Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
endlich beim Ranchhaus der Terrells eintrafen. Zu Katrinas Überraschung war ihr Bruder Travis auch da; er verlud gerade mit Caleb ein paar Pferde in einen Transporter. Beide winkten ihnen nur kurz zu und vertieften sich sofort wieder in ihre Arbeit.
Als Katrina aus dem Laster ausstieg, kam Mandy gerade auf ihrem Pferd heran, lächelte freundlich und stieg ab.
„Ihr seid gerade rechtzeitig zum Abendessen zurück“, rief sie.
„Habt ihr euch Sorgen gemacht?“, sagte Katrina.
„Sorgen? Weshalb?“
„Eigentlich wollten wir doch nur ein paar Stunden wegbleiben.“
„Wahrscheinlich wurdet ihr durch den Regen aufgehalten.“
„Genau so war’s“, bestätigte Reed.
„Hast du die Pumpe reparieren können?“, wollte Mandy wissen.
„Ja, die läuft wieder.“
„Und das war alles?“, fragte Katrina ungläubig. „Zurück zur Tagesordnung, ja?“ Vierundzwanzig Stunden waren sie in der Wildnis gestrandet gewesen, und niemanden kümmerte das? Sie hätten auch verletzt sein können – oder von Pferden oder Rindern zertrampelt!
„Du hattest übrigens einen Anruf aus New York“, sagte Mandy. „Eine Frau namens Elizabeth Jeril.“
„Meine Chefin“, sagte Katrina. „Die künstlerische Leiterin des Liberty Ballet.“
„Du möchtest sie bitte dringend zurückrufen.“
Katrina dachte an ihren Knöchel. Trotz der Strapazen hatte er überhaupt nicht mehr wehgetan. Sie war wieder fit fürs Tanzen.
„Ich rufe sie morgen früh an“, erklärte Katrina und warf Reed einen verstohlenen Blick zu. Wie männlich und sexy er aussah – ihr Cowboy!
„Wahrscheinlich muss ich dann auch abreisen. Zurück nach New York. Die Arbeit ruft.“ Zum ersten Mal würde sie Colorado nur mit großem Bedauern verlassen.
„Ich möchte dich aber noch nicht gehen lassen“, beteuerte Mandy und nahm Katrina in den Arm.
Plötzlich wieherte Mandys Pferd los, und Katrina zuckte zusammen. Alle lachten.
„Feigling, Feigling“, neckte Reed sie.
„Ich bin eben mehr auf die Gefahren der Großstadt eingestellt“, sagte Katrina trotzig. „Auf den Straßenverkehr und die Bettler.“
Caleb und Travis kamen auf die Gruppe zu. Katrina stellte sich absichtlich ein paar Schritte von Reed weg.
„Der Lastwagen sieht ja heiß aus“, stellte Travis lächelnd fest. „Voller Schlamm und Dreck.“
„Durch das Unwetter ist jede Menge Matsch und Geröll runtergekommen“, erklärte Reed kurz und bündig.
„Habt ihr in der alten Hütte übernachtet?“, fragte Caleb.
Verschämt schlug Katrina die Augen nieder. Würden sie erraten, was vorgefallen war? Würden sie peinliche Fragen stellen? Was würde Reed ihnen sagen?
„Ja, wir mussten in der alten Bretterbude schlafen“, erklärte Reed ohne die Spur eines schlechten Gewissens. „Und unsere kleine Luxuslady musste mit Pfannkuchen und Ahornsirup vorliebnehmen.“
„He“, protestierte Katrina. Reed tat ja gerade so, als ob sie sich beklagt hätte! Dabei hatte sie alle Entbehrungen und Strapazen tapfer durchgestanden!
„Sie war richtig enttäuscht, als sie feststellen musste, dass die Hütte keinen Weinkeller hat“, scherzte Reed leicht spöttisch.
Zornig funkelte Katrina ihn an. Caleb lachte.
„Hört sich genau nach meiner kleinen Schwester an“, kommentierte Travis.
Plötzlich begriff Katrina, warum Reed sich so merkwürdig verhielt. Er wollte den Eindruck erwecken, sie hätten sich in der Hütte nur gestritten. Damit gar nicht erst der Verdacht aufkam, dass sie die Nacht mit etwas anderem zugebracht haben könnten …
Sie sollte ihm also nicht böse sein, sondern dankbar! Später, wenn sie allein waren, würde sie ihm das auch sagen.
„Echt schade, dass du uns schon wieder verlassen musst“, sagte Mandy. „Aber wenn die Arbeit ruft …“
Caleb zog sein Handy aus der Hosentasche. „Ich sage Seth und Abigail, dass sie hierherkommen sollen. Dann veranstalten wir ein schönes Abschieds-Barbecue für Katrina.“
Der Abend wurde lustig, aber für Reed war er auch voller Wehmut. Nachdenklich beobachtete er, wie Katrina mit ihren beiden Schwestern lachte und scherzte. Mittlerweile schien sie sich wohler in Colorado zu fühlen als früher. Sie trug ein modisches weißes Strickkleid, das sie seiner Meinung nach sofort aufs Titelbild der Elle oder der Vogue hätte bringen müssen, aber ihm war sie in dem verwaschenen alten Männer-T-Shirt lieber gewesen, im Bett in der verfallenen Hütte.
Plötzlich gesellte sich Caleb zu ihm. „Ich habe gehört, du willst dir ein Haus
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