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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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zueinander drei kleine Zylinder, nicht größer als Kugelschreiber. An der Rückseite des Kästchens ist ein flexibles, in der Länge verstellbares Band angebracht. Petursson, Vinnie und Kaminsky haben diese Geräte während ihrer Ausbildung am Tonner (geländegängig) gesehen. Es handelt  sich um die gleichen Geräte, die auch der Spähtrupp am Helm getragen hatte.
    Nachdem alle Geräte aus gegeben sind, erläutert Hauptmann Broczek den Sinn und Zweck der Aktion: »Männer, auch wenn wir die Kaserne verlassen haben, möchten wir unsere Tätigkeiten weiterhin lückenlos dokumentieren. Hierzu hat jeder von Ihnen gerade ein Aufzeichnungsgerät erhalten. Es besteht aus zwei Miniaturkameras und einem Mikrofon. Befestigen Sie die Geräte an Ihren Helmen, sodass die Objektive der Kameras und das Mikrofon nach vorne zeigen. Die Geräte sind in der Lage, mehrere Stunden Film zu speichern und drahtlos zu übertragen. Die Bordtechniker in den Hubschraubern werden Ihnen während des Fluges zeigen, wie die Batterien der Geräte zu wechseln sind.«
    Danach teilt der Hauptmann den einzelnen Gruppen jeweils einen Hubschrauber zu und gibt schließlich den Befehl zum Aufsitzen . Die Männer marschieren in lockerer Formation zu den Helikoptern. Sie tragen nur leichtes Gepäck. Ihre Rucksäcke und Kampftaschen werden gerade in den Transporthubschrauber verladen.
    Auf dem Weg zu den Hubschraubern spricht der Gefreite Brück, den alle no ch von der Fahrt vom Bahnhof zur Kaserne kennen, einige Männer mit vorgehaltener Kamera an und fordert sie auf, ihm ihre Gedanken mitzuteilen. Insbesondere sei interessant, wie die Männer über den Einsatz denken und was sie vom Verschwinden der eigenen Männer halten.
     
    Datso:
     
    »Hubschrauber. Hm. Hätte wirklich nicht sein müssen. Ich bin überhaupt kein Freund von dieser Fliegerei. Dieses Geschaukel beim Start, das kann ich überhaupt nicht gut ab. Wir hätten das auch genauso gut mit den Tonnern erledigen können. Immerhin haben wir in unserer Gruppe gleich drei ausgebildete Fahrer mit einer Einweisung auf die Fahrzeuge. Die hätten sich abwechseln können. Aber ich verstehe schon, dass wir schnell am Einsatzort sein müssen, bevor da noch mehr Leute verschwinden.
    D arüber macht sich der alte Datso einige Sorgen. Mir ist auch nicht ganz wohl dabei, jetzt in diesen Wäldern herumzuturnen. Damals, als wir noch Kinder waren, haben uns die Alten immer mit Geschichten über Waldgeister erschreckt. Da waren schon ziemlich unheimliche Sachen dabei. Und es ging fast immer um Leute, die spurlos verschwanden.
    Wenn man dann plötzlich tatsächlich in so eine Situation kommt, dann tauchen diese alten Geschichten plötzlich wieder aus dem Gedächtnis auf. Anfangs habe ich an irgendwelche Zivilisationsverweigerer gedacht, aber allmählich erinnere ich mich immer besser an die Geschichten, die mir meine Oma erzählt hat. Dabei kann einem dann schon ein bisschen flau in der Magengrube werden.
    Aber mir wird nun zuerst einmal flau, wenn ich an d iese Hubschrauber denke. Hast Du mal die Instrumentenbretter von diesen Dingern gesehen? Zu meinen Zeiten waren da immer viele Uhren und Schalter angebracht. Und jetzt? Nur noch Bildschirme, als wollten die da drin einen Filmvorführung veranstalten. Alles neumodisches Zeug. Das kann doch alles gar nicht funktionieren, oder? Was mich angeht, ich würde da lieber meinen Arsch auf einen Fusionsreaktor pflanzen, als mit so einem Televisionsladen in die Luft zu gehen. Also, bevor ich mir über irgendwelche Waldgeister Gedanken mache, versuche ich erstmal, diese Fliegerei zu überleben.«
     
    Begerow:
     
    »Hat eigentlich einer von euch meine Videologs gesehen? Nein? Oh Mann, dann wüsstet ihr, dass ich eigentlich schon längst im nächsten Schlampenpalast sein wollte. Das hat alles nicht hingehauen. Ich dachte dann, ich könnte nach der Ausbildung endlich mal mein Rohr verlegen gehen. Und was war? Nichts war.
    Stattdessen muss ich meinen Knackarsch jetzt in diese Knatterbüchse schwingen und in die nördlichen Wälder entschweben. D ort darf ich dann wahrscheinlich im Freien schlafen, irgendwo draußen im Wald. Tagelang keine Dusche, rasieren mit kaltem Wasser – ich werde stinken wie ein ganzer Fischmarkt.
    Ja, was diese verschwundenen Jungs angeht … hm, keine Ahnung. Vielleicht haben d ie einfach keinen Bock mehr gehabt. Vielleicht sind die einfach abgehauen. Kann ich gut verstehen. Hatte ich ja schließlich selbst vor. Ich meine … jetzt kann ich das ja

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