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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht gewußt, wer ich bin. Und über das Blut weiß sie wahrscheinlich auch nicht Bescheid.«
    »Dann ist es höchste Zeit, daß sie davon erfährt«, meinte Prey. »Was ist, wenn sie es wieder versucht?«
    »Und wenn sie damit Erfolg hat?« ergänzte Epla leise.
    »Das wird nicht geschehen.« Diese Stimme gehörte Kiana. Sie stützte sich mit einer Hand ab, als sie den Abhang hinunterrutschte. Ihre Gesichtszüge wirbelten durcheinander. Sie mußte gerade eben noch ein anderes Gesicht getragen haben. »Ich habe mit Solanda gesprochen. Sie wird es ihr erklären.«
    »Wem?« fragte Gabe. »Arianna? Oder meinem Vater?«
    »Der Inselbewohner braucht es nicht zu wissen«, knurrte Prey. »Nur das Mädchen.«
    »Das hilft Sebastian auch nicht weiter«, murmelte Gabe.
    »Du jedenfalls kannst nicht mehr in den Palast«, mischte sich Epla ein. »Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren.«
    »Ihr werdet mich nicht verlieren«, beschwichtigte Gabe.
    »Vielleicht doch, wenn das Mädchen nicht bald erfährt, wer du bist«, widersprach Prey. »Vielleicht läßt sie dich nicht wieder gehen.«
    »Sie wird mich nicht aufhalten können«, sagte Gabe.
    Prey schüttelte den Kopf. »Deine Schwester ist stark. Sie braucht keine Kampferfahrung mehr. Hast du nicht gesehen, wie wild sie war? Solanda hat ihr gezeigt, wie man jagt.«
    Gabe warf ihr einen Blick zu. »Jagdinstinkt ist nicht alles.«
    Prey spuckte auf den Boden. »Grünschnabel.«
    »Laß ihn in Ruhe«, sagte Epla. »Der Junge gibt sich Mühe.«
    »Ich finde, wir sollten es noch einmal versuchen«, meinte Kiana. »Epla, Dolny und ich. Wir fallen niemandem auf. Wir holen den Golem.«
    Gabe schüttelte den Kopf. »Er ist nicht einmal mit mir mitgekommen, und mich kennt er immerhin. Er wird euch nicht folgen.«
    »Er ist ein Golem«, sagte Prey. »Golems haben keine Wahl.«
    »Er schon«, widersprach Gabe. »Er ist kein gewöhnlicher Golem. Er lebt schon länger, als er seinem Schöpfer nützlich war. Er führt jetzt sein eigenes Leben. Und das bedeutet auch, daß er über sein Tun und Lassen frei entscheidet. Er will den Palast nicht verlassen. Und er vertraut Arianna.«
    »Dann nehmen wir das Mädchen eben mit«, schlug Dolny vor.
    Prey lachte. »Spione! Du hast sie doch gesehen. Sie wird kämpfen. Und du darfst dich nicht verteidigen. Die macht Hackfleisch aus dir. Wenn überhaupt einer von uns in den Palast geht, bin ich das.«
    »Denk nur an das Blutbad, das du hinterlassen würdest«, warnte Epla.
    »Niemand geht zurück, außer mir«, verkündete Gabe.
    »Das können wir uns nicht leisten«, wiederholte Epla.
    Gabe hob den Kopf und schob das Kinn vor. Diese Bemerkung hatte er sein Leben lang gehört und nie verstanden. So viele Fey trauten ihm wegen seines Erbes, wegen seines Inselblutes, nicht über den Weg. Und trotzdem wollten sie nicht riskieren, ihn zu verlieren.
    »Warum nicht?« fragte er.
    »Weil du bist, wer du bist«, konterte Epla.
    »Und wer bin ich?« konterte Gabe.
    Prey warf Epla einen mißbilligenden Blick zu. Ihr schien nicht zu gefallen, was er gesagt hatte. »Du hältst das Schattenland zusammen«, erklärte sie schließlich.
    »Und du haßt es, dort zu leben.«
    Prey spuckte wieder aus. »Hier zu leben würde ich noch viel mehr hassen.«
    Sie verschwiegen ihm etwas. Und Gabe wußte auch, was. Er wünschte sich, jemand gäbe endlich einmal ihm gegenüber zu, daß sie sich alle vor der Ankunft des Schwarzen Königs fürchteten. Sie wollten nicht diejenigen sein, die jemanden mit Schwarzem Blut angegriffen hatten. Sie wollten sich den Schwarzen König nicht zum Feind machen. Was Gabe tat, spielte keine Rolle. Die Gemeinschaft der Fey hatte ihn vom Augenblick seiner Geburt an geschützt, sie akzeptierte ihn sogar dann als Anführer, wenn sie sich wie jetzt mit ihm stritten.
    »Ich gehe wieder hinein«, beschloß Gabe. »Aber nicht allein. Ich nehme Coulter mit.«
    »Diesen Inseljungen?« fragte Epla. »Der wird dir keine große Hilfe sein.«
    »O doch«, widersprach Gabe.
    »Er wird dich töten lassen«, warnte Prey.
    »Ihr kennt ihn nicht«, sagte Gabe. »Er hat mir schon einmal das Leben gerettet.«
    »Damals wart ihr Kinder«, entgegnete Prey. »Jetzt sieht es etwas anders aus.«
    Gabe ballte die Fäuste. Die anderen Anführer brauchten sich nie herumzustreiten. Er war sich ganz sicher, daß die Entscheidungen seines Großvaters niemals in Frage gestellt wurden. Die meisten Fey bereuten ihren Gehorsam allerdings. Sie sagten, sie wären heute

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