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Fey 07: Die Augen des Roca

Fey 07: Die Augen des Roca

Titel: Fey 07: Die Augen des Roca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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eingeholt. Das Licht seiner Fackel vermischte sich mit Denis. »Is’ noch einer da drinnen?« fragte er.
    »Nein«, erwiderten der Junge und Matthias wie aus einem Mund. Matthias ballte die Faust. Plötzlich hatte er das Gefühl, daß sein Bedürfnis, den Jungen allein zu treffen, begründet gewesen war.
    »Geht zurück zu Tri«, befahl Matthias und nahm Denl die Fackel aus der Hand. »Wartet dort auf mich.«
    »Aber Hei…«
    »Tu’s einfach«, unterbrach ihn Matthias, bevor Denl den Ehrentitel aussprechen konnte.
    »Aye«, gab Denl nach.
    Jakib warf ihm einen fragenden Blick zu. »Aber wir ham Marly versprochen, auf dich aufzupassen.«
    »Das könnt ihr ja trotzdem machen«, beschwichtigte Matthias. »Bloß außer Hörweite.«
    »Kennst du diesen Burschen?« erkundigte sich Denl.
    »Ich weiß schon sehr lange, daß es ihn gibt«, gab Matthias zurück, und als er es aussprach, wußte er, daß es die Wahrheit war. Seit dieser Junge auf der Welt war, hatte Matthias um seine Existenz gewußt, auch wenn er es sich bis jetzt nicht richtig eingestanden hatte. Er hatte ihn so selbstverständlich gespürt wie den Boden unter seinen Füßen. Eines Tages war der Junge aufgetaucht, und Matthias hatte ihn gefühlt, wie jemanden, der ein Zimmer betritt.
    »Mir gefällt die Sache nicht«, knurrte Jakib.
    »Das macht nichts«, konterte Matthias.
    »Du weißt, daß sie dich liebt. Wenn du nich’ wiederkommst …«
    »Ich komme bestimmt wieder«, versicherte Matthias, wider Willen gerührt über Jakibs Worte. Wie konnte Marly ausgerechnet ihn lieben? Sie kannte ihn doch nur als Verletzten, als jemanden, der ständig Hilfe brauchte und in den ersten Tagen ihrer Bekanntschaft kaum auf eigenen Beinen laufen konnte.
    »Ich werde ihm nichts tun«, versprach der Junge, und es klang, als habe er absichtlich einen Teil des Satzes weggelassen. Ich werde ihm nichts tun – noch nicht. Ich werde ihm nichts tun – niemals. Ich werde ihm nichts tun – weil er so ist wie ich.
    »Wenn du lügst, finden wir dich«, schwor Jakib. »Dann machen wir mit dir dasselbe, was du mit ihm gemacht hast.«
    Der Junge nickte ernst und scheinbar beeindruckt. Aber Matthias konnte seine Gedanken lesen. Der Junge glaubte nicht, daß Denl und Jakib ihm Schaden zufügen konnten. Jedenfalls ganz gewiß nicht in dem Maße, wie der Junge Matthias schaden konnte.
    Um Matthias herum wurde es immer kälter. Beinahe hätte er Denl und Jakib gebeten, doch dazubleiben. Aber er hielt sich zurück. Der Junge hatte schon zuviel gesagt – zuviel, von dem Matthias nicht wollte, daß andere es hörten.
    »Ist schon in Ordnung«, beschwichtigte Matthias wieder. »Geht jetzt.«
    Denl musterte immer noch den Jungen. »Is’ dir klar, daß dieser Mann hier im Besitz der Geheimnisse des …«
    »Geht«, fuhr ihn Matthias an. Er wußte, was Denl sagen wollte. Er wollte dem Jungen erklären, daß Matthias die Geheimnisse des Rocaanismus kannte. Daß er wußte, wie man Fey tötete. Aber Matthias war sich nicht sicher, ob er wollte, daß der Junge das erfuhr.
    »Aye«, gab Denl nach. »Aber wenn der Kerl dich umbringt, müssen wir alle sterben.«
    Das bezweifelte Matthias. Er wußte, wie zäh die Bande war. Aber er wußte auch, daß er für sie und ihr Überleben im Kampf gegen die Fey sehr wichtig war.
    Er hatte das Gefühl, daß dieser Junge ihnen dabei helfen konnte.
    »Ich komme schon zurecht«, sagte er.
    Denl verzog das Gesicht und streckte Matthias die Fackel hin, aber Matthias schüttelte den Kopf. Er wollte beide Hände freihaben. Denl zögerte. Dann klemmte er die Fackel zwischen zwei Felsbrocken, machte kehrt und ging auf dem Pfad zurück.
    »Sie beschützen dich«, stellte der Junge offenbar erstaunt fest.
    Matthias hatte nicht vor, auf diese Bemerkung einzugehen. Er trat einen Schritt auf den Jungen zu, immer noch verblüfft darüber, um wieviel größer er selbst war. Er konnte von oben auf den Scheitel des Jungen blicken, genau wie bei anderen Inselbewohnern. Aber bei diesem Jungen fühlte es sich anders an.
    »Was meinst du damit, daß wir gleich sind?« fragte er.
    »Vor mir brauchst du dich nicht zu verstellen«, erklärte der Junge. »Fühlst du es nicht auch? Ich weiß schon mein ganzes Leben lang von dir. Ich wette, dir geht es genauso.«
    »Und dem dritten auch«, ergänzte Matthias leise.
    »Ja«, stimmte der Junge zu. »Dem dritten, der mit den Fey bei der letzten Invasion gekommen ist. Aber du bist kein Fey.«
    »Nein«, bestätigte Matthias.
    »Ich auch

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