Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
Kolleginnen und Kollegen vom Ballett kennenlernen“, sagte er so ganz nebenbei.
„Ach, tatsächlich?“ Das überraschte sie.
Das Taxi hielt vor dem Mietshaus, in dem sie wohnte.
Reed zuckte mit den Schultern. „Natürlich nur, wenn du nicht der Meinung bist, dass ich dich blamiere.“
Sie musterte ihn, wie er so in seinen Jeans und seinem karierten Hemd dasaß. „Na ja, Cowboystiefel wären vielleicht nicht so ganz passend.“
„Ich verspreche, ich mache mich ein bisschen schick.“ Er beugte sich nach vorne zum Fahrer. „Können Sie ein paar Minuten auf mich warten?“
Der Mann nickte.
Reed wandte sich wieder an Katrina. „Ich bringe dich noch eben kurz nach oben.“
Also will er nicht bei mir wohnen, dachte sie. Na ja, das wäre auch komisch gewesen. Ich habe nur ein Schlafzimmer. Nicht, dass ich nicht bereit wäre, es zu teilen, aber … Was soll’s, er hat ja nicht mal gefragt.
„Ich wohne im Royal Globe Towers“, sagte er genau in diesem Moment lächelnd. Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte.
Am Hauseingang begrüßte der Pförtner des Gebäudes sie freundlich, und sie fuhren im Fahrstuhl die zehn Stockwerke zu Katrinas kleinem Apartment hinauf.
„Wirklich hübsch“, kommentierte Reed die mit vielen Pflanzen geschmückte Wohnung.
„Der Ausblick ist leider nicht so toll“, sagte sie entschuldigend. „Hochhäuser, Hochhäuser, Hochhäuser.“
„Dafür hast du es hier drinnen wirklich gemütlich.“ Noch immer trug er ihren Koffer.
Sie öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer, damit er den Koffer dort abstellen konnte.
„Musst du morgen den ganzen Tag proben?“, fragte er. Er war ihr ganz nahe.
Sie nickte und hielt den Atem an. Würde er sie berühren? Sie umarmen, sie küssen?
„Wollen wir uns anschließend zum Abendessen treffen?“, fragte er.
„Oh ja, gerne.“
„So gegen sieben?“
Sie nickte und fuhr sich unwillkürlich mit der Zunge über die Lippen.
Er hatte das genau gesehen, das bemerkte sie an seinem Blick. Erwartungsvoll verspannte sie sich.
Doch Reed räusperte sich nur. „Ich muss dann wohl zurück zum Taxi.“
Was für eine Enttäuschung!
Er trat einen Schritt zurück. „Dann … dann wünsche ich dir viel Erfolg bei den Proben.“
„Danke.“
Zögernd ging er zur Tür. „Ich hoffe, der Knöchel macht dir keine Schwierigkeiten.“
„Das hoffe ich auch.“
Er war schon halb durch die Tür, als er sich noch einmal umwandte. „Morgen ziehe ich mir was anderes an.“
Sie musste lächeln. „Gut.“
„Wegen des Essengehens – hast du irgendwie ein Lieblingsrestaurant oder so?“
„Mir ist alles recht.“
„Okay. Bis dann.“
Als die Tür ins Schloss fiel, seufzte sie tief auf und setzte sich aufs Bett.
Er war nicht geblieben. Er hatte sie nicht geküsst. Nicht mal zum Abschied in den Arm genommen hatte er sie!
Wie sollte man sich da als Frau fühlen?
Das Hotelzimmer im Royal Globe Towers hatte die Sekretärin von Calebs Firma für Reed gebucht. Es war edel eingerichtet und so groß, dass eine sechsköpfige Familie spielend darin Platz gefunden hätte.
Einfach lächerlich, dachte Reed. Diese Protzerei! Sieht fast so aus, als wäre Caleb der Reichtum zu Kopf gestiegen.
Doch es würde sich nicht lohnen, sich eine schlichtere Bleibe zu suchen, denn so lange wollte er ohnehin nicht in New York bleiben. Außerdem war die Hotelsuite nicht so weit von Katrinas Apartment entfernt, und das war ihm natürlich ganz recht so.
Immerhin hatte Reed in dem luxuriösen Doppelbett wirklich gut geschlafen. Nun wollte er sich erst einmal neu einkleiden. Aber nicht in der nahegelegenen Fifth Avenue, wo die Preise unverschämt hoch waren. Auf den Rat eines freundlichen Hotelportiers hin hatte er sich in die U-Bahn gesetzt und war nach Brooklyn gefahren. Dort fand er ein sympathisch wirkendes Geschäftsviertel, wo allem Anschein nach ganz normale Leute einkauften.
Nachdem er ein paar Stunden durch die Straßen gestreift war, bekam er allmählich Hunger. Aus einer kleinen Bäckerei strömten einladende Düfte von Vanille und Zimt. Er ging hinein. Innen gab es eine Art kleines Café mit Tischchen und Stühlen, beengt, aber gemütlich, und es herrschte viel Betrieb. Er bestellte sich bei der rundlichen Frau am Tresen gefülltes Gebäck und einen Kaffee und nahm auf einem der kleinen Stühle Platz.
Aus den hinteren Räumen hörte man ständig Stimmen, Englisch und Italienisch; dort wurde offenbar fleißig gebacken.
Durch die offene Tür, die zur Gasse hinter
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