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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Roca bestanden hatte.
    Varin.
    Und das ergab auch einen Sinn. Die Legenden über den Roca – die längst nicht alle in den Geschriebenen und Ungeschriebenen Worten aufgezeichnet waren – wußten einwandfrei davon zu berichten, daß dieses Erz in den Blutklippen zu finden war. Seze, der fehlende Bestandteil des Weihwassers, wuchs heutzutage in den Sümpfen von Kenniland, aber in den Tagen des Roca stammte auch diese Pflanze aus der Gegend der Blutklippen.
    Eins fügte sich zum anderen. Die Ursprünge der Religion waren in den Blutklippen zu finden. Der Rocaanismus hatte diese Tatsache nur vergessen.
    Matthias nicht.
    Er stand auf. Von der Hitze, dem Dampf und seinen Verletzungen waren seine Knie noch etwas weich. Er fühlte, wie die heiße Luft, die er schluckte, ihm die Lungen versengte. Aber der Qualm im Inneren der Schmiede lichtete sich allmählich, und er hörte Yeon vor sich hin murmeln.
    »Irgend etwas machen wir falsch«, wandte Matthias sich an den Schmied.
    »Zum Beispiel verwenden wir Varin.«
    »Nein. Der Arbeitsablauf stimmt nicht«, widersprach Matthias. »Vielleicht sollten wir ihn noch einmal Schritt für Schritt durchgehen.«
    Yeons schweißglänzender Körper tauchte aus Dampf und Rauch auf. Seine Hose, ehemals rehbraun, war schwarz vor Asche. »Ich finde, wir haben es jetzt lange genug auf Eure Art probiert«, sagte er. »Ich denke, wir sollten auf den Ersatzplan zurückgreifen.«
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte Matthias.
    »Es gibt ’ne Menge Gründe.« Yeon wischte sich die Hände an der Hose ab. »Mit jedem Jahr, das wir warten, werden die Fey hinterlistiger.«
    »Sie haben uns seit Jahrzehnten in Ruhe gelassen.«
    »Nach allem, was wir wissen, produzieren sie fleißig kleine Fey, damit sie uns demnächst mit einer großen Armee angreifen können.« Yeon verschränkte die mächtigen Arme vor der Brust. Er sah zuverlässig und unbeugsam aus, wie der Anführer, der er gewesen war, bevor Matthias in seine kleine Truppe hineingestolpert war.
    »Ich sag’ Euch, es ist höchste Zeit, daß Ihr uns literweise Weihwasser braut, damit wir ihr Versteck damit überschwemmen können.«
    »Auf diese Idee sind schon ganz andere gekommen. Es hat nicht funktioniert.«
    »Das ist zwanzig Jahre her«, wandte Yeon ein. »Vielleicht würde es jetzt klappen.«
    »Nein«, lehnte Matthias ab. »Ich will keine Menschenleben aufs Spiel setzen.«
    »Ihr seid doch schon dabei. Wir haben Glück gehabt, daß uns das Zeug nicht umgebracht hat.«
    Matthias seufzte. »Ich habe keine Lust, zweimal dieselbe Schlacht zu schlagen.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Yeon zu. »Was haltet Ihr davon, wenn meine Leute die Fey Mann gegen Mann töten?«
    »Damit hetzt ihr uns nur die gesamte Streitmacht der Fey auf den Hals.«
    »Stimmt«, knurrte Yeon. »Aber solange wir Weihwasser haben, können sie uns nichts anhaben. Damit machen wir ihnen den Garaus. Was ist schon dabei?«
    Nichts. Es war gar nichts dabei, wenn sie es bloß richtig anstellten.
    »Wir müssen ihren nächsten Angriff abwarten«, sagte Matthias. »Ich möchte nicht, daß sie plötzlich anfangen, Unschuldige abzuschlachten.«
    »Überlaßt das ruhig mir.«
    »Nein«, sagte Matthias entschieden. »Das habe ich schon zu oft getan. Wir machen es auf meine Art.«
    »Wir sollten lieber aufhören, mit unbekannten Metallen herumzuspielen, und uns an das halten, was wir wissen.«
    Schon seit Monaten stritten sie sich auf diese Weise. Vielleicht hatte Matthias diesmal gewonnen, aber das würde nicht immer so bleiben. Und er wußte nicht, wie lange es noch dauern würde, das Schwert fertigzustellen. »Na schön«, lenkte er schließlich ein. »Du entwirfst deinen Plan, ich bereite das Weihwasser zu, und wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, geht es den Fey an den Kragen. Aber dazu brauche ich ein Schwert.«
    »Das Schwert wird nicht vor Ende des Sommers fertig sein. Falls es überhaupt jemals fertig wird.«
    »Wie auch immer«, schloß Matthias, »ich bereite kein Weihwasser zu, ehe du mir nicht ein Schwert schmiedest.«
    »Das war doch sowieso schon abgemacht.«
    »Nein«, widersprach Matthias. »Vorher haben wir uns keine Frist gesetzt. Wenn du mir zum Ende des Sommers immer noch kein Schwert schmieden kannst, mische ich auch kein Weihwasser. Wenn du jemand anderen auftreibst, der mir das Schwert innerhalb dieser Frist schmiedet, braue ich dir mehr Weihwasser, als du verspritzen kannst.«
    »Ihr wißt noch nicht einmal, ob das Wasser wirkt, wenn es nicht gesegnet ist«,

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