Fibromyalgie endlich erkennen
jede Form von Gymnastik sehr langsam, sehr vorsichtig und sehr individuell angegangen werden. Machen Sie die Hälfte von dem, was Sie sich zutrauen.
WICHTIG
Tipps für den Beginn eines Bewegungstrainings
Wenn Sie mit Bewegungstraining neu beginnen wollen, befolgen sie bitte folgende Ratschläge:
Beachten Sie Ihre persönliche Leistungsfähigkeit (zusätzliche Erkrankungen, Alter, training).
Halten Sie die Reihenfolge der trainingsbausteine ein (Aufwärmphase, Belastungsphase, Entspannungs- und Abkühlphase).
Gestalten Sie trainingsphasen lieber kürzer, und üben Sie dafür häufiger.
Lassen Sie die Belastung langsam, aber zunehmend ansteigen (am besten mit Plan).
Halten Sie ab und zu inne, versuchen Sie, Ihren Körper zu spüren (das ist meist mit positiven, wärmenden Gefühlen verbunden).
Suchen Sie Spaß und Freude in der Bewegung (es soll kein langweiliger Drill sein).
Hören Sie bei der Gymnastik flotte Musik, singen und tanzen Sie.
Außerdem soll die Therapie gezielt an der Symptomatik ansetzen: Eine verkürzte Muskulatur muss durch Dehnungsübungen (Stretching) verlängert, unterentwickelte Muskulatur gekräftigt werden; und bei Bewegungseinschränkungen ist eine Mobilisierung erforderlich.
Bewegung und Bewegungstherapie sind zudem wichtig zur Kreislaufanregung und zur Steigerung der Kondition. Je nach Krankheitsverlauf können auch Übungen zur Atemregulierung sowie spezielle Übungen zur Haltungskorrektur und Muskelkräftigung hilfreich sein.
Tipp
Ein weiterer günstiger Effekt der Bewegungstherapie ist das Erlernen und Verbessern der Körperwahrnehmung. Bei Dehnübungen kann ein gleichmäßiges Ziehen, später auch nachströmende Wärme zu spüren sein.
Brigitte L.
Wo tut's weh?
Massagen, Gymnastik, Schwimmen und Akupunktur sind die Mittel meiner Wahl, wenn es darum geht, dass ich mich besser fühle. So besuche ich einmal wöchentlich die Krankengymnastik bei einer Physiotherapeutin; zusätzlich mache ich jeden Morgen bei mir zu Hause eine Viertelstunde lang gymnastische Übungen, die meine Muskulatur entspannen. An Geräten übe ich dagegen weniger, da ich davon häufig Muskelschmerzen bekomme.
Auch ein bis zwei Mal Nordic Walking in der Woche ist angenehm; das Joggen habe ich wegen der Schmerzen in den Oberschenkeln und in den Knien abgesetzt. Sehr entspannend wirken bei mir sanfte Massagen, die ich wie Streicheleinheiten für meinen Körper empfinde. Zwei Mal in der Woche gehe ich für eine halbe Stunde schwimmen; daran schließt sich Wassergymnastik an. Möchte ich mir etwas ganz Besonderes gönnen, besuche ich meinen Orthopäden und lasse mich von ihm akupunktieren. Das hilft mir mehr als alle Medikamente.
Ich bin mir sicher, dass mir die täglichen Übungen und Anwendungen helfen, den Schmerzen und der Steifigkeit erfolgreich zu begegnen. Doch jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm guttut und was nicht. Eine allgemein verbindliche Richtlinie gibt es da wohl nicht!«
Fehlhaltungen sind vermeidbar
Das Bewegungssystem oder auch allein die Wirbelsäule wird oft mit einem Schiffsmast verglichen. Den Mastbaum stellt das Skelett dar, die Seile entsprechen den Bändern und Sehnen. Die Schiffsleute, die die Seile spannen, sind mit der Muskulatur gleichzusetzen. Sind die Seile am Mast zu kurz oder die Kräfte der an den Seilen Ziehenden zu gering, verändert der Mast seine Lage oder fällt sogar um. An den Bewegungsorganen bezeichnet man dieses Ungleichgewicht als Dysbalance. Sie kann eintreten, wenn z. B. Muskelverkürzungen vorliegen, ein Muskel sehr schwach oder durch Verspannungen in seiner Beweglichkeit gehemmt ist.
Werden bei der Fibromyalgie durch Fehlhaltung bedingte Rückenbeschwerden festgestellt, ist das Erlernen der Rückenschul-Prinzipien sinnvoll. Die sogenannte Rückenschule ist – wenn sie orthopädischen und rheumatologischen Qualitätsnormen entspricht – ein intensives Programm. Den Teilnehmern werden vom Arzt, Krankengymnasten und Psychologen
der Aufbau der Wirbelsäule,
die Ursache der verschiedenen Beschwerden sowie
die rückenschonende Haltung und Bewegung bei Alltagsanforderungen erklärt (z. B., wie man einen schweren Gegenstand aufhebt und trägt).
Zu dem Programm gehören auch rückenspezifische Gymnastikübungen sowie der Umgang mit Rückenschmerzen.
Wassergymnastik gibt Auftrieb
Hervorragend ist das Üben in temperiertem Wasser, weil es einerseits die Beine und die Wirbelsäule vom Körpergewicht entlastet, andererseits aufgrund des hohen
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