Fibromyalgie endlich erkennen
besteigen einen Berg und nehmen die verschiedenen Vegetationszonen wahr, spüren die zunehmende Klarheit der Luft, die angenehme, erfrischende Kühle am Kopf und genießen schließlich vom Gipfel den Ausblick auf das ganze Land.
Kampf dem Stress
Wer kennt nicht Stress in den verschiedensten Lebenslagen? Manche kommen ganz gut damit klar, andere leiden erheblich. In einem früheren Kapitel ging es darum, welcher Stress nützlich, vielleicht sogar lebensnotwendig ist und welcher Stress krank machend – in letzter Konsequenz sogar lebensbedrohend – ist.
Stress durch Terminenge: das Flussdiagramm als Hilfe zur Problemlösung.
Die Amerikaner haben zur besseren Differenzierung das Begriffspaar »Eustress« – »Disstress« gebildet.
Eustress – der positive Stress . Sie verstehen unter der positiven Variante dem »Eustress« den Leistungsantrieb, der uns beflügelt, der weitere geistige und körperliche Reserven erschließt, z. B. bei einem Tennisturnier, bei einem Teil der Menschen auch in der Prüfungssituation.
Disstress – der negative Stress . Der »Disstress« dagegen hetzt und bedrückt uns, verdrängt gesundes Erholungsbedürfnis, hat in quälendem Lärm und in nicht einhaltbaren Terminen seinen Anteil und ist in der Regel häufig vorhanden oder sogar chronisch. Somit ist er auch ein krank machender Faktor, nicht nur im Rahmen der Fibromyalgie. Doch wir sind ihm nicht hilflos ausgeliefert.
Bei der »Diagnose« der Ursachen einer immer wiederkehrenden Stresssituation kann ein Flussdiagramm hilfreich sein, das Sie sich ähnlich wie an dem Beispiel Terminenge aufzeichnen können.
WICHTIG
Maßnahmen zur Stressbekämpfung und Stressreduzierung:
Bewusstwerden von Lebensführung und Lebensziel
Suche nach Harmonie zwischen Leistung und Gesundheit
Klärung des persönlichen Verhältnisses zu Religion, Kultur und Natur
Suche nach Entspannung einerseits durch Ruhe, andererseits durch Kommunikation
Entwicklung persönlicher Lebensfreuden
Stärkung von Selbstbewusstsein und Zutrauen zum eigenen Körper durch sportliche Betätigung
Kennen Sie das Wort »Nein«?
Für viele Fibromyalgie-Betroffene stellt das Wörtchen Nein häufig eine richtig schwierige Aufgabe dar. Das gilt sowohl im Umgang mit der Familie und Freunden wie auch im beruflichen Alltag. In Zeiten, in denen wir das fröhliche »Yes, we can« Obamas im Ohr haben, kommen sich viele Frauen als Verweigerer und unfreundliche Menschen vor, wenn sie auf unberechtigte, aber auch berechtigte Wünsche und Forderungen mit einer Absage reagieren.
Eigentlich ist es ja nur eine ehrliche Antwort, die man möglicherweise noch mit einer kurzen Erklärung oder knappen Begründung ergänzen kann. Vielen Menschen kommt dieses Nein sehr schnell und problemlos über die Lippen. Andere haben gleich ein schlechtes Gewissen,weil sie das Gefühl haben, ihre Mitmenschen nicht zu unterstützen. Es ist die Sorge, jemanden zu enttäuschen und zu verärgern und in der Folge vielleicht dauerhaft abgelehnt zu werden.
Beispielsweise bittet Sie Ihre Mutter am Telefon, doch schnell mal vorbeizukommen und sie zum Einkaufen zu fahren. Sie sind gerade in einem Gespräch mit einem Handwerker und haben danach eine Verabredung mit Ihrer Freundin. Sie wissen, dass Ihre Mutter auf eine Absage mit einem schnippischen »Dann muss ich mir wohl ein Taxi rufen« reagieren wird. Sie ändern Ihre Pläne mit dem schalen Gefühl, Ihre eigenen Wünsche wieder einmal zugunsten anderer aufgegeben zu haben. Ihr einziger Trost mag sein, sich als hilfsbereite, unentbehrliche Tochter gezeigt zu haben. Dabei fahren Sie Ihre Mutter gern überall hin, nur muss der Zeitpunkt passen und vorher vereinbart worden sein.
In aller Regel führt die Vermeidung eines berechtigten Neins zu einem erheblichen Leidensdruck und der Verfestigung einer hilflosen Position. Diese kann schnell in Ausbeutung münden. Hilfsbereitschaft ist eine gute Eigenschaft. Wer sich aber immer wieder ausnutzen lässt, muss ohne Verwirklichung der eigenen Möglichkeiten und Wünsche leben.
Das erste Nein fällt immer am schwersten. Ihre Mitmenschen werden erstaunt und vielleicht auch verärgert sein; Sie hatten doch sonst immer klaglos allem und allen zugestimmt. Ihre Umgebung wird sich aber schnell daran gewöhnen, dass Sie nicht mehr wie früher immer und jederzeit Wünsche und Forderungen erfüllen können.
Manchmal ist es hilfreich, wenn Sie sich vor der Antwort eine Bedenkzeit nehmen. Das hat zwei hilfreiche Aspekte: Zum einen haben Sie
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