Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

mittlere Bild stellt Rinardon dar und zu beiden Seiten hängen die Brüder. Der da ist Prinz Gondolin.«
    »Dem ist nicht so«, entgegnete der Robo. »Was Ihr für Prinz Gondolin gehalten habt, ist Prinz Hamuen, der spätere Kaiser Rinardon. Zu seiner Linken seht Ihr Prinz Gondolin und zu seiner Rechten Prinz Nisan. Die Gemälde entstanden anlässlich der jeweiligen Reifeprüfungen der jungen Prinzen. Alle drei sind zur Zeit ihrer Porträtierung in die schwarze Robe der erfolgreichen Absolventen gekleidet und zusätzlich mit dem kaiserlichen Hermelin geschmückt.«
    Adrian stand lange auf den Treppenstufen. »Gibt es noch mehr Bilder von Mitgliedern der kaiserlichen Familie?«
    »Gewiss«, erwiderte der Robo und glitt die Stufen hinauf zum nächsten Treppenaufgang, wo zwei weitere schwarz gekleidete junge Männer und eine junge Frau mit Hermelinkragen zu besichtigen waren. »Hier Prinz Gerol, unser jetziger glorreicher Herrscher Thanaton. Daneben Seine Erhabene Hoheit, Prinz Genno, der vor vier Jahren seine Reifeprüfung ablegte und hier Ihre Erhabene Hoheit, Prinzessin Hannadea, die im letzten Jahr vor der Kommission zu bestehen hatte.«
    »Das heißt, Prinz Anel wird auch hier aufgehängt werden?«
    »Ein Bildnis Seiner Erhabenen Hoheit wird angefertigt und hier platziert werden, sobald die Kommission ihm bestätigt, die Prüfung erfolgreich abgelegt zu haben.«
    Genno sah ernst in die Kamera, während Hannadea lächelte. Der spätere Kaiser Thanaton wirkte bleich und angegriffen, als habe ihm die Prüfung Äußerstes abverlangt.
    Adrian folgte dem Robo in den dritten Stock, vorbei an langen Reihen anonymer Prüflinge im Schwarz der Reifeprüfung ohne Hermelinzusatz. Vor einem Bild blieb Adrian stehen. »Weißt du, wer das ist?«
    »Es handelt sich um das Bildnis des jungen Lord Rial di Nidare, der kurz vor seiner Zulassung zu den Prüfungen den Titel Lord von Hallein trug. Ein ausgezeichneter Student, der die Prüfung mit Auszeichnung abschloss.«
    »Ja, das dachte ich mir. Die Ähnlichkeit ist schockierend.«
    »Die Ähnlichkeit mit wem?«
    »Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn«, sagte Adrian.
    »Ihr habt das Portrait Seiner Lordschaft, Modrel di Nidare noch gar nicht gesehen.«
    »Habe ich nicht«, gab Adrian zu. »Ich würde es gern sehen. Hängt es hier?«
    »Im vierten Geschoss.«
    Adrian keuchte hinter dem Robo die vielen Stufen hinauf, um in ein gänzlich unvertraut wirkendes Gesicht zu blicken, das von dunklen Haaren umrahmt war. »Ich habe alles gesehen und viel von dieser Führung profitiert«, sagte Adrian.
    »Ihr habt nicht alles gesehen«, protestierte der Robo. »Der fliederfarbene Salon und …«
    »Tut mir leid. Aber nun will ein Apfelsorbet von Hand gut durchgerührt werden.«
     
    *
     
    Padrin verneigte sich vor Monsenioretta Galena. »Ihr wart so gütig, mich rufen zu lassen?«
    Sie nickte. »Es sieht nicht so aus, als käme Sir Adrian zurück, oder wenn, dann jedenfalls nicht so bald. Du und deine Kollegen, ihr könnt nicht so lange warten, sonst entstehen hässliche, erklärungsbedürftige Lücken im Lebenslauf, die eine spätere Anstellung unwahrscheinlich machen würden.«
    Padrin verneigte sich vorsichtshalber nochmals.
    Die Monsinioretta musterte ihn wie ein Soufflé, von dem man noch nicht so recht weiß, ob es wie gewünscht aufgehen wird.
    »Du hast in Sir Adrians Küche mehr Talent gezeigt, als man dir zuvor zugetraut hätte. Daher scheint es angemessen, dir eine weitere Chance zu geben.«
    Padrin, der nicht wusste, wie er die freundlichen Worte einschätzen sollte, verbeugte sich ein drittes Mal, was ihm ein Lächeln eintrug.
    »Du wirst Meister Ethelden auf die Messe für Nahrungs- und Genussmittel auf Xerxes begleiten. Natürlich nicht als sein Assistent. Meister Ethelden hat genügend eigene Assistenten. Du wirst nach Meister Etheldens Vorführungen die Modellküche putzen. Das erfordert schnelles, präzises Arbeiten, denn es bleiben jeweils nur fünf Minuten, um die Küche für den nachfolgenden Koch auf Hochglanz zu bringen. Dann geht die Kamera wieder an und alles muss blitzblank sein.«
    »Das ist sehr gütig von Euch«, sagte Padrin. »Aber ich dachte eigentlich, ich sollte lieber hierbleiben und zur Hand sein, falls …«
    »… falls Sir Adrian am Hof erscheint? Dann wird er andere Hilfe brauchen, als du sie zu bieten hast. Du wirst tun, was ich dir sage, Padrin! Um der Aufgabe gewachsen zu sein, wirst du sofort in Sir Adrians Küche üben müssen. Lass dich mit