Schmuckschatulle und forderte Velvet auf, sich ein paar Stücke nach ihrem Geschmack auszusuchen. »Du musst Diamanten und Rubine in großem Stil tragen.«
    »Ach, ich habe noch nie im Leben Schmuck angelegt. Du bist so großzügig!«
    »Unsinn. Ich werde meiner Schwiegertochter Nachricht schicken und sie bitten, sie solle den Familienschmuck mitbringen. Die Devonshires müssten jeden Tag eintreffen, da sie an den Hoffestivitäten teilnehmen müssen. Die Kollektion enthält auch die Juwelen deiner Urgroßmutter. Elizabeth Cecil, die gegenwärtige Countess, legt keinen Wert auf Pomp und drängt sich nie in den Vordergrund. Nun ja, wie auch? Als Matriarchin der Familie hatte ich sie immer fest unter dem Daumen.«
    »Ich nehme an, auch Euer Enkel Cav wird kommen?«
    »Deine Annahme ist richtig, Schätzchen.« Sie zog eine Braue in die Höhe. »Glaubst du, dass du mit dem jungen Draufgänger zurechtkommst?«
    Velvet lächelte insgeheim. »Ganz sicher.«
    Christian griff in ihr Juwelenkästchen. »Hier, das könnte dir helfen. Dieser Miniaturdolch wird bodkin genannt. Ziemlich altmodisch, aber sicher sehr wirksam.«
    Wieder in ihrem eigenen Gemach riss Velvet die Fenster auf. Freudenfeuer erhellten die Nacht, seitdem die Rückkehr des Königs kundgetan worden war, die Londoner feierten auf den Straßen, indem sie riesige Rinderkeulen und Kastanien brieten. Sie konnte vor Glück kaum an sich halten. »So kommst du endlich doch nach Hause. Ich habe nie den Glauben verloren. Ach, Charles, ich kann es nicht erwarten, dich zu sehen.«
    Als sie einschlief, träumte sie eine Variante des Traumes, der sie so oft heimsuchte. Greysteel Montgomery beherrschte ihn und beherrschte sie. Als er sie liebte, schenkte sie ihm ihr Herz und versprach ihm die Ehe. Dann erfuhr sie, dass er sie und den König betrogen hatte. Wie immer war sie gezwungen, sich zwischen ihm und Charles Stuart zu entscheiden. Und wie immer wählte Velvet den König.
     
    Prächtig angetan, wenn auch in dunkler, vornehmer Kleidung, die nur durch eine rote Feder an seinem Hut aufgehellt wurde, ging Charles Stuart an einem sonnigen Nachmittag im Mai in Dover an Land. Endlich wieder in der Heimat! Ich gedenke, für immer zu bleiben. Nie wieder werde ich auf Wanderschaft gehen, das schwöre ich bei Gott dem Allmächtigen!
    Charles fiel auf seiner Heimaterde auf die Knie. »Ich danke Gott für das Wunder dieser Restauration!« Er war sich deutlich bewusst, dass die wartende Menschenmenge diese Geste als demütige Unterwerfung unter den Willen der Vorsehung auffassen würde. Niemand sollte daran zweifeln, dass er der rechtmäßige und von Gott eingesetzte Herrscher war.
    Als sich Charles erhob, war der Jubel so laut, dass er fast den Kanonensalut Seiner Majestät Navy übertönte. »Gott schütze den König! Gott schütze den König! Gott schütze den König!« Er ging nun direkt auf den knienden General Monck zu.
    »Euer Majestät, ich fühle mich zutiefst geehrt!«
    Charles hob ihn auf. »Nein, General, die Ehre ist auf meiner Seite.« Er küsste ihn auf beide Wangen. »Ich danke Euch

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