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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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länger dauern.«
    Tatsächlich dauert es keine fünf Minuten, bis di e Reaktoren grünes Licht für das Anlassen der Triebwerke zeigen. Eine weitere Minute später sind die beiden Fahrzeuge unterwegs. Petursson fährt voraus und gibt seinem Tonner ordentlich die Sporen. Rakovsky wird dabei im Fliegerabwehr-Drehkranz des Tonners hin und her geworfen. Dann hat er alle Hände damit zu tun, sich vor tief hängenden Ästen in Sicherheit zu bringen. Schließlich gibt er seine Stellung auf uns lässt sich auf den Beifahrersitz sinken.
    »Funkgerät.«
    Petursson lenkt mit einer Hand und zieht sich mit der anderen Hand den Trageriemen des Funkgeräts über den Kopf. Dann reicht er den Apparat an Rakovsky weiter, der sofort den KVP anfunkt.
    »Mann, du schmeißt die Karre noch um, wenn du weiter so heizt«, sagt Rakovsky, nachdem er vom KVP eine Bestätig ung erhalten hat.
    »Ich mach' das schon. Hauptsache, wir sind gleich wieder im KVP.«
    »Das spielt doch keine Rolle. Wirklich sicher sind wir in diesem Wald doch nirgendwo.«
    »Mag sein. Aber im KVP haben wir wenigstens etwas mehr Feuerkraft.«
    Einen Augenblick später jagen beide Tonner unter dem Applaus der Soldaten, die am Zufahrtsweg ihren Dienst tun, in den KVP. Kurz hinter Leisingers Stellung bringen Petursson und Vinnie die Tonner zum Stehen und stellen die Triebwerke ab. Hauptmann Broczek und Oberleutnant Codyczek traben bereits aus dem Inneren Bereich heran. Petursson öffnet unterdessen die Tür und klettert aus dem Fahrzeug.
    »Mann, ich dachte, die sehen wir nicht wieder.« Leisinger klingt beinahe etwas enttäuscht.
    Betzendorff hingegen zeigt keine Regung. »Ich nehme an, der Trupp ist nicht auf Gegenwehr gestoßen. Nun, unter diesen Umständen hätte man auch einen dressierten Affen schicken können, um diese Fahrzeuge zu bergen.«

Teil 3: Quarantäne
 
Szene 48: Regenwetter
     
    Originalmaterial. Versteckte Kameras run d um den KVP zeigen die Männer bei ihren täglichen Verrichtungen in guter Stimmung. Gedämpfter Ton. Farbfilm.
     
    Sprecher:
     
    »Die Ankunft der beiden LKWs lockerte die Stimmung im KVP auf und wurde gefeiert wie eine gewonnene Schlacht. Immerhin war es einer Gruppe von Soldaten gelungen, dem unbekannten Feind zwei Fahrzeuge wieder zu entreißen und unverletzt zurückzukehren.
    Die Stimmung wurde jedoch durch die Ankündigung von Hauptmann Broczek aufgeweicht, an einen Abmarsch sei noch nicht zu denken.«
     
    Bild im Bild: Hauptmann Broczek (aus der Perspektive einer versteckten Kamera, schräg über seinem Kopf angebracht).
     
    »Wir hatten nur kurzen Kontakt mit dem Hauptquartier. Von dort haben wir den Befehl erhalten, weiter abzuwarten. Wir sollen allerdings beginnen, die Stellungen weiter auszubauen und zu befestigen, damit sich Entsatztruppen der Volksarmee auf einen längeren Aufenthalt einrichten können.«
     
    Originalmaterial. Wackelige Helmkameras von Vinnie und Petursson, im Wechsel geschnitten. Farbfilm.
     
    Petursson und Vinnie ziehen in ihren Kampfstand einen Boden aus Ästen ein, die Petursson mit seinem Beil auf die passende Länge gestutzt hat.
    Vinnie schaut nach oben. »Das Dach hält dicht.«
    »Sag' ich doch«, antwortet Petursson, während er sich ein neues Aststück vornimmt.
    »Und das nur mit ein bisschen Grünzeug und Matsch. Hätte nicht gedacht, dass man daraus so einen Superzement herstellen kann. Aber das ist wun-der-bar. Jetzt muss ich mir meine Stiefelchen wenigstens nicht im Schlamm schmutzig machen.«
    Datso duckt sich unter das Dach.
    »Mann, was für ein Luxus hier. Sieht ja fast aus wie zu Hause bei Mutti. Die anderen Stellungen sind auch soweit alle überdacht, aber bei den meisten tropft es rein.«
    Petursson wirft einen prüfenden Blick nach oben. »Passiert hier früher oder später auch. Hundertprozentig dicht bekommt man das nicht. Das Wasser bahnt sich seinen Weg. Ich habe aber ein paar Schichten Material drauf gepackt. Wenn ich nichts übersehen habe, dann sollte das ein paar Tage lang halten.«
    »Hoffen wir, dass dieses Scheißwetter nicht so lange anhält. Ich habe gerade versucht, eine Wettervorhersage zu kriegen. Ging aber nicht. Old Cody hat über Funk niemanden vom Kommando ran gekriegt. Die Milizionäre an der Relaisstation pennen offenbar wieder.«
    Petursson zuckt mit d en Schultern. »Ich nehme mal an, du bleibst dran und hältst uns auf dem Laufenden.«
    »Nee.« Datso schüttelt den Kopf und grinst. »Ich ganz sicher nicht. Ich bin nämlich raus.«
    Petursson und Vinnie

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