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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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saukomisch.
    »Aber diesmal habe ich wirklich was zu sagen. Ich glaube, ich weiß, wer für diese ganzen unheimlichen Sachen und die ganze Sabotage verantwortlich ist. Ja, tatsächlich, ganz ohne Scheiß. Klar, so ziemlich jede Stube hat da inzwischen eine eigene Theorie aufgestellt, aber das ist alles Mist. Ich bin der Einzige, der den Durchblick hat. Der Saboteur ist nämlich auf meiner Stube. Und sein Name lautet:«
    Kaminsky legt eine dramatische Pause ein und gestikuliert dabei, als dirigiere er ein riesiges Orchester bei einem Tusch.
    »Betzendorff! Huuuuhuuuuh, der Saboteur. Das ist er. Das habe ich ermittelt. Man muss das nämlich einmal so sehen: Der ist der Einzige, der sich immer von den anderen absondert. Der will überhaupt nichts mit uns zu tun haben und versucht stattdessen immer, in der Nähe der Römer herumzuhängen. Außerdem ist er derjenige, der unbedingt etwas werden will. Alle anderen sehen das eher locker. Datso ist schon Gruppenführer, Leisinger hat sein geliebtes Maschinengewehr, allen anderen geht es besser als in der Volksarmee und Petursson muss nur seinen Dienst abreißen und dabei keine Scheiße bauen, um anschließend in der Volksarmee Offizier zu werden. Von denen hat es keiner nötig, sich irgendwie zu profilieren. Der Betzendorff aber schon. Also versucht er, alle anderen niederzumachen, um sich selbst im besten Licht darzustellen. Und seien wir doch mal ehrlich: Der braune Ring um seinen Hals stammt eindeutig von Leutnant Thorvalds Arschloch. Und damit dürfte unser ehemaliger Römer Betz der Einzige sein, der genug Connections hat, um an die Filmaufnahmen der Überwachungskameras heranzukommen und diese zu manipulieren. Als ehemaliger Römer hat der doch bestimmt irgendwelche Geheimsachen drauf, um solche Dinger zu drehen. Ich meine … solche Geheimagentensachen.«
    Kaminsky schlägt den Kragen seiner Uniform hoch und tut sehr verstohlen.
    »Und auch sonst ist der ja irgendwie überhaupt nicht zu sehen oder zu hören. Mit uns armen Frontschweinen redet der feine Herr ja so gut wie überhaupt nicht. Deswegen vermisst ihn auch keiner, wenn er mal wieder auf eine seiner Extratouren verschwindet. Und das macht er ziemlich oft. Ich habe genau aufgepasst. Jede Wette, in dieser Zeit dreht er irgendwelche Dinger. Mir fällt sogar noch ein zweites Motiv ein, ganz abgesehen von seiner Geilheit auf einen Führungsposten: Als ehemaliger Römer hält er doch ganz sicher zu seiner Volksarmee, der er seine ewige Treue geschworen hat. Ist doch klar, dass er die SKAV sabotieren will. Man stelle sich einmal vor, die SKAV würden der Volksarmee irgendwann den Rang ablaufen. Vielleicht wäre das zu viel für unseren Vorzeigeoffizier. Es ist einfach nur zu blöd, dass ich ihm nichts beweisen kann. Und zu den Römern will ich auch nicht gehen. Nachher heißt es noch, ich wäre ein Kameradenschwein und wolle jemanden hinhängen. Außerdem könnte der Leisinger genauso gut der Saboteur sein. Mit diesem Psycho will auch keiner was zu tun haben und er verpisst sich die ganze Zeit über. Aber dem traue ich sowas nicht zu. Ich glaube, unter seiner harten Schale verbirgt sich ein doofer Kern. Tja, da dachte ich mir: Wofür haben wir denn ein Videolog? Hier kann ich doch reinquatschen, was mir gerade durch den Kopf geht. Und wenn sich das wirklich jemand anschaut, dann fängt er vielleicht mal mit dem Nachdenken an. Oh Mann, ich hoffe nur, dass der Typ, der das hier sieht, nicht mit dem Betzendorff unter einer Decke steckt. Wenn doch … also, dann bin ich jetzt echt gefickt.«

Szene 25: Das Beste zum Schluss?
     
    »Die Abschlussprüfung der Grundausbildung bestand aus insgesamt fünfzehn Stationen au f dem Truppenübungsgelände. Jeder Soldat war alleine unterwegs und musste den Weg von einer Station zur nächsten selbständig finden. Jeder Soldat hatte eine Karte erhalten, auf der einige Stationen eingezeichnet waren, andere nicht. Diese mussten dann anhand von Marschkompasszahlen, Richtungs- oder Wegbeschreibungen oder Spuren entdeckt werden. Die Stationen mussten in einer bestimmten Reihenfolge abgelaufen werden. An jeder Station wartete eine Aufgabe. Nachdem wir im Rahmen der Ausbildung bereits die unbrauchbaren Kandidaten weitgehend ausgesiebt hatten, waren die Aufgaben selbstverständlich durchweg problemlos zu bewältigen. Wir haben daher an dieser Stelle den Unterhaltungswert ein wenig stärker betont.«
     
    Gunnar Sjoerdsma
    Producer

Originalmaterial. Handkamera, geführt von Uffz. Kettler.

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