FIDER (German Edition)
keinen Bock mehr auf diesen Drecksack.«
Petursson nickt nur und beginnt, seine Ausrüstung aufzunehmen.
»Also gut. Wir gehen da raus und holen die beiden Tonner rein. Vinnie, lauf du die Stellungen ab und sammel' unseren Schlingel und Rakovsky ein. Sag beiden, wir treffen uns in zehn Minuten vorne an der Fahrzeugschleuse. Dann wird gefec htsmäßig getarnt und dann geht es los.«
»Oh Mann, warum denn ausgerechnet diese beiden? Warum denn nicht den Leisinger? Mit dem MG hätten wir …«
»Keine Diskussion. Begerow ist klein, leicht und gut zu Fuß. Rakovsky ist vernünftig und er weiß, was er tut. Das kann man von Leisinger nicht gerade behaupten. Scheiße, bei diesem Idioten muss man noch aufpassen, nicht von hinten erschossen zu werden. Also los, zehn Minuten.«
»Zehn Minuten … ist das nicht ein bisschen knapp? Wir müssen doch noch das ganze Gerödel …«
»Vinnie, zehn Minuten. Wir müssen so schnell wie möglich los, sonst sind die beiden Tonner weg oder ausgeräumt. Und dann haben wir ein echtes Problem. Datso, wenn du fertig bist mit scheiße drauf sein, dann gib mir die Koordinaten, an denen die Tonner h ängen geblieben sind. Wir gehen los und holen die Dinger rein.«
Datso hebt seinen Helm auf und schüttelt den Kopf. »Ich weiß nicht, Mann. Da draußen laufen irgendwelche Dinger rum und greifen Leute ab. Ich weiß nicht, ob man so einfach da raus gehen kann. Vielleicht sollten wir abwarten. Auf die Befehle scheißen und abwarten. Der Broczek setzt bestimmt einen Notruf oder so ab. Das sollten wir abwarten, finde ich.«
Petursson versetzt Datso einen Knuff gegen den Oberarm. »Jetzt fang bloß nicht an zu wackeln, du alter Dorfbauer. Wir haben unsere Befehle zu befolgen. Das ist keine Demokratie hier. Ich habe auch keinen Bock, da raus zu gehen. Aber wenn die uns schnappen wollen, dann machen sie das einfach – ob wir nun hier drin sind oder nicht. Und jetzt im Moment sind sie mit den Jungs aus den Tonnern beschäftigt. Die müssen sie zuerst einmal runterschlucken, bevor sie uns fressen können. Und deswegen sollten wir uns beeilen.«
Petursson dreht sich zu Vinnie um.
»Also los jetzt, nicht schlafen! Bring mir Begerow und Rakovsky, damit wir aufbrechen können. Früh raus heißt früh wieder daheim.«
Szene 47: Bergungsaktion
Originalmaterial. Größtenteils wackelige Bilder verschiedener Helmkameras. Dazu Material von insgesamt acht versteckten Kameras in der Nähe der beiden Fahrzeuge. Farbfilm.
Es dauert keine zehn Minuten, bis Petursson, Vinnie, Rakovsky und Begerow abmarschbereit sind. Sie nehmen sich allerdings noch einige Minuten Zeit, um ihre Tarnung zu verbessern. Als sie schließlich fertig sind, ähneln sie vier kleinen Gebüschen. Wenn sie sich reglos neben einen Baum kauern, verschmelzen sie beinahe vollständig mit ihrer Umgebung.
Petursson:
»Schnell rein, schnell wieder raus. Das ist hier das Motto. Wir gehen überschlagend vor, geben uns gegenseitig Deckung. Und vor allen Dingen bewegen wir uns leise. Mir wäre es lieber, wenn es schon regnen würde. Der Regen würde die Geräusche schlucken. Nun müssen wir uns durch trockenes Laub bewegen. Also, tretet mit den Fußspitzen auf und trampelt nicht herum wie eine Bisonherde. Bei Feindkontakt bleiben wir zunächst in Deckung und beobachten, vorausgesetzt, der Feind hat uns noch nicht gesehen. Wir eröffnen nur das Feuer, wenn es gar nicht anders geht. Wenn wir dann bei den Tonnern sind, stellen wir Sicherheit her. Dann sehen wir weiter.«
Rakovsky:
»Ich räume unseren Kameraden Priorität ein.«
Petursson wirft ihm einen kurzen Blick zu und nickt dann. Rakovsky fährt fort: »Wenn wir den Verbleib unserer Männer geklärt haben, dann kümmern wir uns um die Tonner. Wir müssen die Fahrzeuge genau prüfen. Vielleicht ist das eine Falle und sie sind vermint.«
Petursson:
»Genauso machen wir es. Wenn wir die Tonner haben, dann funken wir den KVP an. Old Cody gibt den Torposten Bescheid. Die nehmen dann die S-Draht-Sperre weg, damit wir ungebremst in den Inneren Bereich rauschen können. Leisinger weiß ebenfalls Bescheid und macht den Weg frei. Okay, dann fertigladen und sichern. Wir rücken ab.«
Die Gruppe zieht los. Überschlagendes Vorgehen. Schnelle Schnitte, von einer Kamera zur näch sten. Der jeweils letzte in der Reihe rückt nach vorne vor, während alle anderen in alle Richtungen sichern. Die Männer verlieren keine Zeit und bewegen sich im Laufschritt, die
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