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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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wenigen Wochen vor ihm auf den Knien gekrochen waren, ihn jetzt offen schnitten und die Straßenseite wechselten, um ihm auszuweichen? Er ließ seinen Blick voller Boshaftigkeit über die Burg wandern. Man hatte ihm erzählt, das verfluchte Ding wäre bis auf die Grundmauern niedergebrannt, und alles, was sich darin befunden hatte, sei nur noch Asche. Alles. Wer hätte voraussehen können, dass das zweite Bündel Beweismittel die Flammen unbeschadet überstehen und von seiner lieben Tochter gefunden werden würde? Und dass sie so damit verfahren würde, wie sie es getan hatte?
    Einmal mehr spiegelte sich unverhohlener Hass auf seinen Zügen. Mit einem tiefen, beruhigenden Atemzug gewann er seine Fassung wieder. Fia und ihr Liebhaber Thomas McClairen würden dafür bezahlen, trotz Tunbridges Bemühungen, seine Rachepläne gegen den Schotten zu vereiteln.
    Carr schob eine Hand in die Tasche seines eleganten Leibrockes, zog die Titelseite der London Times hervor und überflog noch einmal den Brief, der dort abgedruckt war.
    Ich, James Wells, Lord Tunbridge, schwöre hiermit als meine letzte Tat auf Erden, dass folgende Erklärung in jedem Punkt und in vollem Umfang der Wahrheit entspricht. Da ich, James Wells, Lord Tunbridge, weiß, dass Ronald Merrick, Earl of Carr, plant, Thomas Donne zu verleumden, indem er ihn beschuldigt, der Hochverräter und verurteilte Verbrecher Thomas
    McClairen zu sein, werde ich hiermit den unwiderlegbaren Beweis erbringen, dass Thomas Donne nicht der zuvor erwähnte Thomas McClairen ist. Lord Carrs Hass und Feindseligkeit verleiten ihn dazu, diese Beschuldigung auszusprechen, in der Hoffnung, auf diese Weise den Tod eines unschuldigen Mannes herbeizuführen.
    Ich weiß, dass Thomas Donne nicht Thomas McClairen ist, weil ich, James Wells, Lord Tunbridge, Thomas McClairen auf Verlangen von besagtem Ronald Merrick, Earl of Carr, am 20. Februar des Jahres 1752 in einer Taverne in Kingston, auf der Insel Jamaika, kaltblütig ermordet habe. Ich habe diese Tat aus keinem anderen Grund ausgeführt, als um Lord Carrs Auftrag zu erfüllen, den wiederum sein langjähriger Hass auf die McClairen dazu veranlasst hat. Auf dieselbe Art und Weise habe ich auf seine Anweisung hin andere getötet, seinen Kammerdiener Rankle eingeschlossen.
    Ich kann nicht länger mit meinen Taten leben und liefere mich nun Gottes Gnade aus, beschwöre, dass alles vorher Geschriebene der Wahrheit entspricht, so wahr mir Gott helfe. Möge Er meiner Seele gnädig sein.
    James Wells, Lord Tunbridge
    Gar nicht dumm, dachte Carr. Tunbridge war tatsächlich einmal in Kingston auf Jamaika wegen Mordes an einem „Unbekannten“ verhaftet worden. Was den Rest anging . . . ganz offensichtlich hatte Tunbridge fest darauf vertraut, dass Gott ihm Gnade erweisen würde, denn er hatte seine unsterbliche Seele zu einem Leben in der Unterwelt verdammt, indem er eine Lüge unter Eid zur Wahrheit erklärt hatte, kurz bevor er sich die Adern an seinen Handgelenken aufschnitt.
    Aber warum nur? Carr hob seine Hand, als unterhielte er sich mit einem anderen Menschen darüber. Tunbridge hätte doch eigentlich McClairen dafür hassen müssen, dass der erreicht hatte, worum er selbst sich jahrelang bemüht hatte, nämlich einen Weg in Fias Bett zu finden.
    „Weil er dich weit mehr hasste als McClairen.“
    Bei dem Klang dieser Stimme, die so lange geschwiegen hatte, fuhr Carr mit einem Lächeln auf den Lippen herum. „Ah! Janet. Ich wusste, du würdest bald schon wieder
    mit mir reden. Hast du endlich aufgehört zu schmollen, ja?“
    Himmel, war sie schön. Ihre dunklen Augen funkelten, und das Haar fiel ihr in dicken ebenholzschwarzen Wellen über den Rücken. Ihr seltsam einseitiges Lächeln, das so anmutig, so bezaubernd war, ließ ihr bleiches Gesicht aufleuchten. Er hatte sie wirklich aufrichtig geliebt.
    Sie machte einen höflichen Knicks, und ihre Züge strahlten vor Übermut. „Das könnte sein.“
    „Und vielleicht hast du sogar tatsächlich Recht, was Tunbridge anbetrifft“, verkündete er großmütig.
    „Ich weiß, dass ich das habe. Warum bist du hier, Ronald?“
    Er fuhr mit seinem Stock durch die Luft. „Ich bin gekommen, McClairen umzubringen.“
    „Ah“, sagte sie langsam, bedächtig. „Warum?“
    „Arme, kleine, dumme Janet“, erwiderte er herablassend. „Wenn ich McClairen töte, werden andere begreifen, dass ich immer noch ein Mann bin, den man fürchten muss, ein Mann, dessen Befehle man befolgt, eine Macht, mit der

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