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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Traumkind, der Junge, den er sich immer vorgestellt hatte, klüger und fähiger als irgend jemand sonst auf der Insel.
    Das wirkliche Baby, so schwer, daß Nicholas vor Anstrengung keuchte, wenn er es hochhob, dessen Haut so kalt und dessen Augen stumpf und flach wie Steine waren.
    »Nein«, flüsterte er wieder.
    Das Kind, nach dem er sich immer gesehnt hatte, existierte. Der Sohn seiner Träume lebte – und Rugar hatte ihn aufgezogen.
    Nicholas drehte sich um. »Warum hast du mir das nicht früher gesagt? Dann hätte ich ihn zurückholen können!«
    Sebastian wimmerte. Ariannas Haut wurde aschfahl. Solanda verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe es Euch gesagt«, sagte sie so langsam, als redete sie auf einen Schwachsinnigen ein.
    Da erinnerte sich Nicholas an den Tag von Ariannas Geburt. Er hatte sie im Arm gehalten. Sie war noch ganz mit Käseschmiere bedeckt, und schon waren die Fey über dieses kleine Wesen in Streit geraten. Nicholas war in der Küche, Jewels Leiche lag vor dem Herdfeuer, die Kinderfrau und Sebastian kauerten daneben. Die Katze, die die Geburt beobachtet hatte, hatte sich soeben von einem Tier in eine Frau Verwandelt, ein Vorgang, den Nicholas noch nie gesehen hatte.
    Damals war er Solanda zum ersten Mal begegnet. Sie war ihm schon damals mit Geringschätzung begegnet, selbst dann, als sie anbot, für seine Tochter zu sorgen.
    Rugar will das kleine Mädchen haben, hatte sie gesagt. Er soll sie nicht bekommen. Aber er könnte sie stehlen. Das hat er schon einmal gemacht, wißt Ihr.
    Dann hatte sie Sebastian angesehen.
    Er hat meinen Sohn gestohlen? hatte Nicholas ungläubig gefragt.
    Solanda hatte genickt.
    Aber mein Sohn ist doch hier, hatte Nicholas widersprochen.
    Solanda hatte einen kleinen verärgerten Laut ausgestoßen, als könne sie nicht glauben, daß man so dumm sein konnte. Glaubt Ihr wirklich, daß das Euer Sohn ist?
    Was sollte er sonst sein?
    Solanda hatte die Schultern gezuckt. Ein Stück Stein? Ein Lehmklumpen?
    Nicholas hatte ihr nicht geglaubt. Wie konnte ein lebendiges, atmendes Kind ein Lehmklumpen sein?
    Sein eigener Sohn.
    Sein wirklicher Sohn.
    Sein Junge und Jewels Junge, erwachsen und von den Fey aufgezogen!
    Jedesmal, wenn er sich nur kurz umdrehte, stahlen sie ihm etwas. Seit die Fey auf die Blaue Insel gekommen waren, hatten sie ihm alles geraubt, was ihm lieb und teuer gewesen war.
    Und ihm dafür solch kostbare Schätze gegeben.
    Arianna machte einen Schritt auf Solanda zu. Sie ballte die kleinen Hände zu Fäusten. Sebastian streckte die Hand aus, um sie zurückzuhalten – langsam wie immer und zu spät.
    »Das ist nicht wahr«, fauchte Arianna. »Du lügst. Sebastian ist mein Bruder.«
    »Ach ja?« fragte Solanda. »Und warum sah dann der junge Fey genauso aus wie er? Abgesehen davon, daß dieser Junge sich vernünftig bewegen konnte … deutlich sprechen … er war intelligent. Warum?«
    »Von was für einer Art von Magie sprecht ihr da?« mischte sich Nicholas ein. Er stützte sich gegen die Wand.
    »Wechselbalg-Magie. Die Irrlichtfänger haben Euch einen verzauberten Stein gebracht. Sie haben ihn mit Eurem Sohn vertauscht, und er ist zu ihm geworden. Nur, daß er innerlich völlig leer war. Er hätte sich nach ein paar Wochen auflösen sollen, aber das hat er nicht getan. Er wurde ein Golem. Ich dachte immer, Jewel hätte ihm Leben eingehaucht, indem sie ihn liebte, aber das war falsch. Er hat sie überlebt. Jemand anders muß ihm Leben gegeben haben.«
    »Gabe …«, wiederholte Sebastian.
    Nicholas sah ihn an. Er liebte den Jungen, ob er nun ein Stein war oder nicht. Wie konnte er etwas lieben, das nicht wirklich war? »Warum sagt er das dauernd?«
    »Gabe ist der Name Eures Sohnes«, erklärte Solanda.
    Gabe.
    Er hatte einen Sohn, der Gabe hieß.
    Ein richtiges Kind, so klug und flink und schön wie Arianna.
    Wie Jewel.
    Jewel, wir haben einen Sohn.
    »Gabe … hat … mich … gemacht«, stammelte Sebastian. »Durch … unsere … Verbindung.«
    Solanda schüttelte kurz den Kopf und schloß die Augen. Ihr Gesicht schien sich zusammenzuziehen, und sie sah einer Katze ähnlicher als einer Fey.
    »Was sagt er da?« fragte Arianna verwirrt.
    Solanda öffnete die Augen. »Ihr Kinder seid wirklich unglaublich«, murmelte sie.
    »Ich verstehe das immer noch nicht«, unterbrach Nicholas sie. »Wenn dieser Gabe wirklich mein Sohn ist, warum ist er dann zu Sebastian gekommen? Wollte er an Sebastians Stelle an der Zeremonie teilnehmen?«
    »Ich weiß es

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