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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Gabe. Ihre Aufregung war ansteckend.
    »Der König?« fragte Adrian.
    »Nein«, entgegnete Gabe. »Der Schwarze König.«
    »Er versuchte, sich ihren Geist anzueignen, wie er es bei dir gemacht hat«, erklärte seine Mutter. »Nur, daß sie keinen …«, sie hob den Kopf, drehte sich um und musterte Coulter, »… Zaubermeister zum Freund hat. Alles, was sie hat, ist mein bemitleidenswerter Golem.«
    Die letzten Worte klangen verzweifelt. Coulter wandte den Kopf genau in ihre Richtung, aber er schien direkt durch sie hindurchzublicken. Er konnte sie zwar nicht sehen, aber er schien zu wissen, wo sie sich befand.
    »Ein Golem?« fragte Gabe. Er verstand ihre Aufregung und Besorgnis immer noch nicht. War sie nicht ein Mysterium? Konnte sie seiner Schwester nicht aus eigener Kraft helfen? Warum brauchte sie ihn dazu?
    »Spricht sie von Sebastian?« erkundigte sich Coulter. Er blickte jetzt Gabe an.
    Gabe schüttelte den Kopf. »Sebastian ist tot.«
    »Sebastian ist ein Golem«, erklärte seine Mutter. »Golems sind nicht lebendig, und deswegen können sie auch nicht sterben. Ich dachte, du bist bei den Fey aufgewachsen, Gabe.«
    »Das bin ich auch«, erwiderte er.
    »Dann müßtest du das wissen.«
    »Man hat mir nicht alles beigebracht«, verteidigte sich Gabe.
    Coulter legte ihm die Hand auf den Arm. »Direkt vor dir ist eine große magische Energie. Ist es das, was du als die Gestalt deiner Mutter siehst?«
    »Ja«, bestätigte Gabe. »Sie ist es. Ich kann sie anfassen.«
    »Für solche Spielchen haben wir jetzt keine Zeit«, mahnte seine Mutter mit einem Seitenblick auf Coulter. »Ich muß endlich wissen, ob du deiner Schwester helfen kannst.«
    Coulter streckte die Hand nach ihr aus. Gabes Mutter trat einen kleinen Schritt zurück, bis sie sich wieder außerhalb seiner Reichweite befand.
    »Laß dich von ihm anfassen«, forderte Gabe.
    Seine Mutter zog eine Augenbraue hoch, als wüßte Gabe nicht, was er da verlangte, aber sie blieb stehen.
    Coulters rechte Hand berührte sie, und sofort sprühten kleine Funken, als würde Stahl an einem Schleifstein gewetzt. Coulter stieß einen Schmerzensschrei aus und umklammerte sein Handgelenk mit der linken Hand.
    »Da ist wirklich etwas«, keuchte er.
    »Und es ist für ihn nicht ungefährlich«, ergänzte Gabes Mutter. »Ich würde ihm raten, es nicht noch einmal zu versuchen.«
    »Willst du ihm drohen?« fragte Gabe.
    Adrian war näher getreten, Leen zückte ihren Dolch, und Fledderer hatte sich heimlich die Stufen ein Stück hinaufgeschlichen, als hätte er jetzt, wo die anderen Gabe und Coulter zu Hilfe eilten, eine gute Entschuldigung, seine eigene Haut zu retten.
    »Nein«, beschwichtigte Gabes Mutter. »Aber es ist nun mal so, wie ich es dir erklärt habe. Mir sind nur drei Menschen gestattet …«
    »Ich weiß«, fiel Gabe ihr ins Wort. »Ich erinnere mich.«
    »Für alle anderen bin ich nicht Jewel, sondern eine herniedergestiegene Macht. Ein Mysterium. Es würde ihm nicht gut bekommen, mich noch einmal anzufassen.«
    »War es eine Drohung?« erkundigte sich Adrian leise.
    Coulters Fingerspitzen waren gerötet, und er drückte die Hand gegen die Brust.
    »Sie behauptet, es läge daran, daß sie in ihrer Fey-Gestalt nur drei Menschen erscheinen darf, und Coulter gehört nicht dazu.«
    »Jede Magie unterliegt gewissen Regeln«, bemerkte die Rotkappe.
    »Also glaubst du ihr doch!« fauchte Gabe.
    »Ich glaube an die Regeln«, gab Fledderer zurück.
    »Irgend etwas ist da vorn«, sagte Coulter. »Es ist keine Sinnestäuschung, und Gabe selbst besitzt nicht genug Zauberkraft, um eine magische Säule wie diese zu errichten. Stimmt’s, Fledderer?«
    »Soweit ich weiß«, bestätigte die Rotkappe. »Ich weiß natürlich nicht alles über Magie.«
    »Aber du weißt mehr als wir«, warf Adrian ein.
    »Das ist wohl wahr.« Die Rotkappe klang selbstgefällig.
    »Ich lasse nicht zu, daß sie einem von euch etwas antut«, knurrte Leen. »Das kannst du ihr ausrichten.«
    »Was hast du vor?« fragte Fledderer. »Sie mit deinem lächerlichen Messer durchbohren? Komm schon, Mädchen. Du weißt genausogut wie ich, daß wirkliche Gegenstände keine Wirkung auf reine Magie haben.«
    »Das weiß ich eben nicht«, konterte Leen. »Und wenn das stimmt, dürfte sie auch keine Wirkung auf Coulters Fingerspitzen haben.«
    »Die Funken sind dadurch entstanden, daß seine Zauberkraft mit meiner zusammengeprallt ist«, erklärte Gabes Mutter. Gabe übersetzte ihre Worte nicht. Ihr Blick suchte

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