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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Bridge doch nur ein so heller Kopf wie seine Schwester Jewel. Dann hätte Rugad den Überfall auf die Blaue Insel gemeinsam mit ihm unternommen.
    Die Tür des Audienzzimmers öffnete sich, und sieben Fußsoldaten betraten den Raum. Ihre Uniformen waren sauber. Man sah auf den ersten Blick, daß die Fey seit Wochen nicht gekämpft hatten. Ihre Hände hingen untätig herab, und sie krümmten die Finger mit dem zusätzlichen Fingernägeln. Vier Frauen und drei Männer, alle Rugad treu ergeben.
    Sie nickten ihm zu, und er nickte zurück. Keiner von ihnen blickte ihn lange genug an, um die Schnittwunden in seinem Gesicht oder die Risse in seiner Kleidung zu bemerken. Falls doch, waren sie zu gut ausgebildet, um sich etwas anmerken zu lassen.
    Rugad deutete mit dem Kinn auf den hinteren Teil des Zimmers. Die Fußsoldaten erklommen das Podest und stellten sich in einer Reihe an der Wand entlang auf.
    Rugad fuhr fort, die Karten zu studieren. Die Horchposten hinter den Fußsoldaten waren mit vertrauenswürdigen Wachen besetzt. Rugad würde sie nicht brauchen. Seine Leute waren hervorragend geschult, und keiner würde es wagen, sich mit ihm anzulegen.
    Besonders nicht heute nachmittag.
    Die Tür öffnete sich ein zweites Mal, und einige von Rugads Generälen traten ein. Zuerst Onha, Hauptmännin der Tierreiter, die nach dem erfolgreichen Angriff auf den Tabernakel befördert worden war. Sie hatte eine lange Nase und kurzes, struppiges Haar. Ihre Augen lagen etwas zu eng beieinander, und ihr Gang war steifbeinig. Ihre zweite Gestalt war die einer großen Bulldogge, und sie hatte einige Eigenarten dieses Tieres übernommen.
    Ihr folgte Schlächter, der die Fußsoldaten befehligte. Er war schon früh in diese verantwortungsvolle Position aufgestiegen. Wie Rugads Enkel trug er einen L’Nacin-Namen, aber anders als diese verstand er eine Menge von Kriegsführung. Rugad hatte ihn als sehr jungen Mann gegen Ende der Unterwerfung von Nye befördert. Wie bei den anderen Fußsoldaten hingen seine Arme mit den gewölbten Händen seitlich herab. Er war ebenso groß wie Rugad und hatte heruntergezogene Mundwinkel und dunkle, funkelnde Augen.
    Der dritte und letzte General war Kendrad, Anführerin der Infanterie. Sie war die älteste und hochrangigste Kriegerin, die Rugad auf diese Unternehmung mitgenommen hatte. Nur ein paar Jahre jünger als Rugad, hatte Kendrad an seiner Seite in der Schlacht von Hiere ihren ersten Mann getötet. Sie kommandierte seit Jahren fast alle Truppeneinheiten mit fester Hand. Rugad hatte erst überlegt, ob er sie in Nye zurücklassen sollte, um Bridge auf die Finger zu sehen, aber er war seit seiner Jugend nicht mehr ohne Kendrad in den Kampf gezogen und mochte nicht mehr auf sie verzichten.
    Sie sah immer noch erstaunlich jung aus. Ihr Körper war durchtrainiert und muskulös, das Gesicht faltenlos. Das einzige Zeichen ihres fortgeschrittenen Alters waren die silbernen Strähnen in ihrem ansonsten schwarzen Haar.
    Kendrad nahm vor der Wand Platz. Die anderen folgten ihrem Beispiel.
    Rugad begrüßte sie nicht. Sie hatten sich nach seinen Launen zu richten, und das wußten sie auch. Er würde auf die übrigen warten, bevor er zu sprechen begann.
    Die sieben übrigen Generäle trafen einer nach dem anderen in der Reihenfolge ein, in der Rugads Befehl sie erreicht hatte. Unbemerkt von den Fußsoldaten schlüpfte Frad’l ins Zimmer, aber die anderen Generäle erkannten ihn sofort. Frad’l war der Anführer der Spione, und sein Äußeres war ebenso schillernd und wechselhaft wie das seiner Kollegen.
    Jetzt trat ein Inselbewohner in der Kleidung eines Kochs und einer kleinen Schürze ein. Ohne ihm prüfend in die Augen zu blicken, wußte Rugad, daß es Dimar, der Anführer der Doppelgänger, war. Rugad hatte so wenige Doppelgänger mitgenommen, daß er eigentlich keinen Hauptmann brauchte, um sie zu befehligen, aber Dimar war einer der besten und hatte Rugad stets begleitet. So wollte Rugad es auch weiterhin halten.
    Ein Schatten huschte über die Wand, und die Fußsoldaten auf dem Podest blickten auf, rührten sich aber nicht. Selbst die furchtlosesten Fey fühlten sich in der Gegenwart eines Traumreiters unbehaglich. Black, der Schatten, stand einer Truppe von über hundert Traumreitern vor. Rugad hatte mehr Traumreiter mitgenommen als üblich, denn er wußte, daß sie ihm im Lauf der Zeit noch gute Dienste leisten würden. Sie waren das beste Werkzeug, um eroberte Völker gefügig zu machen oder Aufsässige

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