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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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genau das war der Grund, weswegen wir jetzt erst hier sind: Wir wollten nicht abgeknallt werden. Also los, verschwinden wir in unsere Stellungen. Dann sehen wir weiter.«
    Die vier Männer schnaufen den Hügel hinauf und ziehen sich in ihre Stellungen zurück. Dort legen sie ihre Ausrüstung ab. Vinnie lässt sich sofort auf sein Hinterteil plumpsen und zieht seine Stiefel aus.
    »Und wenn jetzt die Vögel aus den Bäumen fallen, ist mir völlig egal. Wenn ich doch nur Socken zum Wechseln hätte.«
    Petursson hingegen bleibt auf den Beinen. Er bringt sein Gewehr in Stellung und beobachtet das Gelände.
    »He, Petursson«, sagt Vinnie. »Was ist, willst du nicht auch mal einen Moment Pause machen? Ich könnte jetzt glatt umfallen und vor morgen früh nicht wieder aufstehen.«
    Petursson schüttelt seinen Kopf. »Auf gar keinen Fall. Hast du gesehen, wie die Jungs in der MG-Stellung drauf waren? Die haben u ns wirklich für tot gehalten. Hier muss heute Nacht irgendetwas richtig Übles abgegangen sein.«
    »Hättest den Buben ruhig erzählen lassen können. Dann wüsstest du jetzt Bescheid. Aber nein, du musst ja immer so schreeecklich hektisch sein.«
    »Nein, das kannst du vergessen. Verlass dich niemals auf das Geschwätz von Mannschaften. Bei denen ist immer alles ein bisschen größer und ein bisschen schlimmer und ein bisschen dramatischer. Wir warten lieber, bis wir etwas von Datso zu hören kriegen. Der ist zwar kein Römer, aber im Moment ist er einfach näher an den heißen Informationen dran. Bis dahin kannst du meinetwegen ein bisschen ausruhen. Ich bleibe hier und halte die Augen offen.«
    Lange muss Petursson nicht warten, denn Datso kommt schon bald den Rundweg entlang und bleibt im Durchgang zur Stellung stehen.
    »Mein Herz, meine Tropfen. Das hält der alte Datso nicht mehr aus. Ihr seid wirklich wieder zurück. Was für ein Glück. Der Betzendorff macht zwar gerade die ganzen Römer rebellisch, aber ich wollte mich doch lieber selbst vergewissern, dass ihr auch alle da seid. Beim Betzendorff weiß man ja nie.«
    Petursson gestattet sich einen Blick über die Schulter und grinst. »Ist alles gut gegangen, oh mein Zugführer. Und ich kann den Betzendorff noch nicht einmal hinhängen. Er hat im Grunde alles richtig gemacht.«
    »Wenn du ihm das Popöchen versohlen willst«, flötet Vinnie, »dann nur, weil er die Marschkompasszahlen nicht noch einmal nachgerechnet hat.«
    Datso nickt. »Hab ich schon gehört. Schöne Sauerei. Wir haben das Kartenmaterial und alle Zahlen vom Hauptquartier mitgebracht. Da muss sich irgendein Muckel beim Stab verrechnet haben. Das ist eine unglaubliche Geschichte. Ich mag gar nicht dran denken, wie die hätte ausgehen können. Scheiße, da wird es einem echt flau im Magen.«
    »Ach, jetzt mach nicht so die Welle.« Petursson schaut wieder über die Schulter. »So schlimm war das nun auch nicht. Statt hier in den Stellungen zu hängen haben wir eben draußen auf dem Boden geschlafen. Das war zwar nicht bequem, aber das Wetter war in Ordnung und wir haben es überstanden. Ich habe aber gehört, heute Nacht soll hier im KVP irgendetwas los gewesen sein. Die Leute sind ganz schön fickerig deswegen.«
    »Das kannst du laut sagen.« Datso quetscht sich in den Kampfstand, hockt sich ab und fummelt seine Rauchutensilien aus der Bauchtasche seiner Splitterschutzweste. Dann beginnt er, eine Zigarette zu drehen. »Passiert ist das wohl in der Nacht, aber so richtig wild wurde es erst heute früh, als wir bemerkt haben, was Sache war. Die Römer wollten die Sache eigentlich nicht an die große Glocke hängen, aber der Buschfunk war schneller.«
    »Ach Gottchen, was ist denn Schlimmes passiert?« Vinnie zieht sich eine Socke vom Fuß und hängt sie über das Rohr seines Gewehrs. »Hat das etwas mit dem Geschrei zu tun, das wir heute Nacht gehört haben? Hach, das war so gruuuselig!«
    »Das habt ihr auch gehört? Na prima. Das war ziemlich verrückt.« Datso zündet sich die Zigarette an. »Hoffentlich explodieren Vinnies Socken jetzt nicht. Na, egal. In jedem Fa ll haben wir das Gebrüll auch gehört. Teilweise war das ziemlich dicht dran. Ein paar hundert Meter vielleicht. Dann wieder weit weg. Da konnte es einem kalt den Rücken runterlaufen. Die Männer hatten sich aber gut im Griff. Keiner hat Blödsinn gemacht. Richtig übel wurde es dann aber heute nach Sonnenaufgang. Die äußere Sicherung hat nämlich zufällig bemerkt, dass zwei ihrer Leute weg sind.«
    Nun dreht sich

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