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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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hauptsächlich von verschiedenen versteckten Kameras. Dazu vereinzelt Bilder verschiedener Helmkameras. Farbfilm.
     
    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit dreht Oberleutnant Codyczek noch eine Runde über alle Kampfstände. Sein Weg wird mit schnell geschnittenen Einstellungen geschildert.
    Codyczek wirkt etwas sicherer als Leutnant Gromek, doch er geht nahezu allen Fragen aus dem We g und verteilt stattdessen Durchhalteparolen.
    In fast jeder Stellung wird er mit der Frage konfrontiert, ob am kommenden Tag der Rückmarsch stattfinde. Immer wieder antwortet er, man solle nicht über das Morgen nachdenken, sondern sich auf das Hier und das Jetzt konzentrieren. Diese Nacht gelte es nun zunächst zu überstehen. Bis zum nächsten Tag werde dann ein neuer Plan vorliegen. Er habe bereits eine Idee, deren Durchführbarkeit er derzeit prüfe.
    Darüber hinaus beruhigt Codyczek die Männer mit der Aussage , man habe sich bestmöglich auf einen Angriff vorbereitet. Die verbleibenden Männer des zweiten Zuges haben sich in vorgelagerten Stellungen eingegraben und können einen Feind jederzeit ausspähen und rechtzeitig melden.
     
    Schnitt auf Peturssons Helmkamera, die den Rest der Szene einfängt.
     
    Bei Vinnie und Petursson macht Codyczek ein wenig länger Halt. Er erklärt, Leutnant Gromek sei ein wenig durch den Wind. Man solle seine Aussagen daher nicht als endgültig betrachten. Er selbst, Codyczek, werde am folgenden Tag noch einmal Verbindung mit dem Hauptquartier aufnehmen und die Lage erörtern. Er sehe schließlich keinen Sinn darin, den Kessel abzuriegeln und mehrere Männer hier einem ungewissen Schicksal zu überlassen.
    Vinnie nimmt die Ausführungen schwei gend hin, doch Petursson fragt nach: »Ich habe mir überlegt, einfach einen der beiden Tonner zu schnappen und damit zum Eingang des Kessels zu fahren. Vielleicht sollten wir uns einmal anschauen, was die Volksarmee unter eine Abriegelung versteht. Allzu viel kann ich mir nicht darunter vorstellen.«
    Codyczek stutzt einen Augenblick lang. Dann fängt er sich wieder und winkt ab. »Da haben wir leider momentan keine Chance. Beim letzten Angriff haben die Tonner offenbar etwas abbekommen. Sie wissen ja, diese Din ger waren bis zum Inneren Bereich vorgedrungen. Dabei haben sie nicht nur den Hauptmann entführt, sondern offenbar die Elektrik der Tonner sabotiert.«
    »Aber das ist doch kein Problem. Vinnie und ich sind auf den Tonnern geschult. Außerdem habe ich mal in e iner Autowerkstatt gearbeitet. Vielleicht sollten wir mal nach den Fahrzeugen sehen. Am Ende ist es nur eine Kleinigkeit, die wir ganz schnell …«
    Weiter kommt Petursson nicht.
    »Sie werden überhaupt nichts tun, Herr Schütze. Ist das klar?« Codyczek wirkt, als müsse er jeden Augenblick explodieren. »Ich brauche heute Nacht keine Möchtegernmechaniker, sondern Soldaten, die beobachten und verteidigen. Wenn überhaupt, dann kümmern wir uns morgen um die Fahrzeuge. Aber nicht jetzt. Haben Sie das verstanden?«
    »Abe r natürlich, Herr Oberleutnant.«
    Codyczek schnaubt noch ein »Weitermachen.« Dann verschwindet er wieder im Rundgraben.
    Vinnie wirft Petursson einen Blick zu. »Sag mal, bist du noch zu retten? Wir sind doch nur Fahrer. Keiner von uns beiden kennt sich mit der Elektrik in diesen Tonnern aus. Was hätten wir denn machen sollen?«
    »Keine Ahnung. Ich dachte, wir schauen einfach mal nach.«
    Vinnie schüttelt seinen Kopf, kann sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
    »Pass auf, Vinnie: Wenn heute Nacht irgendetwas pass iert, dann wirst du nicht schießen, ist das klar?«
    Vinnie blickt auf. »Was?«
    »Nicht schießen. Auf keinen Fall. Wir sind verdammt gut getarnt. Wenn die uns finden wollen, dann müssen sie schon Wärmebildgeräte einsetzten. Und falls jemand zu nahe an unsere Stellung herankommt, dann greifen wir ihn im Nahkampf an. Mach deinen Klappspaten frei und lass ihn in Griffweite. Keine Feuergefechte. Wir lassen die Scheißkerle so nah wie möglich herankommen. Dann greifen wir uns einen von denen. Und dann drehen wir den Spieß um. Dann verschwindet plötzlich einer von denen spurlos im Wald. Und falls wir freies Schussfeld auf einen von denen haben sollten, dann halt dich zurück. Ich möchte nämlich etwas ausprobieren.«
    Als die beiden Männer ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben, hat sich die Dunkelheit bereits über den KVP gelegt. An Schlaf denkt anfangs niemand. Im Laufe des Abends nickt Vinnie dann doch ein. Die Belastung der vergangenen Tage

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