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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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hinter Oberst Daelius aus dem Speisesaal hinaus.
     
    Halbtotale: Peturssons Tisch.
     
    Petursson, Datso und die anderen setzen sich wieder. Datso versetzt Petursson einen Stoß gegen die Schulter. »Na, du bist mir vielleicht einer. Sprudelst ja regelrecht über vor lauter Dienstgeilheit, was?«
    Petursson zuckt mit den Schultern. »Wieso? Ich dachte, es geht jetzt endlich los.«
    Vinnie und Kasparek lachen.
    »Nein, wirklich.« Petursson wirkt ehrlich beleidigt. »Da passiert etwas und unsere Einheit ist darin verwickelt. Das wäre endlich mal die Gelegenheit gewesen, an einem echten Einsatz teilzunehmen.«
    Kaminsky amüsiert sich ebenfalls köstlich. »Nicht schlecht. Man könnte es dir glatt abkaufen. Aber immerhin hast du damit ein paar Pluspunkte beim Alten gesammelt. Jetzt schmeißen die dich nicht mehr so schnell raus.«
    »Außerdem hat er doch etwas viiiiel Schöneres zu erledigen«, sagt Vinnie. »Er bekommt ab morgen nämlic h eine Einweisung auf diesem Atomlastwagen. Kamerad Kaminsky und ich dürfen ebenfalls teilnehmen. Hach, wird das ein Spaß.«
    »Ich seh' den Tonner schon überhitzen«, murmelt Leisinger und steht auf, um sich Frühstück zu holen.
    »Na also«, sagt Datso. »Wenn du schon nicht durch den Wald kriechen kannst, dann kannste wenigstens an einem Tonner 'rumschrauben. Oder am Vinnie. Kannste dir aussuchen. Ich brauch jetzt erstmal Kaffee.«

Szene 31: Gesunder Neid
     
    »Am nächsten Morgen erhielten Petursson, Vinnie und Kamins ky eine Einweisung am kernenergiebetriebenen Zweitonner, geländegängig. Der Ausbilder, Stabsunteroffizier Hundertmarck, machte sich einen Spaß daraus, den Zusatz ›geländegängig‹ bei jeder Gelegenheit zu betonen. Vinnie und Kaminsky stiegen auf den Jux ein. Bald war nahezu jedes Teil des Fahrzeuges ›geländegängig‹. Wir fanden das ganz witzig. Daraus hätte man durchaus etwas machen können.«
     
    Gunnar Sjoerdsma
    Producer

Originalmaterial. Sieben Überwachungskameras im Technischen Bereich der Kaserne. Richtmikrofone. Schwarzweißfilm.
     
    Stuffz. Hundermarck unterbricht die Ausbildung kurzzeitig, als ein bewaffneter Bell UH-1Y »Venom« Mehrzweckhubschrauber einschwebt und mit seinem Getöse jedes Gespräch unmöglich macht.
    Als die Maschine schließlich auf dem Landeplatz k auert, genehmigt Stuffz. Hundertmarck seinen drei Schützlingen eine Pause, damit sie den Hubschrauber ausgiebig bestaunen können. Erst dann geht es mit der Ausbildung weiter.
    Nach einem Rundgang um das Fahrzeug, mehreren Blicken unter die Abdeckungen und E rklärung der Bordsysteme fragt StUffz. Hundertmarck die neu erworbenen Kenntnisse der Männer ab. Petursson sitzt auf dem Fahrersitz, vor den Kameras beinahe vollständig verborgen. Hundertmarck sitzt auf dem Beifahrersitz und verdeckt Petursson. Kaminsky hockt auf dem Dach des Führerhauses und linst durch die Luke des MG-Drehkranzes über dem Beifahrersitz nach drinnen. Vinnie steht neben Petursson auf dem Trittbrett und schirmt Petursson auf der anderen Seite gegen die Kameras ab.
    »Okay, Herr Schütze«, sagt Hundertmarck und deutet auf eine Anzeige. »Wenn der Zeiger hier in den orangen Bereich wandert, dann tun Sie was?«
    Petursson überlegt. »Hm, mal sehen … also, zuerst mal Umschalten. Nein, Abschalten. Quatsch, auch nicht. Ich meine – zuerst einmal hier, das Ventil. Kraftstoff ein.«
    Hundertmarck nickt. »Gut. Und dann?«
    »Dann Diesel an. Generator an und dann umschalten vom Reaktor auf den Diesel.«
    »Genau. Warum nicht erst umschalten und dann Generator an?«
    »Öh … weil … wie war das noch?«
    »Schütze Kaminsky, könn en Sie vielleicht etwas Sinnvolles beitragen, anstatt da oben herumzuturnen?«
    »Ich tue das nur, um einen möglichst guten Überblick über die Tätigkeiten meines Schützengefährtenfreundes da unten zu haben. Von hier aus kann ich genau sehen, was die Petursson lichkeit …«
    Hundertmarck verdreht die Augen. Kaminsky hat offenbar wieder einmal den Augenblick verpasst, in dem seine Anmerkungen nicht mehr als lustig angesehen werden, sondern den Leuten nur noch auf die Nerven gehen. Dementsprechend macht Hundertmarck den Eindruck, als sei ein Schwarm Motten über sein Nervenkostüm hergefallen.
    Hundertmarck bellt: »Ruhe da oben!« Er klingt dabei beinahe wie eine Dogge – und wird damit seinem Aussehen gerecht.
    Vinnie springt ein: »Na, das Motörchen schnurrt nur, wenn auch Strom da ist. Ohne Reaktor und ohne Generator bleiben die Glühkerzen von unserem

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