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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dazugehörten.«
    Er dachte einen Augenblick nach. Gabe hatte sich nicht von seinem Sitzplatz gerührt. Leen verschränkte die Arme vor der Brust. Fledderer hatte sich auf seiner Stufe umgedreht, damit er sie alle besser sehen konnte. Coulter war vor Leen so weit zurückgewichen, daß er ganz dicht vor Adrian stand.
    »Sechs gegen fünf oder vielleicht sogar nur vier gegen fünf«, zählte Leen. »Das ist gar nicht so schlecht.«
    »Besonders, wo du ihn schon einmal besiegt hast«, erinnerte Adrian.
    »Es bricht aus ihm heraus«, bemerkte Coulter. Es klang wie eine Warnung.
    »Was soll das denn wieder heißen?« fragte Gabe.
    »Er war sich lange über seine eigenen Fähigkeiten nicht im klaren. Er hat versucht, seine Zauberkraft zu unterdrücken. Jetzt quillt sie über, und er hat große Reserven, das ist immer so. Das macht ihn noch mächtiger.«
    »Hast du Angst vor ihm?« fragte Gabe. Er war Coulter gegenüber noch immer kühl, als hoffte er, Coulter bei einem Fehler zu ertappen.
    »Ich bin nur vorsichtig«, gab Coulter zurück. »Dies ist kein gewöhnlicher Kampf. Daß er ein Zaubermeister ist wie ich, muß nicht bedeuten, daß er dieselben Fähigkeiten besitzt. Außerdem ist er älter als ich.«
    »Dafür hast du mehr Übung«, meinte Adrian.
    »Aber ich bin nicht so verzweifelt«, konterte Coulter.
    »Er haßt die Fey«, warf Leen ein. »Das war nicht zu übersehen.«
    »Das scheint typisch für diese Gegend zu sein«, bemerkte Coulter bitter.
    »Nicht die Fey«, widersprach Adrian. »Die Langen.«
    »Matthias ist selbst groß«, bemerkte Coulter.
    »Dann sind die Befürchtungen der Einwohner vielleicht verständlich«, meinte Gabe.
    »Vielleicht«, stimmte Fledderer zu, aber er klang nicht besonders überzeugt.
    »Wir haben mehr Waffen als sie«, mischte sich Adrian ein, um wieder auf ihr ursprüngliches Thema zurückzukommen. »Außerdem sind einige von uns erfahrene Krieger. Während der ersten Invasion sind die Fey nicht so weit nach Norden vorgedrungen, und ich glaube auch nicht, daß diese Gegend damals in den Bauernaufstand verwickelt war. Hier gibt es keine Berufssoldaten, und das Kriegshandwerk hat keine Tradition. Das verschafft uns einen zusätzlichen Vorteil.«
    »Sind wir auf eine Belagerung eingerichtet?« fragte Fledderer.
    »Mit nur sechs Leuten kann man keine Belagerung durchführen«, wandte Leen ein.
    »Matthias ist euch jedenfalls nicht sofort gefolgt, oder?« gab Fledderer zu bedenken. »Vielleicht holt er Verstärkung.«
    »Vielleicht fürchtet er sich aber auch selber vor diesem Ort«, meinte Coulter. »Ich habe das Pulsieren der Magie schon aus der Entfernung gespürt. Wenn ich das kann, kann er es auch. Und er ist nicht so an Magie gewöhnt wie ich.«
    Adrian fror plötzlich. Was hatte es mit dieser Höhle auf sich?
    »Wir könnten uns diesen Umstand zunutze machen«, schlug Gabe vor.
    »Wie meinst du das?« fragte Fledderer. »Zunutze machen?«
    »Seine Angst vor der Magie, vor diesem Ort. Wenn er nicht weiß, was ihn in dieser Höhle erwartet, könnten wir sie noch ein bißchen unheimlicher machen, als sie ohnehin schon ist.« Gabe stand auf. »Wir könnten seine eigene Angst als Waffe gegen ihn benutzen.«
    Coulters Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Du meinst, dann traut er sich gar nicht erst hinein.«
    »Genau.« Gabe grinste zurück, ertappte sich dabei und wurde wieder ernst.
    Coulter schien die Zurückweisung nicht zu bemerken.
    »Wir könnten uns etwas einfallen lassen. Wir könnten ihm ordentlich Angst einjagen, bis er freiwillig wieder verschwindet.«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Adrian zu. »Ich möchte den Rückweg durchs Gebirge nicht früher antreten als nötig.«
    »Vielleicht bleibt uns trotzdem nichts anderes übrig«, meinte Leen. »So schnell gibt der Kerl nicht auf. Sonst hätte er schon vor Wochen ins Gras gebissen.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Coulter.
    »Ich will sagen«, erklärte Leen, »daß er, wenn wir ihn verscheuchen, vielleicht erst recht mit Verstärkung zurückkommt. Vielleicht gibt er einfach niemals auf.«
    »Er hat den Tabernakel verlassen«, sagte Adrian. Er blickte Gabe an. »Ich habe zwei Gerüchte gehört. Das erste lautete, dein Vater habe sich mit ihm getroffen und ihn getötet, um deine Mutter zu rächen. Das zweite besagt, daß dein Vater gedroht hat, ihn zu töten, und er die Flucht ergriffen hat.«
    »Bestimmt hat er die Flucht ergriffen«, knurrte Gabe.
    »Oder dein Vater hat versucht, ihn zu töten, und ist

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