Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Warnung. Ringard hat den Auftrag, Prinz Anel, Rial di Nidare und Earl Zabrin zu töten. Dafür ist ihm Großes versprochen worden. Ein hohes Amt und Geld. Mehr weiß ich nicht. Ihr könnt Maßnahmen ergreifen, um sie zu schützen. Wie sollte ich verarmte Witwe sonst jemanden finden, der mir zuhört? Euer kaiserlicher Vater hatte es nicht einmal für nötig erachtet, Raden am Tag seiner Beisetzung mit Trauerkleidung zu ehren. Di Nidare hasst uns. Wer würde auf mich hören?«
»So kommt Ihr zu mir, wie es Euer Mann vor Euch tat. Ich weiß gar nicht, wie ich mir das erklären soll, aber schön. Ich gebe Euch die zweitausend in bar, aber nicht für die paar Brocken, die Ihr mir hingeworfen habt. Woher wisst Ihr das alles? Wo ist Penjin? Und wo und wann wird Ringard zuschlagen?«
»Ich sagte schon, ich weiß es nicht«, zischte Lady Leonza. »Ich weiß nur, dass Ringard jemand nach Schloss Rhan geschickt hat, der Anel in dieser Nacht auf der großen Abschlussfeier erwischen soll, bei der es schlecht beleuchtet ist, sich Discokugeln drehen und Lichtblitze zucken. Es herrscht Geschrei und Gelächter. Man wird versuchen, ihn in die Gewalt zu bekommen, in ein stilles Eckchen zu schaffen und es diesmal gründlich zu erledigen, ganz gleich, wie viel Schutzkleidung oder Strahlendeflektoren er trägt.«
Hannadea lief in ihr Schlafzimmer, kam mit einer Barcard zurück und schob sie in ein Lesegerät, damit Lady Leonza sich überzeugen konnte, wie viel darauf gespeichert war.
»Wie Ihr seht, sind das eintausend Darin . Ich gebe Euch weitere zweitausend, wenn Ihr mir sagt, wo Penjin steckt, oder dem Heeresgeheimdienst einen Tipp gebt. Oder, wenn Ihr mir mehr Informationen gebt.«
Lady Leonza nickte mit zusammengebissenen Zähnen. »Im Augenblick kann ich damit nicht dienen, Hoheit. Aber für dreitausend finde ich für Euch binnen vierundzwanzig Stunden heraus, wo Reuben jetzt ist.«
»Wer wird den Anschlag auf Anel begehen?«, drängte Hannadea.
»Ich weiß es nicht, Hoheit. Nur, dass es jemand ist, von dem Prinz Anel keinen Angriff erwarten wird. Jemand, den er kennt, und der sich ihm ohne Weiteres nähern kann. Jemand, mit dem er mitgehen würde, wenn er aufgefordert wird, mitzukommen.«
»Ich werde versuchen, mich darum zu kümmern. Ihr geht jetzt und kommt morgen mit der Information über Penjins Verbleib wieder! Ich zahle bar.«
»Sehr wohl Eure Erhabene Hoheit.« Lady Leonza schlug den Schleier über ihr blasses Gesicht, schritt zur Tür und ging an den Hofdamen vorbei. »Ihre Hoheit hat die Gabe, Menschen aufzurichten und anzuspornen.«
Hannadea nahm den Kommunikator und schloss ihre Schlafzimmertür.
*
Er war ein infernalischer Lärm.
Die Prüflinge hatten sich an den Türen der Halle versammelt und bildeten ein Spalier für den Jahrgangsbesten, der den Tanz und das Büffet zu eröffnen hatte. Aus dem Saal drangen die stolpernden Rhythmen der Band, die für die Nacht engagiert worden war.
Anel kam die Treppe herab, eine hermelingesäumte Schleppe hinter sich herwallend, die Coracun aus Kunstpelz und Vorhangstoff geschaffen hatte, auf dem Kopf eine mächtige Krone aus Papier mit aufgeklebtem Strass, das blauschwarze Haar offen.
Als er die Arme ausbreitete, wurde es sekundenlang ein wenig ruhiger. »Seht den Herrscher. Den Herrscher von Schloss Rhan und den Herrn aller unnützen Prüfungsfragen.«
Es gab Gelächter und Pfiffe. Sein Auftritt wurde live zu allen Planeten und Stationen übertragen und erschien in den Abendnachrichten mehrere Sender.
»Verneigt Euch«, befahl Anel. »Huldigt der Krone!«
Die Pfiffe wurden schriller und Arme hoben sich ihm entgegen. Mädchen kreischten. Er nahm die Krone ab, warf sie zu den anderen Prüflingen, zog eine verspiegelte Sonnenbrille aus der Hemdtasche und setzte sie auf. Den Hermelinmantel schleuderte er von sich. Anel rutschte auf dem Treppengeländer hinab, packte das nächstbeste Mädchen in der Gruppe, küsste sie vor laufenden Kameras auf den Mund und zog in den Saal ein, während ihn die Absolventen bejubelten.
Die Saaltüren schlugen zu. Der Riegel fiel.
*
»So«, sagte Coracun. »Jetzt hoffen wir, dass die Spezialbrille und die ganze andere Ausstattung ihn so lange am Leben erhält, bis wir ihn wieder herausholen können.«
»Ich denke, du hast jemanden da drin«, zischte Adrian ihm ins Ohr.
»Natürlich habe ich«, sagte Coracun. »Aber riskant bleibt es trotzdem.«
Sein Kommunikator vibrierte. Er nahm ihn heraus, las die wenigen Zeilen
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