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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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meinem Eintritt in die Volksarmee werde ich vernünftig ernährt. Das lasse ich mir nicht mehr nehmen.«
    »Keine Sorge, Kaspa«, sagt Datso. »Petursson ist ja noch da. Irgendwas hat er gemacht, um die Römer zu überzeugen. Also, sag schon: Was haste gemacht?«
    Peturssons Mundwinkel wandern ein Stück nach oben. »Ich habe im Grunde überhaupt nichts gemacht. Der bescheuerte Kettler hat etwas gemacht. Der alte Brüllaffe ha t uns doch tatsächlich den Tag gerettet. Und nicht nur den. Er hat irgendetwas gefaselt von einem Zeitstempel, der kontrolliert werden sollte. Meinte, er habe da irgendwelche Bildsprünge auf dem Bildschirm gesehen. Die beiden Römer haben ihn angeschaut, als wäre er gerade aus einer fliegenden Untertasse ausgestiegen und hätte eine Geburtstagstorte in der Hand gehabt. Die waren ziemlich angepisst, weil er offenbar irgendwas über diesen Computer wusste, wo sie nicht drauf gekommen sind.«
    »Gar nicht mal so dum m.« Kasparek nickt. »Digitale Aufzeichnungsgeräte zeichnen immer einen Zeitstempel auf. Das ist wie eine Stoppuhr, die im Hintergrund mitläuft. Vinnie könnte das sicherlich besser erklären, aber ich habe auch schon davon gehört. Wenn man die Wiedergabegeräte richtig einstellt, dann kann man diese Stoppuhr sehen.«
    »Genau das hat der Kettler gemacht. Er hat ein bisschen an der Schreibmaschine herumgefummelt und plötzlich lief oben in der Ecke eine Uhr mit. Und da zeigte sich, dass ich doch nicht Unrecht hatte . Die Zeit machte nämlich mittendrin einen Sprung nach vorne. Gut und gerne drei Minuten waren einfach verschwunden. Kettler meinte, da habe jemand die Aufnahmen manipuliert.«
    Das bringt sogar Kaminsky zur Vernunft. »Wie jetzt, die Aufnahmen waren manipuli ert? Das kann doch überhaupt nicht sein. Wenn die alles so bombensicher abschließen, wer soll denn dann an die Sachen herankommen?«
    »Das konnte der Kettler auch nicht sagen. Die Römer waren in jedem Fall fuchsteufelswild und meinten, jemand betreibe system atisch Sabotage. Sie kündigten an, nun irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Ich habe keine Ahnung, was sie damit meinten, aber Kaspa und ich sind vorerst aus dem Schneider.«
    Datso dreht gerade seine nächste Zigarette. Auf seinem Gesicht hat sich ein Grinse n breitgemacht. »Klarer Fall. Überlegt doch mal: Ganz am Anfang haben sie alle ausgesiebt, die ganz offensichtlich nichts bringen. Jetzt fangen sie an, tiefer zu graben. Also, wenn es nach dem alten Datso ginge, dann würde er sich auch ganz genau anschauen, mit wem er in den Krieg zieht. Die machen das hier genauso. Bringen irgendwelche unheimlichen Geschichten an den Mann und gucken, ob sich jemand davon ins Bockshorn jagen lässt. Ist garantiert so eine Gehirnnummer, die die Römer ausgeknobelt haben. Die können niemanden brauchen, der sich bei jedem bisschen in die Hose macht. Also sorgen sie dafür, dass die Angstschisser von selbst gehen. Und die Römer können da verdammt viel drehen. Immerhin sind sie die einzigen, die Zugang zu den Filmaufnahmen haben. Davon wusste mit Sicherheit noch nicht mal der Kettler. Ausgerechnet der hat die ganze Geschichte jetzt hochgehen lassen. Klar, dass die Römer da sauer sind.«
    »Ich weiß nicht.« Petursson wirkt nicht überzeugt. »Aufs erste Hinhören klingt das ja ganz vernünft ig. Aber dann hätten sie den Kaspa schon rausschmeißen müssen, als er sich in diesem Rohr nicht mehr rühren wollte. Weswegen sollten sie also abwarten, bis ich mit meiner Geschichte daherkomme?«
    »Ach so. Na ja.« Datso zündet sich die Zigarette an und puste t einen perfekten Rauchkringeln in die Luft. »Hab ich nicht dran gedacht. He, ich bin schließlich auch nur 'n Hinterwäldler. Kenne mich mit dem ganzen Gehirnkram nicht so gut aus.«
    »Wie dem auch sei«, sagt Kaspa und erhebt sich. »Wir sind noch hier und all es ist wieder in Ordnung. Ich schlage vor, wir machen uns fertig für das Abendessen.«
    »Gute Idee.« Auch Petursson erhebt sich. »Bei der Gelegenheit: Sag mal, Kaspa, war das Futter auf der Offiziersschule wirklich so schlecht? Ich dachte immer, die würden n ur den Mannschaften und den Unteroffizieren das Zeug servieren, das eigentlich für die Schweinemast gedacht war.«
    »Die Offiziersanwärter kriegen das auch«, sagt Kaspa. »Nur etwas schärfer gewürzt.«

Szene 20: Begerow im Videolog
     
    »Hallo Leute, hier bin ich wieder. Ich sitze nun zum vierten Mal vor dieser Linse und habe bis jetzt nur blödes Zeug erzählt. Aber heute, heute lasse

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