Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Melonengarten wart?«
»Ich wäre mit solchen Ausdrücken vorsichtig, wenn ich eine uneheliche Tochter mit dem Sicherheitschef meines Mannes hätte!«
Lady Leonza fasste blitzschnell in Hannadeas langes, offenes Haar und hätte sie daran beinahe zu Boden gerissen. Hannadea zog ihr das Bein weg und stürzte auf sie. Wie kämpfende Echsen rollten sie übereinander.
»Ich hörte, Euch sei in letzter Zeit unwohl«, fauchte Lady Leonza.
»Und?«, zischte Hannadea.
»Hat er Euch geschwängert?«
Hannadea krallte ihre Fingernägel in Lady Leonzas Haar und drückte ihr den Hinterkopf gegen den allerdings recht weichen Teppich. »Ihr hört mir jetzt mal zu!«
»Tue ich ja wohl«, entgegnete Lady Leonza.
»Ich hatte nichts mit Eurem Mann und auch nicht das Bedürfnis dazu. Anscheinend so wenig wie Ihr selbst. Aber er kam immer zu mir, wenn er nicht weiterwusste. Keine Ahnung warum. Das erste Mal brachte er mir das Halstuch der Kaiserin May, das ihm Isella gegeben hatte, und diesmal ging er mich ganz schmucklos um dreitausend Darin an.«
»Die habt Ihr ihm einfach aus Mitgefühl und Großzügigkeit gegeben? Ihr strapaziert meine Fähigkeit, an Märchen zu glauben!«
»Ich habe sie ihm nicht aus Großzügigkeit gegeben, sondern eine Gegenleistung gefordert. Ich habe ihm sogar weitere zweitausend versprochen. Und Ihr hört jetzt mit Eurem unerträglichen Benehmen auf!«
»Gegenleistung. Ha«, sagte Leonza, als Hannadea sie an der Hand hochzog. Der Schleier war ihr vom Haar gerutscht und das Kleid trug nun scharfe Falten und Knicke.
»Wo ist Penjin?«, fragte Hannadea.
Lady Leonza nahm die Schultern zurück. »Weshalb fragt Ihr das mich?«
»Warum wohl? Weil er weg ist und Ihr diejenige sein könntet, an die er sich wenden würde. Wenn Ihr nicht ohnehin bis zum Hals in den Intrigen steckt, die Euren Mann das Leben gekostet haben.«
Lady Leonza machte Anstalten, ein zweites Mal in Hannadeas Haar zu fassen und die Prinzessin machte einen Schritt zur Seite.
»Ich habe Raden geliebt«, fauchte Leonza.
»Das fällt Euch spät auf.«
»Was wisst Ihr denn?«, sagte Leonza kalt. »Kleines Mädchen im goldenen Käfig. Was wisst Ihr überhaupt vom Leben? Euch hat es nie an etwas gefehlt. Ihr habt nie versuchen müssen, mit zweitausend Real drei Kinder satt zu bekommen und dreimal täglich eine herrschaftliche Tafel für knapp hundert Personen auszurichten.«
»Mein Vater bezahlt das Essen am table informelle.«
»Das Essen, ja. Aber nicht das Geschirr, von dem die hochgeborenen Nichtsnutze alle Monate die Hälfte zerschlagen. Nicht das Besteck, die Tischdekorationen, nicht einmal den Koch. Schon gar nicht die Bedienung bei Tisch. Und das alles mit einem Ehemann, der ein Träumer war, der nicht rechnen konnte.«
»Ich wette, Penjin kann es dafür umso besser. Berechnend genug scheint er ja zu sein.«
Lady Leonza presste die Lippen aufeinander. »Ihr braucht mir Penjin nicht vorzuhalten. Die kaiserliche Familie ist schließlich auch nicht gerade ein Vorbild solcher Tugenden wie ehelicher Treue. Und di Nidare …«
»Oh, kommt mir jetzt nicht damit.«
»Womit? Etwa damit, dass Euer Bruder eine der reizenden Hinterlassenschaften des Kämmerers ist?«
Hannadea funkelte sie an. »Ihr seid wohl ziemlich stolz, dass Euch auch schon ein paar Hofgerüchte erreicht haben. Oder hat Euch der Gedanke schon länger beschäftigt und Ihr wart an dem Komplott beteiligt, bei dem Anel beinahe getötet worden wäre? Dann seht Euch besser vor!«
»Ich habe nie etwas mit dem Anschlag auf ihn zu tun gehabt«, sagte Lady Leonza.
»Ihr habt nur um jeden Preis versucht, Lord di Nidare aus dem Amt zu boxen, damit Euer Mann endlich ein einträgliches Hofamt bekommen würde, das ihm niemals jemand gegeben hätte. Ihr habt die schwarze Perle entwenden lassen. Penjin hat die Stromversorgung lahmgelegt, die Perle aus der Bewahrkammer geholt und in die Regenrinne geworfen. Und Penjins bester Freund Ringard hat Anel einen Schaschlikspieß in die Brust gestochen.«
»Damit hatte Reuben nichts zu tun. Ringard hatte seine eigenen Pläne. Die hat er auch jetzt. Er hat immer noch vor, Prinz Anel umzubringen. Jetzt, da er befreit wurde, hat er ein freies Schussfeld. Deswegen bin ich hier. Um Euch zu warnen.«
»Ah, tatsächlich?«
»Ja, und ich will die anderen zweitausend Darin , die Ihr Raden nach eigenem Bekunden versprochen habt. Ich kann meine Rechnungen für den Umzug sonst nicht begleichen.«
»Weshalb soll ich Euch die geben?«
»Für diese
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