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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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das Besondere an dem hier.« Matthias entfernte ein paar Halme von seinem Bauch. Er war mitten in dem Heuhaufen vor der Tür der Schmiede gelandet. Das Wasser war im hinteren Teil des Raumes explodiert und hatte das Schmiedefeuer gelöscht, aber die Esse glühte noch. Die Luft war immer noch von Rauch und Dampf getrübt.
    Es war eine ziemliche Schweinerei.
    »Ich glaube, Ihr verschwendet Eure Zeit«, ächzte Yeon, während er sich erhob. »Mir geht es jedenfalls so.«
    »Vielleicht«, gab Matthias zu. »Mitgefangen, mitgehangen.«
    Yeon grunzte, legte die Hand über den Mund trat ins Innere der Schmiede.
    Manchmal glaubte auch Matthias, daß sie einem unerreichbaren Traum nachjagten. Andererseits hatten seine Studien schon einige interessante Veränderungen des Rocaanismus bewirkt. Der Fünfzigste Rocaan hatte Matthias den Weg gewiesen, indem er das Originalrezept für das Weihwasser wieder ausgegraben hatte. Nachdem er einmal eine Zutat hinzugefügt hatte, die in dem allgemein üblichen Rezept fehlte, waren bei einigen Leuten plötzlich unerwartete Hautreaktionen aufgetreten. Am schlimmsten hatte es den Ältesten Reece getroffen, und als dieser einmal nicht reagierte, hatte der Fünfzigste Rocaan sofort gewußt, daß ein Fey sich an dem Weihwasser im Tabernakel zu schaffen gemacht hatte.
    Diese Hautreaktionen faszinierten Matthias. Waren die Reaktionen mancher Inselbewohner vielleicht nur eine mildere Form des Schmelzens bei den Fey? Und wenn ja – gab es dann vielleicht noch andere Methoden, sich gegen die Fey zur Wehr zu setzen, vergessene oder noch nicht entdeckte Methoden?
    Matthias klopfte sich die letzten Strohhalme von den Kleidern. Er hatte sich mit dieser Theorie beschäftigt, weil ihm immer noch durch den Kopf ging, was dieser Fey damals gesagt hatte. Burden, der Fey, den er ermordet hatte, hatte behauptet, Matthias sei wie die Fey im Besitz magischer Kräfte, mit deren Hilfe es ihm gelungen sei, das Weihwasser in ein tödliches Gift zu verwandeln.
    Ihr habt die Eigenschaften des Wassers verändert, hatte Burden gesagt. Jetzt ist Eure Magie ein Bestandteil der Mischung, und das bedeutet, daß Ihr ein mächtiger Zauberer seid.
    Burdens Stimme mischte sich mit vielen anderen Stimmen.
    Dämonenbrut.
    So hatten seine Landsleute Matthias wegen seiner ungewöhnlichen Körpergröße schon als Kind genannt. Das war einer der Gründe gewesen, warum er sich damals entschlossen hatte, in den Tabernakel einzutreten.
    Ihr seid sehr groß, hatte Burden gemeint. Größer als ein gewöhnlicher Inselbewohner. Aus Gründen, die wir nicht kennen, scheint Magie manchmal Hand in Hand mit ungewöhnlicher Körpergröße zu gehen.
    Wegen dieser Bemerkung hatte Matthias ihn getötet. Jedenfalls hatten die Fey versucht, Matthias einzureden, daß er Burden getötet habe. Es war noch ein anderer Fey im Zimmer gewesen, ein Lichtfunke, der Irrlichtfänger genannt wurde, und dieser war Matthias vor Burdens Tod ins Gesicht geflogen. Wer konnte wissen, welche Art von Magie er an Matthias weitergegeben hatte? Auf welche Weise sie versucht hatten, seinen Geist zu verwirren?
    Er hatte sein Amt als Rocaan niedergelegt. Er hätte sowieso nicht so weitermachen können, nicht nach Jewels Tod. Aber er hatte nicht etwa sein Interesse für die Geschichte des Tabernakels verloren. Und dieses Interesse erstreckte sich von der Geschichte des Tabernakels bis zur Geschichte seiner Geheimnisse.
    So viele Geheimnisse, die der Rocaan bewahrte, waren nutzlose Bruchstücke von Informationen. Schon längst feierte der Tabernakel nicht mehr das Fest des Lebens oder die Lichter des Mittags. Diese Sakramente waren während der Amtszeit des Zwanzigsten Rocaan allmählich in Vergessenheit geraten, obwohl die Geheimnisse ihrer Zeremonien noch immer von Rocaan zu Rocaan weitergegeben wurden. Es gab bestimmt zwei Dutzend solcher Geheimnisse, von denen der jetzige Rocaan vielleicht noch fünf in seinen Zeremonien anwandte.
    Das Geheimnis, mit dem Matthias sich am eingehendsten beschäftigt hatte, war das Geheimnis des Schwertes. Der Achte Rocaan hatte es abgeschafft, weil er der Meinung war, die Rocaanisten brauchten keine Waffen mehr zu tragen. Aber seit dem Tod des Roca wurde das Ritual des Schwertschmiedens immer noch in ungebrochener Folge weitergereicht. Vierzig Generationen brachliegendes Wissen.
    Matthias versuchte, dieses Wissen wieder zum Leben zu erwecken. Fünf Jahre lang hatte er forschen müssen, bis er herausfand, aus welchem Material das Schwert des

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