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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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zu Hause.
    Leider blieb ihr jetzt keine Zeit zum Ausruhen. Sie trat vom Fenster zurück, schloß die Augen und Verwandelte sich. Ihr Körper wurde größer, ihre Pfoten zu Händen, ihre Glieder streckten sich, und der Pelz wich unter ihre Haut zurück. Das Gefühl war ihr inzwischen so vertraut, daß sie ihm kaum noch Beachtung schenkte.
    Nach vollendeter Verwandlung kniete sie nackt unweit der Tür zum Ankleidezimmer. Sie streckte sich, machte einen Buckel und wünschte sich, genug Zeit für ein Bad zu haben. Dann stand sie auf, klopfte sich den Staub vom Körper und griff nach einer rehbraunen Hose und einer cremefarbenen Bluse. Nicht unbedingt das, was sie bei der Mündigkeitszeremonie hatte tragen wollen, aber falls sie keine Zeit mehr zum Umziehen haben sollte, würde es das zur Not tun.
    Dann lief sie durch die Halle zu Ariannas Gemächern.
    Die Tür stand offen, und Ariannas Festkleid lag immer noch auf dem Bett. Die Spitzen der verhaßten Schuhe lugten zwischen den Falten hervor. Arianna war noch nicht zurück.
    Solanda wußte genau, wo das Mädchen steckte, und seufzte. Arianna würde sich nicht so leicht mit Gabes Anwesenheit in ihrer aller Leben abfinden. Dafür liebte sie Sebastian zu sehr.
    Für die Fey war Liebe immer ein Problem.
    Solanda kehrte ins Treppenhaus zurück und nahm zwei Stufen auf einmal. Der Korridor war menschenleer und Sebastians Tür geschlossen. Ohne anzuklopfen drehte Solanda den Türknauf und trat ein.
    Für ihre empfindliche Nase roch der Raum immer wie eine Gruft, muffig und nach längst vergangenen Jahrhunderten. Dabei war er ausgesprochen hübsch gelegen, in einem der Türme, die zum Garten hinausgingen. Beide Fenster standen weit offen – Sebastian liebte frische Luft ebenso sehr wie Solanda –, und das Zimmer war sehr hell.
    Arianna hockte auf dem Bett, den Morgenmantel eng um sich gezogen. Sie hielt Sebastian an der Hand und sprach leise auf ihn ein.
    Der Klumpen zitterte.
    Er sah aus, als habe er geweint. Solanda war froh, daß sie nicht dabeigewesen war. Sein Weinen hörte sich so rauh und häßlich an. Es klang schmerzerfüllt, aber auch unnatürlich. Auch in der Nacht, in der Jewel gestorben war, hatte er Solanda damit erschreckt. Immer, wenn Solanda dieses Geräusch hörte, mußte sie an diese Nacht denken, die Nacht, in der sie ihre Arianna bekommen hatte, die Nacht, in der sie eine Frau von Schwarzem Blut auf die denkbar furchtbarste Weise hatte sterben sehen.
    »Ist das nicht reizend?« spottete Solanda, teils, um sich bemerkbar zu machen, teils, um die Erinnerung zu verscheuchen. Sie zog einen Holzstuhl heran, drehte ihn um und setzte sich rittlings darauf. »Sebastian, ich muß mit Arianna sprechen.«
    Die Augen des Klumpens waren groß und feucht. »Habe … ich … was … Schlimmes … gemacht?«
    »Nein!« sagte Arianna entschieden.
    »Das mußt du selbst wissen«, entgegnete Solanda. »Du bist es gewesen, der Gabe hereingelassen hat.«
    »Er … sagt … er … muß … hier … sein.«
    »Will er denn hier sein?« fragte Solanda, ohne sich um Ariannas verwirrten Gesichtsausdruck zu kümmern.
    »Nein!« Der Klumpen stieß das Wort hervor, als könne er sich nichts Schrecklicheres vorstellen als den Palast. Vielleicht war er das für einen Fey ja auch.
    »Du weißt, was hier vor sich geht?« mischte sich Arianna ein. »Du kennst diese Fey?«
    »Natürlich kenne ich sie«, nickte Solanda und verschränkte die Arme auf der Stuhllehne. »Ich bin mit ihnen zur Blauen Insel gekommen. Ich kenne sie alle länger, als ich dich kenne.«
    »Was willst du damit sagen?« Ariannas blaue Augen blitzten.
    »Was ich damit sagen will?« Solanda richtete sich auf und packte die Oberkante des Stuhls. »Ich will überhaupt nichts sagen. Ich bin nicht diejenige, die ihre Fähigkeiten verheimlicht hat, seit sie sprechen kann.«
    »Ich habe nichts verheimlicht«, sagte Arianna störrisch.
    Der Klumpen blickte sie an und legte seine plumpe Hand schützend auf die ihre.
    »Ein Rotkehlchen? Und in was kannst du dich noch alles Verwandeln?« fragte Solanda. »Wie viele Gestalten hast du noch?«
    »Ich glaube nicht, daß dich das etwas angeht.« Arianna klang hochmütig, aber sie sah aus, als habe sie Angst.
    »Es geht mich sehr wohl etwas an.« Solanda stand langsam auf und stieß den Stuhl zur Seite, der mit einem lauten Knall umfiel. Der Klumpen blickte mit völlig verängstigtem Gesicht auf. Aber er sprang nicht auf, zog nur Arianna schützend an sich.
    Solanda trat dicht vor Arianna

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