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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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ruhig sagen, oder? Ich kann ja jetzt nicht mehr so einfach rausfliegen. Ich habe ja mein Abzeichen. Also, ich glaube, wir finden die Jungs auf irgendeinem Bauernhof. Da werden sie wahrscheinlich in der Bäuerin herumliegen oder mit der Magd den Heuboden ausmessen. Das ist meine Meinung. Ich glaube, die machen viel zu viel Wirbel um diese ganze Sache.
    Ich habe aber gehört, diese Landfrauen seien so richtig dreckig drauf. Ich bin echt gespannt.“
     
    Petursson:
     
    »Schon ein komisches Gefühl, mit einem geladenen Gewehr durch die Gegend zu laufen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich genug Munition bekommen, um alle Magazine voll zu machen. Ich meine … ich habe schon oft ein geladenes Gewehr in der Hand gehabt. Ich habe auch schon viel Gefechtsmunition verschossen. Aber heute ist das etwas Anderes. Heute sind wir nicht auf der Schießbahn, sondern wir ziehen richtig los. Das ist jetzt keine Übung mehr. Das ist der Ernstfall. Ich weiß nicht, das bringt mich schon zum Grübeln. Ist einfach ein komisches Gefühl. Ein gutes Gefühl. Endlich tue ich das, wofür ich mich freiwillig gemeldet habe.
    Wir fliegen al so mit den Hubschraubern in die Nähe des Einsatzgebietes. Dort steigen wir dann um in die Tonner. Ich habe immer noch keine Ahnung, wie die so schnell dorthin gekommen sind. Aber meinetwegen, soll mir recht sein. Hauptsache, Datso ist dann wieder voll bei der Sache, wenn wir vor Ort sind. Im Augenblick ist er ein bisschen durch den Wind. Er soll uns da draußen führen, da können wir kein Nervenbündel brauchen. Aber ich denke, er hat das schon im Griff. Er hat eben nur Flugangst.
    Dieses Gerede über Waldgeiste r und die ganzen Fabelwesen finde ich nicht gut. Unsere Männer wurden da draußen von irgendjemanden angegriffen – da bin ich ganz sicher. Und was richtig dumm ist: Diese Angreifer haben jetzt acht geladene Sturmgewehre. Wenn die sich noch einmal so nah an eine unserer Gruppen heranschleichen können, dann wird das ziemlich übel. Wir müssen da draußen aufmerksam sein. Wir müssen aufpassen. Und wir müssen daran denken, dass wir in Grenznähe unterwegs sind. Wir dürfen uns da draußen keine Fehler erlauben.«

Orig inalmaterial. Acht Überwachungskameras, rund um das Flugfeld postiert. Schnelle Schnitte, teils langer Zoom. Teilweise Farbfilm. Zusätzlich erste Aufnahmen von den Helmkameras. Grobkörniger Farbfilm mit starken Farbabweichungen und hohem Kontrast.
     
    Die Männer steigen in die Hubschrauber, denen sie zugewiesen wurden. Die Piloten haben die Turbinen bereits warmlaufen lassen und bringen allmählich die Hauptrotoren auf Drehzahl. Der Lärm lässt alle Unterhaltungen verstummen.
    Der Bordtechniker in Peturssons Hubs chrauber, ein Oberfeldwebel, zeigt den Männern, wo sie ihre Waffen einhängen können und wie die Gurte funktionieren. Außerdem demonstriert er, wie die Kameras mithilfe der Riemen am Helm befestigt werden. Die Männer montieren die Kameras, setzen die Helme auf die Köpfe und schwenken dann hin und her.
    Kaminsky muss natürlich den Clown spielen. »Wenn das hier irgendwann jemand sieht, dann muss er wahrscheinlich kotzen bei dem ganzen Geschaukel«, brüllt er gegen den Lärm der Rotoren an.
    Dann werden die Türen zugeschlagen.
    Wenige Augenblicke später nimmt das Schlagen der Rotorblätter zu, als der Pilot die kollektive Blattstellung verändert. Der Hubschrauber hebt ab, pendelt kurz und stabilisiert sich dann. Aus dem Blickwinkel von Peturssons Kamera sieht Datso in diesem Augenblick aus, als wolle er seinen Magen ausspeien. Doch er hält tapfer durch – auch, als sich der Hubschrauber nach vorne neigt und Fahrt aufnimmt. Kurs 3-6-0. Genau nach Norden.

»Diese Szene, als die Hubschrauber abhoben, war einfach nur unglaub lich! Die Silhouetten der Helikopter im Gegenlicht. Zuerst sah man nur die drehenden Rotoren über dem Horizont. Wir haben das mit einer wahnsinnigen Brennweite geschossen. Dazu noch das Heulen der Turbinen und das Flimmern in der Luft. Das war Gänsehaut pur.
    Das war einer dieser … ja, das war einer dieser großen Momente. Das war einer dieser Momente, in denen man sich sagt: ›Hier geschieht etwas ganz Großes. Passt auf, so etwas bekommt Ihr nie wieder zu sehen.‹
    Wir haben später den Originalton ganz zurückgenommen und stattdessen diese Synthesizermusik eingeblendet. Und dann die Schnitte auf die Helmkameras – alles ohne den Originalton, sondern nur mit diesem extremen Bass und den Sphärenklängen. Die Gesichter der

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