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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Frankreich. Mein Vater ist von dort aufgebrochen und sollte gegen Ende der Woche wieder in London eintreff en.“
    „Ja, und?“ fragte er.
    „Du musst London verlassen, Thomas“, sagte sie eindringlich. „Er wartet nur darauf, bis er selbst hier ist, um die Behörden über deine wahre Identität in Kenntnis zu setzen, so dass er sich persönlich an deiner Verhaftung und dem Aufruhr, den das verursachen wird, weiden kann.“
    „Lass ihn.“
    „Thomas . . .“ Sie streckte ihm flehend ihre Hand entgegen, doch die Geste schien ihn zu beleidigen, denn er schloss angewidert die Augen.
    „Ich werde dich nicht hier allein die Folgen dessen ertragen lassen, was ich getan habe“, erklärte er mit unterdrückter Heftigkeit.
    „Was wir getan haben. Ich hätte dich jederzeit aufhalten können.“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hätte einen Weg gefunden. Du hattest Recht, weißt du. Ich wollte dich. Es hatte nichts mit meinen ehrenhaften Sorgen oder meinem rechtschaffenen Ärger zu tun. Ich wollte dich und hätte einen Weg gefunden, das vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich weiß das jetzt. Ich bin nicht so gut im Ehrlichsein wie du, Fia.“ Er stand sehr steif, so als hielten ihn stählerne Bande aufrecht.
    „Tu das nicht, Thomas.“ Sie ertrug es nicht, zu sehen, wie er sich quälte. „Bitte.“
    „Nein. Mach dir keine Sorgen. Ich werde dich nicht weiter belästigen.“ Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Das Licht der Kerzen flackerte und warf unruhige Schatten auf sein Gesicht. „Wenn du nur deine Behauptung zurücknehmen würdest, dass du freiwillig mit mir gegangen bist, dann werde ich dich in Ruhe lassen und . . . und gehen. “
    „Das kann ich nicht, Thomas. Am Ende würdest du verhaftet werden . . . wegen Entführung . . . oder Schlimmerem.“ „Ich verspreche dir, man wird mich nicht verhaften“, erwiderte er glatt. „Das schwöre ich.“
    „Aber du hast mir doch auch einmal geschworen, dass du meinetwegen kein Blut vergießen würdest, und hast bewiesen, dass das gelogen war. Ja, Pip hat es mir erzählt. Er hat gesagt, du hättest dir keine Verletzung zugezogen. “ Sie ließ es wie eine Frage klingen.
    „Gar keine.“
    „Aber das ist doch wieder eine Lüge. Denn ich weiß, dass Blut auf deinem Hemd war. Wie also kann ich dein Wort dafür nehmen?“
    „Das weiß ich nicht“, antwortete er wie betäubt, und sie erkannte, dass sie ihn getroffen hatte, indem sie ihn der Lüge bezichtigte. Das hatte sie nicht gewollt.
    „Bitte hör mit diesen Duellen auf, Thomas, ich flehe dich an. Es ist ein zweckloses Unterfangen. Es wird nicht eine Zunge zum Verstummen bringen und nicht einen zweifelnden Blick verhindern.“
    „Ich kann es nicht, Fia. Ich habe nichts sonst, was ich dir geben kann, das du annehmen würdest, aber ich kann dich zwingen, meine Verteidigung deines Rufes anzunehmen.“ Mehr ertrug sie einfach nicht. Sie spürte, wie ihre Selbstbeherrschung ins Wanken geriet, wie sie innerlich zerbrach, der erste Sprung in einem Glas, der zu unzähligen Scherben führen würde. Das durfte er nicht mit ansehen. Es würde ihm zu großen Schmerz bereiten.
    „Bitte“, gelang es ihr mit gepresster Stimme zu sagen, „bitte geh jetzt.“
    „Aber Fia ..." Er machte ein paar Schritte auf sie zu, doch sie wandte ihren Kopf ab, streckte ihm die Hand ent-gegen, um ihn aufzuhalten. Es hielt ihn nicht auf. Er blieb vor ihr stehen und berührte mit seinen Fingerspitzen sachte ihre Wange. „Fia . . .“
    „Nein.“ Es war alles gesagt worden. Sie konnte noch nicht einmal den Gedanken daran ertragen, wie er aussähe, wie seine Stimme klänge, wie er sie ansehen würde, wenn sie erst einmal in dem Kampf mit den Wesenszügen, die Carr ihr in die Wiege gelegt hatte, unterlegen wäre.
    Sie war so nah daran gewesen, ihr Erbe anzutreten. Sie hatte Carrs Erpressungsmaterial behalten wollen. Sie hatte die Macht geliebt, die ihr wie ein Rausch zu Kopf gestiegen war, als sie die Papiere in der Hand hielt, das Wissen genossen, dass sie Carr damit zerstören konnte. Sie hatte sogar die Rechtfertigung schon parat gehabt, mit der sie sie behalten konnte, sich beinahe selbst davon überzeugt, dass der Grund - die Rückgabe von Bramble House an Kay - den Schaden an ihrer Seele wert wäre. Sie hatte der Versuchung in letzter Sekunde widerstanden, aber beim nächsten Mal wäre sie vielleicht nicht mehr so stark.
    Beim nächsten Mal würde sie vielleicht unterliegen.
    Sie schloss die Augen und

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