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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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unerträglich, dass ich England für mich allein hatte, Sire.«
    Charles schlug Greysteel auf die Schulter. »Du weißt, dass ich dir ewigen Dank schulde. Du verdienst mindestens ein Earltum.«
    »Das habe ich schon, Sire«, sagte Greysteel leise.
    »Mein Beileid zum Ableben deines Vaters«, gab Charles ernst zurück. Dann sah er beide Männer an, und ein Lächeln erhellte seine melancholischen Züge. »Eglinton und Buckingham – ihr seid die besten Freunde, die ein König haben kann. Da ihr bereits Adelstitel führt, braucht ihr keine mehr von mir.«
    »Keine Angst, Sire, mir wird bald etwas anderes einfallen, das ich brauche.«
    »Wie ich dich kenne, George, hast du es dir schon ausgedacht«, antwortete Charles lakonisch. Er nahm nachdenklich einen Schluck Wein und wendete sich an das Dutzend seiner im Raum versammelten Getreuen. »Ihr müsst wissen, Gentlemen, dass die Ironie meiner Situation mir nicht entging. Im Laufe der Jahre endeten alle meine Versuche, meine Krone zurückzugewinnen, in Blutvergießen und Niederlage. Jetzt wurde ich kampflos zur Macht gezwungen, indem das Volk mich zu seinem legitimen Monarchen erklärte. Ich habe an meiner eigenen Restauration keinen Anteil.«
    »Nicht ganz, Sire«, widersprach Greysteel. »Der heutige Tag ist Vollendung all dessen, was vorausging – für Euch, für uns, für England.«
    »Die Zukunft ist da, Sire. Ich schlage einen spektakulären Einzug in Eure Hauptstadt vor«, riet Buckingham.
    »Das überlasse ich Digby, Jermyn, Hyde und meinen Brüdern, die vor Ideen überschäumen. Da ich in vier Tagen dreißig werde, wäre es sehr befriedigend, an meinem Geburtstag in London einzuziehen.«
    »Nichts leichter, als dies zu arrangieren, Sire«, erklärte Greysteel. Er zählte an den Fingern ab: »Nächtigungen in Canterbury, Rochester und Deptford werden Euch am neunundzwanzigsten Mai in London eintreffen lassen.«
    »Wir wünschen deine Anwesenheit an unserem Hof, es sei denn, du möchtest ein Offizierspatent in meiner Armee, Montgomery?«
    »Diesen Ehrgeiz habe ich nicht, Sire. Meine Kampftage gehören der Vergangenheit an.«
    »Würdest du Organisation und Kommando der königlichen Garde übernehmen?«
    Greysteel war verblüfft. Er hatte nichts erwartet und war nicht sicher, ob er bereit war, die Verantwortung für die Person des Königs zu übernehmen, doch er zögerte nicht mit seiner Antwort. »Ich fühle mich geehrt, Euer Majestät.«

13
     
    »Die Vorbereitungen für den Einzug des Königs sind spektakulär! Ich sah einige der Tapisserien, die heute in den Straßen aufgehängt wurden.«
    Velvet studierte ein hastig gedrucktes Flugblatt, auf dem die Route König Charles’ und seiner königlichen Prozession angezeigt wurde. »Charles wird von Blackheath kommend in die Stadt einziehen, und zu St. George’s Field werden Bürgermeister und Ratsmitglieder ihm das Stadtschwert überreichen. Hier steht, dass hundert junge Mädchen in Weiß mit blauem Kopfputz vor seinem Pferd Blumen und Duftkräuter streuen. Das würde ich gern sehen!«
    »Man kann nicht alles sehen, meine Liebe«, erklärte Christian. »Da die Prozession Stunden dauern wird, nahm ich Lady Salisburys Einladung an, das Schauspiel von ihrem neu eröffneten Haus am Strand aus zu beobachten. Mary Anne zeigte immer schon großen gesellschaftlichen Ehrgeiz, der uns heute zugute kommt.«
    Velvet blickte sich schuldbewusst um, um sich zu vergewissern, ob Christians Schwiegertochter sich nicht in Hörweite befand, da die Countess of Salisbury ihre Mutter war. »Die Countess of Devonshire wird Euch hören«, flüsterte sie.
    »Du meine Güte, Velvet, Elizabeth weiß, dass ihre Mutter von Ehrgeiz besessen ist. Warum hätte sie sie sonst gedrängt, meinen Sohn Devonshire zu heiraten? Ach, übrigens, du siehst heute besonders reizend aus.«
    »Ich wählte Vergissmeinnichtblau – als symbolische Geste. Ich glaube, meine neuen weißen Ziegenlederschuhe spare ich mir für den Besuch im Palast auf.«
    Die Witwe machte ihren Hut mit einer Nadel fest. Die Straußenfeder, die ihn schmückte, war zum Kleid passend rosa gefärbt. »Ruf zu Elizabeth hinauf, dass wir fertig sind und losfahren, Velvet.«
    »Ich bin hier, Mylady.« Elizabeth trat leise aus der Ecke, wo sie seit einer Stunde geduldig gewartet hatte. Ihr beigefarbenes Satinkleid hatte sie nahezu unsichtbar gemacht.
    »Was für eine fügsame Frau«, sagte Christian und lächelte ihr zu. Dann drehte sie sich abrupt zu Velvet um und verdrehte die Augen.
    Arme

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