Fibromyalgie endlich erkennen

unterkühlte Luft an die schmerzhaften Partien geblasen wird.
Wärmetherapie
    Die nachgewiesenen, zum Teil aber auch vermuteten Wirkmechanismen der Wärmeanwendung sind denen der Kältetherapie sehr ähnlich. Sie beruhen auf einer verstärkten Durchblutung der Haut und der Muskulatur mit vermehrter Sauerstoff- und Energiezufuhr und einem gesteigerten Abstrom von Stoffwechselprodukten und schmerzauslösenden Substanzen.
    Zudem kommt es durch Wärmeanwendungen ebenfalls zu einer Blockierung der Schmerzleitung und von Reflexbögen, die die Muskelverspannung unterhalten. Möglicherweise werden auch schmerzauslösende Substanzen direkt deaktiviert. Zu den gewünschten Folgen der Wärmebehandlung gehören das Nachlassen des erhöhten Muskeltonus, eine Schmerzlinderung sowie oft auch eine Verbesserung der Schlafqualität.

    Ein Besuch im Thermalbad samt Moor packung kann für Linderung der Schmerzen und eine Verbesserung der Schlafqualität sorgen.
    WICHTIG
    Die vielfältigen Anwendungsformen der Wärmetherapie
Peloide, natürliche Stoffe mit hohem Wärmebindungsvermögen. Sie sind durch geologische oder biologische Prozesse entstanden (Moor, Heilschlamm, Fango, Lehm). Diese Packungen oder Bäder haben zusätzlich eine chemische Wirkung, z. B. beim Moor durch die Huminsäuren. Hierdurch wird die Durchlässigkeit der Haut gesteigert und der Gewebestoffwechsel stimuliert. Peloide werden nur einmal angewandt. Packungen, die zum mehrmaligen Gebrauch in Kunststoff eingeschweißt sind, können keine Wirkstoffe abgeben!
Mineralbäder, z. B. Sole- und Schwefelbäder. Der bei Schwefelbädern wirksame physikalisch gelöste Schwefelwasserstoff beeinflusst die Wärmerezeptoren der Haut. Die Kälteempfindlichkeit wird herabgesetzt, die Wärmeempfindung gesteigert. Untersuchungen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnten vor Kurzem die gute Wirkung auf Schmerzen und temperaturempfindlichkeit für die Schwefelquellen in Bad Nenndorf nachweisen. Über die immunaktiven Zellen der Haut erfolgt eine Stimulierung des gesamten Immunsystems.
Thermalbäder kommen schon erwärmt aus der Erde und sagen allein für sich noch nichts über den Mineralgehalt und die Mineralart.
Sauna, Wärmekabine.
Hochfrequente Elektrotherapie.
Infrarotlicht.
Einfach zu handhabende Wärmequellen wie Wärmflasche, Körnerkissen, Heizkissen, ein heißes Bad in der Badewanne.
Wärmepflaster, Wärme erzeugende Salben.
    Wärme können Sie als Ganzkörpertherapie, aber auch örtlich anwenden. Zahlreiche Wärmemedien, die im Rahmen der Behandlung eingesetzt werden, haben über die reine Wärmeabgabe hinaus zusätzliche Effekte.
    Wenn Ihnen unklar ist, ob Sie Kälte oder Wärme besser vertragen, probieren Sie es aus. Was Ihnen guttut und die Schmerzen lindert, ist auch die richtige Therapie.
Andere physikalische Therapien
    Aus dem breiten Spektrum der Elektrotherapie soll kurz das niederfrequente TENS-Gerät erwähnt werden, da es häufig im Rahmen einer Schmerztherapie zum Einsatz kommt. Die Wirkungsweise dieses Geräts basiert auf der Gate-Control-Theorie. Durch Überstimulation der Schmerzrezeptoren wird die Schmerzleitung vermindert. Das bedeutet, dass der Schmerzreiz durch einen zweiten Nervenimpuls bekämpft und dadurch nicht mehr so stark empfunden wird. Bei der praktischen Anwendung werden zwei Klebeelektroden an der Stelle des maximalen Schmerzempfindens befestigt. Die Stromversorgung des kleinen Geräts erfolgt durch Batterien.
    Rückenmassagen (klassische Massagen) werden von vielen, aber nicht allen Betroffenen als hilfreich empfunden. Wichtig ist, dass die Behandlung nicht schmerzhaft sein darf.
    Massage kann auch als Partnermassage erfolgen. Sie ist nicht nur für den Körper von Nutzen, sie tut zudem der Seele Gutes und auch der nicht selten aufgrund der chronischen Erkrankung stark strapazierten Zweierbeziehung. Über den Hautkontakt wird die wortlose Kommunikation zwischen zwei Körpern angeregt und führt zu Entspannung und Wohlbehagen.
    Es kann lohnend sein, sich im Buchhandel eine Anleitung zur Partnermassage zu beschaffen.
    Denken Sie bei der Massage bitte an eine feste Unterlage, z. B. eine harte Matratze am Boden, eine entsprechend warme Zimmertemperatur und ein erwärmtes Massageöl.
    Ein Wort noch zu Operationen, die bis heute keine gesicherte Therapie der Fibromyalgie darstellen. Im Gegenteil, Betroffene sollten sich jede Operation gemeinsam mit ihrem Arzt doppelt überlegen. Auch heute noch werden die Betroffenen häufiger operiert als der