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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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wird, unter dem besonderen Schutz eines Gespräches des Mandanten mit seinem Anwalt steht. Es besteht also keinerlei Veranlassung für Sie zu lügen. Haben Sie ...?« Er stockte. »Wie drücke ich das möglichst taktvoll aus? Haben Sie Kontakte zum organisierten Verbrechen?«
    Hunt starrte ihn ungläubig an. »Was?«
    »Ich muss das wissen. Stehen Sie in irgendeiner Form mit denen ... in Verbindung?«
    »Natürlich nicht!«
    Sein Anwalt seufzte und schob seinen Stuhl ein Stück vom Tisch zurück. »Dann gibt es wahrscheinlich auf dem ganzen Planeten niemanden, der so viel Glück hat wie Sie.«
    »Wovon reden Sie überhaupt? Was soll das?«
    »Kate Gifford ist heute Morgen bei einem Autounfall vor ihrer Schule ums Leben gekommen.«
    Hunt schwindelte es vor Augen, als hätte man ihm mit einem Ruck den Boden unter den Füßen weggezogen. Ein Wort hallte immer wieder durch seinen Kopf: Verurteilungsversicherung, Verurteilungsversicherung, Verurteilungsversicherung ...
    »Wie ist es passiert?«, fragte er mit tonloser Stimme. »War Lilly dabei? Ist sie verletzt?«
    »Nein, sie hat damit überhaupt nichts zu tun. Kate wurde mit einer anderen Klassenkameradin zusammen zur Schule gefahren. Sie saß auf dem Rücksitz, und als der Wagen vor der Schule hielt, ist sie zur Straßenseite hin ausgestiegen. Ein Pickup kam vorbei - für einen ausgewiesenen Schulweg viel zu schnell. Der Fahrer hat sie erst im letzten Moment gesehen und konnte nicht rechtzeitig bremsen oder ausweichen. Er hat sie erwischt und die Wagentür abgerissen.«
    »O Gott!«
    Verurteilungsversicherung.
    »Ja.«
    »Ist sie ...?«
    »Sie war auf der Stelle tot. Und die Videokassette, auf der sie die sexuellen Kontakte schildert, die sie angeblich mit Ihnen gehabt hat, ist leider verschwunden. Ich sollte wohl besser sagen: sämtliche Kopien dieser Kassette sind verschwunden. Die aus der Asservatenkammer der Polizei, die aus dem Büro der Psychiater, die von der Staatsanwaltschaft ... und meine eigene.« Jennings blickte Hunt über den Rand seiner Brille hinweg an. »Sie verstehen vielleicht, warum ich mich ein wenig wundere.«
    »Ich weiß nicht, wie das passiert sein kann«, log Hunt, »aber ich habe nichts damit zu tun.« Selbst für seine eigenen Ohren klang es unglaubwürdig, und er war sicher, dass der Anwalt an seinen Worten mehr denn je zweifelte. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder, wie das unheimliche Lächeln auf das Gesicht des Versicherungsvertreters kroch. Sie werden es nicht bereuen.
    Es war seine Schuld. Er hatte sie getötet. Hätte er nicht diese Verurteilungsversicherung abgeschlossen, hätte er sich nicht bereit erklärt, die Versicherung dafür zu bezahlen, ihm den Arsch zu retten, dann würde die kleine Kate jetzt noch leben.
    Aber wenn sie keine Lügen über ihn erzählt hätte ...
    Nein. Auf diesen Gedanken wollte Hunt sich erst gar nicht einlassen. Er wusste nicht wie, aber irgendwie hatten die es geschafft, Kate dazu zu bringen, gegen ihn auszusagen; sie hatten das Mädchen einer Gehirnwäsche unterzogen und sogar dazu gebracht, die eigenen Lügen selbst zu glauben. Und das alles nur, um ihn davon zu überzeugen, diese Versicherung abzuschließen.
    Und das hatte er getan.
    Jetzt war sie tot.
    Aber was hatte er erwartet? Wie sonst hätte dafür gesorgt werden können, dass die Anklage fallen gelassen wird? Hatte er wirklich geglaubt, die Versicherung würde den Staatsanwalt und die Polizei bestechen, damit die Klage abgewiesen wurde? Für jämmerliche dreißig Dollar im Monat? Das wären untragbare Kosten gewesen, und die Gefahr, dass der Versuch scheiterte, war viel zu groß. Nein, sie hatten sich die einfachste und billigste Lösung ausgesucht.
    Sie hatten das Mädchen umgebracht.
    Und alle Bänder gestohlen.
    Hunt dachte daran, wie sie auf Joels Hof mit Kate und Lilly Basketball gespielt hatten, erinnerte sich an Kates ansteckendes Kichern. Seine Gefühle waren in hellem Aufruhr, und in seinem Innern herrschte ein Chaos aus Entsetzen und Trauer, Zorn und Erleichterung.
    »Selbstredend«, fuhr Jennings fort, »werden sämtliche Anklagepunkte gegen Sie wegen Mangels an Beweisen fallen gelassen.«
    »Was bedeutet das? Kann ich dann gehen?«
    »Sobald die Papiere hier eintreffen und bearbeitet sind, sind Sie ein freier Mann.«
    »Und das war's?«
    »Rein theoretisch könnte die Staatsanwaltschaft den Fall wieder aufnehmen, wenn zusätzliche Beweise ans Tageslicht kämen, aber das ist äußerst unwahrscheinlich. Deshalb würde ich sagen

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