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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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überleben konnte.
    Wie kann ich es verhindern? hatte Gabe gefragt.
    Du mußt den Weg ändern.
    Aber wie?
    Die Schamanin hatte nur die Achseln gezuckt. Ich habe den Weg nicht gesehen. Wir können unsere Visionen nicht vergleichen. Die Zukunft ist zu dunkel. Alles ändert sich. Schon nächste Woche wird unser Leben eine neue Bedeutung haben.
    Sosehr Gabe auch drängte, er konnte sie nicht dazu bewegen, ihre letzte Bemerkung näher zu erläutern. Es war die Aufgabe einer Schamanin, ihr Volk zu führen und zu schützen. Aber manchmal bedeutete das auch, daß die Anführer im dunkeln tappten.
    Direkt über Gabe stieß das Rotkehlchen jetzt einen kleinen Seufzer aus. Gabe widerstand der Versuchung aufzublicken. Seine Arme waren steif, auch der Nacken tat ihm weh. Irgendwann mußte sie doch davonfliegen. Sie mußte irgendeiner Zeremonie beiwohnen, die Sebastian Gabe während ihrer letzten Verbindung zu erklären versucht hatte. Aber Gabe verstand nicht viel von den Ritualen der Inselbewohner, und den Sinn dieser Zeremonie hatte er überhaupt nicht begriffen.
    »Bei den Mächten, Sebastian«, sagte Arianna jetzt. »Du bringst uns beide in Schwierigkeiten.«
    Dann flatterte sie auf, die kurzen Flügel gespreizt. Selbst im Flug besaß sie eine Anmut, die sie als Fey auswies. Gabe wußte, daß die Inselbewohner einen Halbfey für minderwertig hielten. Die Fey dagegen wußten genau, daß ein Halbfey stärker war, da die Magie in gemischtem Blut noch machtvoller floß. Die Schamanin hatte einmal gesagt, sie halte es für eine kulturelle Notwendigkeit, daß die Fey ihre Eroberungszüge fortsetzten. Sie mußten immer weiterziehen, um die Kraft zu finden, die ihnen ihre unwiderstehliche Stärke verlieh.
    Aber sie hatte gesprochen, als mißbillige sie den Eroberungsdrang der Fey insgeheim. Als suche sie lediglich nach einer Erklärung für die kriegerische Natur ihres Volkes.
    Gabe war solch ein Halbfey. Die Visionen hatten bei ihm in ungewöhnlich frühem Alter eingesetzt, und er hatte ohne jede Vorübung ein Schattenland errichtet, einfach indem er die Konstruktion seines Großvaters zusammengehalten hatte. Seine Verbindungen zu anderen Menschen waren besonders gut und stark, und er benutzte sie ohne jede Anstrengung.
    Arianna dagegen konnte sich in mehr als eine Gestalt Verwandeln, auch das einmalig in der Geschichte der Fey. Was sie sonst noch für Fähigkeiten besaß, war Gabe nicht bekannt. Er war sich nicht sicher, ob er es wirklich herausfinden wollte.
    Aber sie beide waren die einzigen Menschen auf der Insel, in deren Adern gemischtes Blut floß. Die Fey hatten sich immer noch nicht mit den Inselbewohnern vermischt. Die meisten Fey versteckten sich nun schon seit zwei Jahrzehnten im Schattenland, ihrer selbsterrichteten Festung, verängstigt und in ständiger Verteidigungsbereitschaft.
    Der Schamanin zufolge hatten sich die Fey in ihrer ganzen Geschichte noch nie so verhalten.
    Wenn der Schwarze König käme, würde er sie alle abschlachten lassen, weil sie sich eines Soldatenvolks als unwürdig erwiesen hätten, warnte sie.
    Alle außer Gabe, den er nicht umbringen konnte, weil er sein eigenes Blut war. Vergriff sich die Familie des Schwarzen Königs an ihren eigenen Mitgliedern, brachen angeblich Chaos und Wahnsinn unter den Fey aus. Gabe und Arianna. Sie waren in Sicherheit. Sonst niemand.
    Jetzt konnte Gabe Arianna nicht mehr sehen. Die Vögel im Garten zwitscherten wie zuvor. Gabe streckte sich ausgiebig und kroch aus seinem Versteck. Vorsichtshalber blickte er noch einmal nach oben, aber alles, was er sah, war blauer Himmel. Vielleicht hätte er nicht den Weg durch den Garten einschlagen sollen, aber es war der einzige Weg, den er kannte. Aber wenn er es richtig anstellte, würden ihn die Wachen für Sebastian halten.
    Gabes Herz klopfte heftig. Er hatte sich noch nie in den Palast gewagt, nicht in seinem eigenen Körper. Er hatte ihn nur Verbunden mit Sebastian, im Körper des Golems, der steinernen Hülle, betreten.
    Gabe hatte keine Ahnung, was ihn erwartete, wenn man ihn erwischte.
    Aber er mußte es versuchen. Er mußte Sebastian von hier fortbringen, wenigstens so lange, bis er wußte, wer der fremde Fey war. Die Vision hatte sich in der nahen Zukunft abgespielt. Und alles, was Gabe tun konnte, um seinen eigenen Tod und den Sebastians zu verhindern, war, ihn und sich von den Gebäuden der Inselbewohner fernzuhalten, fern vom Palast und den Städten.
    Er mußte Sebastian ins Schattenland bringen.
    Und er wußte,

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