Fibromyalgie endlich erkennen
Zwang zu immer mehr Leistung rechtzeitig reagieren?
Wie kann ich der Erwartung (oder vermeintlichen Erwartung) nach steigender Leistung begegnen?
Was kann ich gegen das Gefühl tun, nur bei großer Leistung von anderen, aber auch von mir selbst akzeptiert und anerkannt zu werden?
Traue ich mir zu, meine Grenzen rechtzeitig zu erkennen und sie auch klar mitzuteilen? trainiere ich dieses Verhalten?
WISSEN
Hier ein paar Vorschläge, wie Sie den verhängnisvollen Teufelskreis durchbrechen können:
Erlauben Sie sich zu genießen.
Versuchen Sie, Ihren Körper (und seine Signale) besser zu verstehen.
Seien Sie aktiv (in jeder Beziehung).
Leben Sie in der Gegenwart (nicht in vergangenen oder zukünftigen goldenen Zeiten).
Lernen Sie, sich abzugrenzen (auch hier müssen Sie Erfahrungen machen).
Pflegen Sie die Balance zwischen erholsamer Ruhe und aktivem Wachsein.
Hören Sie auf sich selbst, und glauben Sie an sich.
Üben Sie, sich durchzusetzen.
Legen Sie Ihre Ziele und Vorhaben fest und versuchen Sie, den Weg dorthin in Etappen zu gliedern.
Dies ist ein immer wiederkehrender Kreislauf, in dem die Betroffenen gefangen sind und aus dem zu entkommen sie nicht gelernt haben.
Nehmen Sie sich ruhig Zeit, Papier und Stift und versuchen Sie, wenn Sie solche Situationen kennen, die gestellten Fragen anzugehen.
Auf welche Ideen sind Sie bei der Beantwortung der Fragen gekommen?
Anhand dieser Fragen können Sie auch erkennen, wie Sie im Rahmen psychotherapeutischer Gespräche sensibilisiert werden und erspüren können, wo andere Sie unter Druck setzen und wo Sie sich selbst unnötigen Zwängen aussetzen. Sie lernen, Ihre Ziele, angepasst an Ihre tägliche Leistungsfähigkeit, zu bestimmen sowie Ihre Leistungsgrenzen klarer zu ziehen.
Außerdem lernen Sie, Ausgleich und Entlastung in den Alltag einzubauen sowie innere und äußere (muskuläre) Spannungen zu erkennen und zu verringern. Sie lernen, mehr für sich selbst da zu sein und sich selbst etwas mehr zu gönnen.
Ob Sie nun mit oder ohne Therapeut an sich arbeiten, für die praktische Umsetzung heißt das: Setzen Sie sich kleine Ziele und freuen Sie sich, wenn Sie diese erreichen, anstatt sich ständig zu über lasten und unter misslungenen Umsetzungsversuchen zu leiden.
Weitere, auch für die psychologische Behandlung der Fibromyalgie geeignete Verfahren sind
Entspannungstechniken wie die Muskelentspannung nach E. Jacobson,
das Autogene Training,
die Meditation, Yoga,
das Biofeedback und
die Entspannung durch Fantasiebilder (siehe → Seite 71 f .).
Medikamente bei Fibromyalgie
Welche Schmerzpatientin hat nicht die Wunschfantasie, nach einer Packung Tabletten die Krankheit geheilt zu haben? In der Realität können Medikamente, wenn sie vertragen werden und eine akzeptable Wirksamkeit gezeigt haben, als Teil der Gesamtbehandlung eingesetzt werden. Dabei können auch Medikamentenkombinationen sinnvoll sein.
W ie schon eingangs angeführt, bringt kein Medikament die Fibromyalgie zum Verschwinden. Manche Präparate können jedoch, vom Arzt verordnet und richtig angewandt, eine gewisse Erleichterung bewirken. Allerdings ist nur für die Gruppe der Antidepressiva und ein Antikonvulsivum eine längere, überzeugende Wirkung durch mehrere Studien nachgewiesen.
Schmerzmittel und Antirheumatika
Am häufigsten und fast von allen Betroffenen wurden oder werden Schmerzmittel eingenommen, auch wenn viele Erkrankte angeben, dass die Wirksamkeit eher gering sei. Die Auswahl der Schmerzmittel beginnt mit Paracetamol als leichtem und gut verträglichem Wirkstoff, der fast in jedem Haushalt bekannt ist. Etwas stärkere Präparate sind unter den Substanznamen Flupirtin® und Novaminsulfon® bekannt. Dann folgen opiatähnliche Substanzen wie Tramadol® und Tilidin N®.
Die stärksten Präparate sind die Opioide oder Morphine, die sich vom Opium, dem Milchsaft der Schlafmohnpflanze, ableiten. Da sie alle unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, dürfen sie nur mit einem besonderen Rezept verordnet werden. Sie sollten nur in schwersten Fällen und, wenn sie gut wirksam sind, bei der Fibromyalgie angewendet werden, keinesfallsaber während der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Diese stärksten Schmerzmedikamente sollten stets regelmäßig genommen werden. Bei höheren Dosen muss das Absetzen schrittweise erfolgen.
WICHTIG
Nebenwirkungen der starken Schmerzmittel und Morphine können sein:
vor allem am Anfang der Einnahme Verminderung der
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