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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Arbeitsplätze an Fremdfirmen vergeben.«
    »Wenn du es so schlimm findest, warum arbeitest du dann eigentlich hier?«, fragte Hunt.
    »Ich will hier keine markigen Sprüche hören! Ich muss dir vielleicht deinen alten Job zurückgeben, aber ich brauche mir nicht auch noch deine Aufsässigkeit gefallen zu lassen!« Der Chef der Abteilung Landschaftspflege warf Hunt einen finsteren Blick zu, worauf diese respektvoll schwieg. »Wie ich schon sagte, wird dir das Gehalt für die vier Tage abgezogen, die du nicht gearbeitet hast. Für diese Tage hast du deine Karte nicht abstempeln lassen können - wenn du also deinen Zeitplan in die Finger kriegst, dann trag die Fehltage ein, bevor du unterschreibst.«
    Hunt hatte recht gehabt. Dass er festgenommen worden war, hatte sich unter sämtlichen Angestellten der Bezirksverwaltung wie ein Lauffeuer verbreitet. Einer von ihnen war ein Kinderschänder! Glücklicherweise glaubte das keiner von denen, die Hunt persönlich kannte: Niemand aus der Baumbeschnitt-Abteilung hatte diesen Vorwürfen Glauben geschenkt. Doch außerhalb dieses kleinen Kreises nahm der Glaube an Hunts Unschuld rapide ab, und zweifellos glaubte jeder bei den anderen Abteilungen der Landschaftspflege - wie auch die Mitarbeiter in den anderen Fachbereichen - fest an die alte Regel: »Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.« Folglich war Hunt schuldig. Und zu den Leuten, die ihn für schuldig hielten, gehörte auch Steve.
    »Rein persönlich«, sagte der Abteilungsleiter, »widerst du mich an. Ich will dein Gesicht hier morgens nicht mehr sehen, und ich will auch nicht, dass du mich ansprichst. Wenn ich dir irgendetwas zu sagen habe, bekommst du es schriftlich.«
    Edward steckte den Kopf durch die offene Tür. »Hey, Steve! Wie läuft's mit dem Haus?«
    Vom Hof waren spöttisches Glucksen und laute Lacher zu vernehmen. »Wenn es nach mir ginge, würden eure Arbeitsplätze extern vergeben! Und ich werde jeden Tag aufs Neue lachen, wenn ich mir die Berichte der Firmen ansehe, die eure Jobs übernommen haben, ihr nutzlosen Clowns!«
    »Wenn wir fliegen, dann fliegst du auch, Steve!«, rief Chris Hewitt. »Niemand braucht einen Chef der Abteilung Landschaftspflege, wenn es keine Abteilung Landschaftspflege mehr gibt!«
    Steve wandte sich wieder Hunt zu. »Mir reicht es schon, wenn die Baumbeschneider verschwinden. Und jetzt mach, dass du rauskommst und an die Arbeit gehst!«
    Die Trupps machten sich abfahrbereit. Edward und Jorge hatten den Mulcher an ihren Laster gehängt und standen nun da, ans Fahrerhaus gelehnt, tranken Kaffee und warteten. »Können wir los, Jungs?«, fragte Hunt und ging über den asphaltierten Hof zu ihnen.
    Edward grinste. »Du bist wieder da?«
    »Ich bin wieder da, Baby!«
    Edward lachte, und Jorge gab ihm einen Klaps auf den Rücken. »Nichts wie weg hier, Kumpel!«
    Auf dem Weg hinaus nach Tanque Verde, wo sie die nächste Woche arbeiten sollten, war Hunt sehr schweigsam. Er saß vorne neben Edward, doch es war Jorge, der von der Rückbank aus das Gespräch in Gang hielt und Hunt immer weiter nach Details ausfragte, während sie sich langsam ihren Weg durch den morgendlichen Stop-and-Go-Verkehr bahnten. Schließlich lieferte Hunt ihnen eine verkürzte Zusammenfassung der Geschehnisse - sogar eine leicht entschärfte Version der Wahrheit -, doch Jorge war immer noch nicht zufrieden, und Hunt wusste genau, was Sache war: Sein Freund spürte, dass er noch etwas verbarg.
    Sie erreichten das Stück Land, auf dem sie die kommende Woche arbeiten sollten. Edward fuhr an den Randstreifen und stellte den Wagen neben einem verbrannten Grünholzbaum ab. Die drei stiegen aus. Hunt schüttete den Rest seines kalten Kaffees auf den Boden und warf den leeren Becher einfach in den Laster. Während er den Mulcher von der Anhängerkupplung löste, schaute Edward zu ihm hinüber. »Du kannst es uns ruhig erzählen, wenn du willst«, sagte er. »Egal was du sagst, keiner von uns wird es weitererzählen.«
    Hunt war sich immer noch nicht sicher, dass selbst seine Freunde die wilde Geschichte glauben würden, doch er sah die Mienen von Edward und Jorge und beschloss, ins kalte Wasser zu springen.
    Er erzählte ihnen alles. Vom ersten Angebot einer Zusatzversicherung, die ihn vor einer Festnahme schützen sollte, bis zu Kates Tod und dem Verschwinden sämtlicher Videokassetten, auf denen sich ihre Aussage befunden hatte.
    »Das ist ein bisschen schwer zu glauben«, gab Edward zu, als Hunt fertig war. »Dein

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