Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
allen nur denkbaren Putz- und Lösungsmitteln, Schwämmen, Bürsten und so weiter ausstatten. Es wäre eine Katastrophe, wenn du in der Vorführküche die Oberflächen zerkratzen oder irgendetwas anderes als übertragungsfähige Sauberkeit erzielen würdest. Du ahnst nicht, was für einen unglaublichen Saustall Ethelden unterhalb der Sichtebene der Kamera anzurichten pflegt.«
Padrin verneigte sich ein viertes Mal. »Danke für Euer Vertrauen.«
*
Minkas saß auf einem lindgrünen Sofa und trank mit Elongata selbst gemixte Cocktails .
»Wir sitzen ganz schön in der Tinte. Dein Vater ist tot. Der Umzug steht an und keiner weiß bisher, wohin. Der Kaiser will, dass ich innerhalb von sieben Tagen die bescheuerte Barcard herbeischaffe. Bis dahin soll ich bitte auch alles andere aufgeklärt haben. Wer hat Adrian mit dem Duell reinreißen wollen? Geht es immer noch darum, Prinz Anel aus der Welt zu schaffen? Wer zieht an diesem Hof tatsächlich die Fäden? Es wundert mich, dass ich nicht die Weltformel finden soll, wenn ich schon dabei bin.«
Elongata löste die Lippen vom Strohhalm. »Bist du sicher, dass du dem Kaiser nicht suggeriert hast, dir das alles aufzuhalsen?«
»Ich?«, empörte sich Minkas.
»Du gibst dich immer so tatkräftig, mein Schatz. Da musst du dich nicht wundern, wenn man dir auch einiges zutraut.«
»Ich habe nie darum gebeten, die Sache mit der Barcard übertragen zu kriegen. Schließlich ist Hamilton der Geheimdienstchef der Flotte, nicht ich. Nur bekommt er es nicht gebacken.«
»Was man von dir aber erwartet«, ergänzte Elongata.
Minkas seufzte und besserte seinen Chokchok mit dunklem Rum auf. »Hm, so kann man das Zeug trinken. Mir war gleich klar, dass da noch was fehlt.«
Elongata dippte den Finger in den schokoladenfarbenen Schaum. »Ja, das ist nicht übel. Könnte glatt von Adrian stammen.«
»Ich bin auch ein durchaus brauchbarer Koch«, sagte Minkas leicht gekränkt.
»Gewiss. Nur fragt sich, ob du brauchbar genug für die Intrigenküche bist. Adrian hat sich in eine Falle locken lassen. Pass auf, dass dir nicht dasselbe passiert. Die Barcard ist bereits die zweite , die aus diesem Safe auf Essatin verschwunden ist. Jemand hat dich für die Aufklärung vorgeschlagen, der hofft, dass du es besser kannst als Hamilton. Vielleicht erwartet er aber auch, dass du scheiterst und dich damit beim Kaiser unbeliebt machst.«
»Würde mich nicht wundern.« Minkas saugte wunderbar cremigen Cocktail ein, für den er beste Schokolade geschmolzen und mit Milch und Sahne schaumig geschlagen hatte. Der Rum war die perfekte Ergänzung. Für die kaiserliche Tafel würde man allerdings die Dosis etwas niedriger ansetzen müssen.
»Hast du irgendeine Spur?« Elongata riss Minkas damit aus seinen Tagträumen, in denen es keine anderen Herausforderungen gab, als neue Köstlichkeiten für die kaiserliche Tafel zu ersinnen.
»Nö. Jedenfalls nicht, was die Barcard angeht. Ich habe etwas anderes im Visier: das Buch der Namen. Cutthroat Timble weiß ziemlich sicher, wo es ist.«
Elongata lachte. »Es gibt kein Buch der Namen, Minkas. Timble ist jemand, der gelinde Probleme mit seiner Verklärung einer Vergangenheit hat, die es niemals gab.«
»Er ist komisch«, gab Minkas zu. »Aber er wurde nervös, als ich von diesem Buch anfing.«
»Wie kommst du überhaupt auf so etwas?«
Minkas erzählte ihr von der sonderbaren Prüfungsfrage und seinem Gespräch mit Cutthroat.
»Das hört sich für mich nach einer falschen Fährte an. Dieses sagenhafte Buch der Namen soll zuletzt während der Herrschaft Kaiser Rinardons gesehen worden sein. Es galt schon damals als Fantasieprodukt irgendwelcher Journalisten, die nicht wussten, was sie noch über den Hochadel schreiben sollten. Natürlich ist es ein pikanter Gedanke. Du öffnest ein altes Buch, das gewissenhaft über Generationen geführt wird, lässt deinen Finger über die Zeilen wandern und liest, von wem die Edelsten der Edlen tatsächlich abstammen. Es ist selbstverständlich albern. Woher würde der ebenso legendäre Bewahrer des Buches wissen, was die anderen nicht wissen? Weshalb sollte er es führen und für die Nachwelt aufbewahren?«
Minkas zuckte die Achseln . »Am Hof gibt es genügend Leute, die sich an so was hochziehen. Denk nur an Lady Tepdo. Wer bereit ist, wegen der Abstammung den eigenen Enkelsohn umbringen zu lassen, der hat sich ein bisschen viel dafür interessiert, wer von wem abstammt. Aus irgendeinem Grund muss sie einen
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