Fibromyalgie endlich erkennen
zugelassenes Medikament, sodass die Verordnung »off-label« (außerhalb der Zulassung) erfolgt. Schmerzmittel werden wegen des relativ günstigen Preises von den Krankenkassen nicht beanstandet. Bei teureren Substanzen könnte der Arzt jedoch in Regress genommen werden, d.h., er müsste das Medikament zur Strafe aus eigener Tasche zahlen.
Ein gewisser Schutz für die Verordnung »off-label« ist dem Bundessozialgericht zu verdanken, das drei Bedingungen festgelegt hat, unter denen eine Verordnung außerhalb der Zulassung in Betracht kommt:
Die Krankheit muss schwerwiegend sein; entweder lebensbedrohlich oder die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigend.
Es darf keine andere (zugelassene) Therapie verfügbar sein.
Aufgrund der Datenlage muss berechtigte Hoffnung bestehen, dass ein Therapieerfolg erzielt werden kann.
Die geeignete Ernährung
Auch wenn es keine »Fibromyalgie-Diät« gibt, ist eine ausgewogene, achtsame Ernährung sinnvoll. Mit der sogenannten Mittelmeerkost, die einer ausgewogenen Ernährung entspricht und auch Übergewicht entgegenwirkt, wird dieses Ziel erreicht, ohne den Genuss zu schmälern.
W enn von einer speziellen Rheumadiät gesprochen wird, ist dies meistens auf Erkrankungen bezogen, bei denen der Stoffwechsel durch verstärkte Zufuhr oder gezieltes Weglassen von Nahrungsbestandteilen korrigiert werden kann. Die besten Beispiele sind die Gicht, bei der es um Zurückhaltung bei der Purinzufuhr in Form von Fleisch und gewissen Gemüsesorten geht, und die bereits erwähnte Osteoporose, die einer ausreichenden Zufuhr von Calcium und v. a. von Vitamin D bedarf.
Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen konnte in den letzten 10–15 Jahren gezeigt werden, dass eine verringerte Zufuhr von Arachidonsäure, die u. a. stark zur Bildung von Entzündungsübertragungsstoffen beiträgt, einen – wenn auch nicht sehr großen – Effekt erzielt. Dieses Ergebnis kann in der Praxis durch Einschränkung von Fleischmahlzeiten und deren Ersatz durch zwei Seefischmahlzeiten pro Woche erreicht werden.
Allerdings ist gerade bei Fibromyalgie wichtig, dass Sie sich achtsam ernähren, sich danach richten, was Ihnen individuell guttut und Ihnen verträglich ist. Hierzu gehört eine ausgewogene Ernährung, die alle lebenswichtigen Stoffe beinhaltet und damit nicht einseitig ist. Sie sollten sich auch vor Übergewicht schützen.
Tipp
Bei Fibromyalgie und weiteren Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gibt es keine spezielle Diät im oben genannten Sinn, auch wenn das oft genug behauptet wird.
Die meisten Menschen in Mitteleuropa essen zu viel, zu fett und außerdem zu viel Süßes. Eine Ernährung auf vorwiegend pflanzlicher Basis, bei der der Anteil an Fleisch, Wurst und Eiern deutlich reduziert ist, bringt dem Körper viele Vorteile.
Seit Jahrzehnten wird bei rheumatischen Schmerzen die (moderate) Zufuhr von Vitamin E empfohlen. Ein überzeugender Nachweis in wissenschaftlichen Studien ist jedoch nie gelungen. Derzeit wird in kontrollierten Studien der Effekt einer ausreichenden Vitamin-D-Zufuhr (800–2000 I.E./Tag) auf Schmerzerkrankungen untersucht.
Die Ernährungspyramide der mediter ranen Kost.
Vitamin D hat nicht nur für die Muskeln günstige Effekte, sondern sorgt auch dafür, dass Calcium aus dem Darm aufgenommen wird und in die Blutbahn sowie aus den Blutgefäßen an seinen Bestimmungsort in den Knochen kommt. Ist ein Vitamin-D-Mangel vorhanden, kommt es zur Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen. In unseren Breiten ist die Vitamin-D-Versorgung allein durch die Nahrung oder über Vitamin-D-Vorstufen und das Sonnenlicht schwierig. Deshalb findet sich ein optimaler Vitamin-D-Spiegel nur bei einer Minderheit der Bevölkerung. Es empfiehlt sich deshalb, dass vor allem Frauen vor den Wechseljahren den Vitamin-D-Bedarf über medikamentöse Zufuhr decken.
Fragen Sie mich nach einer idealen Ernährung, kann ich die mediterrane Kost uneingeschränkt empfehlen, d. h. die ursprüngliche Ernährung der Mittelmeeranrainer, die auch als Mittelmeerküche oder Kreta-Diät bekannt ist. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Diät, was ja sehr nach Krankenkost klingt. Im Gegenteil, diese Ess- (und Lebens-) Kultur ist attraktiv für Auge und Zunge. Dass diese Form der Ernährung eine günstige Wirkung auf Herz und Gefäße hat, den Fettstoffwechsel positiv beeinflusst, den Typ 2-Diabetes verringern hilft und sogar das Auftreten einiger Tumoren vermindert, ist ein durch große
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