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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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stand eine zu Kopfe steigende Mischung aus Belustigung und Ärger und Triumph. Aber keine Spur von Furcht.
    Eine Wahrnehmung nach der anderen bestürmte seine Sinne. Der Duft ihres verführerischen Parfüms aus erlesenen Nachtblüten, die seidige Beschaffenheit ihrer Haut, das Gefühl ihres warmen Atems und die alles überlagernde Erkenntnis, wie zierlich sie war und zartgliedrig.
    Es wäre ein Leichtes, ihr wehzutun.
    Sie aufzuhalten.
    Sie zu küssen.
    Er ließ ihre Hand los und wich ein Stück zurück. Sie lachte wieder, gerade so, als habe sie auch das vorausgesehen. Und warum auch nicht? Sie war eine Expertin auf diesem Gebiet. Sie manipulierte ihn genauso mühelos wie Barton.
    „Mir steht nicht der Sinn nach diesem Spiel, Fia.“
    „Warum bestehen Sie darauf, mich Fia zu nennen, obwohl ich Ihnen doch schon gesagt habe, dass ich nicht die Dame bin, für die Sie mich halten?“ fragte sie kokett.
    „Nun, es gibt einen Weg, das ein für alle Mal festzustellen, nicht wahr?“ Er hob seine Hand zu den Bändern, die ihre Maske hielten. Ihr Lächeln gefror, und ihr Atem ging mit einem Mal flach.
    „Sie werden mich nicht demaskieren“, flüsterte sie atemlos.
    „Warum nicht?“
    „Weil Sie freiwillig zu einem Maskenball gekommen sind und sich somit schweigend damit einverstanden erklärt haben, die Regeln einzuhalten, von denen die wichtigste ist, niemanden zu demaskieren, der nicht demaskiert werden will.“
    Geistesabwesend strich er mit einem Finger über eine der schwarzen Federn, mit denen ihre Maske eingefasst war.
    „Und“, fuhr sie ruhiger fort, „weil ich Sie gebeten habe, es nicht zu tun.“
    „Sie sind sich meiner reichlich sicher.“
    „Ich kenne Männer Ihrer Art.“
    „Und die wäre . . .?“
    „Nun, ganz einfach, Sie sind ein Gentleman.“
    Da musste er lachen. Vielleicht war diese Frau wirklich nicht Fia, denn die würde nie den Fehler begehen, ihn für ritterlich zu halten und ihm die Charakterzüge zuzusprechen, die seine lange, stolze Ahnenreihe ihm vorherbestimmt hatte, die er aber dank der rauen Erfahrungen seiner Jugend nicht mehr besaß.
    Und sie benahm sich auch nicht wie Fia, die sich, gleichgültig wie unerhört ihr Auftreten auch war, doch stets mit exquisiter damenhafter Anmut bewegte. Diese Frau hier jedoch erinnerte ihn viel mehr an eine temperamentvolle Zigeunerin . . . und sie lachte leicht und unbeschwert. Ihre Augen, auch wenn sie die gleiche Farbe zu haben schienen, funkelten und glitzerten mit unverhüllter Erheiterung. Fias Augen strahlten, besaßen aber geheime Tiefen, wie Glas über dunklem Wasser - irgendwie unergründlich.
    Sie streckte die Hand aus und streichelte seine Wange mit ihrem Handrücken. Verlangen, brennend heiß und gierig, erwachte augenblicklich in ihm, was ihm überhaupt nicht behagte. Ihr entging das nicht.
    „Kleinmut hat noch nie das Herz einer Dame gewonnen, Lord Pirat. Warum jetzt aufhören, wo wir gerade kurz davor stehen, zu einem Einverständnis zu gelangen?“ Die flüsternde Stimme verspottete ihn, doch darunter lag noch ein anderes Gefühl. Sein Ärger verflog, als er darüber nachdachte, was das bedeuten konnte. Er blickte auf das maskierte Gesicht hinab und suchte nach Hinweisen, wer die geheimnisvolle Schöne sein mochte.
    War sie Fia? Und wenn sie es nicht war, was wollte sie dann von ihm?
    „Was für ein Einverständnis soll das sein?“ fragte er.
    „Nun . . sie legte ihren Kopf ein wenig schief, „das Einverständnis, nach dem alle Männer streben und um das alle Frauen wissen: Sie, wie alle Männer, verstehen sich darauf, Ihr Verlangen zu stillen, und bedienen sich dazu meiner.“ Unverhohlene Bitterkeit sprach aus ihren Worten.
    „Und was ist mit Ihrem Verlangen?“
    „Welcher Mann hätte sich je mit solchen Gedanken belastet?“
    „Wenn Sie glauben, dass das, was zwischen Mann und Frau sein könnte, damit endet, dass der Mann seine Lust stillt, warum sollten Sie dann an einem .Einverständnis“ zwischen uns interessiert sein?“
    Ihre vollen, weichen Lippen wurden schmal. Sie hat nicht damit gerechnet, dass ich ihr Tun hinterfragen würde, begriff Thomas, und es missfiel ihr außerordentlich.
    „Pfui, Sir“, erwiderte sie verärgert und wandte sich ab. „Sie machen aus einem simplen Vergnügen ein Stück harter Arbeit.“
    „Irgendetwas sagt mir, Madam, dass kein Vergnügen mit Ihnen je simpel wäre.“
    Sie drehte sich wieder um und schenkte ihm ein Lächeln. Ihre Launen waren wie Quecksilber und änderten sich so

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