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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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ungestört diskutieren zu können. Dort hatte er die fünf Mitglieder des Aufsichtsrats vorgefunden, dazu noch zwei bisher nicht identifizierte Abteilungsleiter, die sich in einer »Orgie« ergingen, wie NBC und CBS es bezeichneten. ABC nannte es den »Sexclub nach Dienstschluss«, während Fox von »glühend heißen Sexkapaden« sprach.
    Der Praktikant war geradewegs zum Leiter der Verwaltung gegangen, und dann zu seinen Eltern. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder hatten sofort Rücktrittsgesuche eingereicht, und noch vor Ende des Monats sollte eine außerordentliche Wahl stattfinden, um die Nachfolge zu bestimmen. Auch die in die »Orgie« verwickelten Abteilungsleiter waren zurückgetreten.
    Hunt hatte das dumpfe Gefühl, dass diese beiden nicht identifizierten Herren sich für die Vergabe des Baumbeschnitts an Fremdfirmen eingesetzt hatten.
    Jorge rief an, als Hunt und Beth gerade aßen, um ihnen die Einzelheiten zu berichten, die er von einem Freund aus der Verwaltung gehört hatte. Helen Butler, die einzige Frau im Aufsichtsrat, hatte auf dem Konferenztisch gelegen, als der Praktikant hereinspaziert war; alle drei ihrer Körperöffnungen waren gerade im Einsatz. Lee Spenser, ein ruppiger Ex-Marine, kauerte auf Händen und Knien auf dem Boden und ließ es sich von hinten besorgen, wobei Reynold Lopez ihm nur zu gerne diesen Gefallen tat. Und die beiden Abteilungsleiter waren tatsächlich diejenigen, die sich am stärksten für die externe Vergabe der Landschaftspflege im Allgemeinen und des Baumbeschnitts im Besonderen eingesetzt hatten. Einer der beiden beschäftigte gerade Helen Butlers Mund, während der andere alleine in einer Ecke saß und sich selbst einen Klistierschlauch einführte.
    Hunt merkte, dass Jorge eine gewisse Freude daran hatte, dass diese Herren, die ihm so gerne den Job wegrationalisiert hätten, auf diese Weise ihre gerechte Strafe erhalten hatten. Hinzu kamen aber auch Entsetzen und Furcht - das Begreifen, dass das, was hier geschah, nicht nur alle Naturgesetze und Wahrscheinlichkeiten außer Kraft setzte, sondern auch sämtliche moralischen Grundwerte.
    »Was passiert als Nächstes?«, fragte Jorge dann. »Oder war es das jetzt?«
    »Hoffen wir 's«, sagte Hunt. »Hoffen wir 's.«

SECHZEHN

1.
    »Jorge!«
    Aufs Kissen gestützt, das er gegen das Kopfende gelegt hatte, war Jorge fast eingeschlafen, doch jetzt war er hellwach, sprang aus dem Bett und lief zum Bad, kaum dass er die Panik in der Stimme seiner Frau erkannt hatte.
    Ynez hatte eigentlich duschen wollen; stattdessen saß sie nun nackt auf der Toilette, die Haut noch trocken, das Gesicht verzerrt. Zwischen ihren gespreizten Beinen hindurch konnte er Blut im Wasser erkennen. »Ogottogott«, sagte er dermaßen angespannt, dass die Worte zu einem einzigen verschmolzen. Mit einem Mal bekam er kaum noch Luft.
    »Irgendwas stimmt nicht!« Ynez begann zu weinen. »Wir werden das Kind verlieren.«
    »Nein, werden wir nicht! Bleib da!« Jorge lief ins Schlafzimmer zurück und durchwühlte den ungeordnet auf der Kommode abgelegten Tascheninhalt, bis er seine Brieftasche und die Versichertenkarte gefunden hatte. Dann griff er nach dem Telefon auf dem Nachttisch und wählte mit zitternden Fingern die Nummer, die für Notfälle auf die Rückseite der Karte aufgedruckt war. Dankenswerterweise musste er sich nicht erst noch mit einem automatisierten Annahmesystem herumschlagen, sondern war sofort mit einem atmenden, lebenden Menschen verbunden.
    »Meine Frau blutet!«, schrie er ins Telefon. »Sie ist schwanger, und sie blutet! Was soll ich tun?«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang ruhig und gelassen. Es war die Stimme einer älteren Frau, die Derartiges schon erlebt hatte - und noch viel, viel Schlimmeres -, was in gewisser Weise beruhigend war. »Beruhigen Sie sich, Sir. Sagen Sie mir erst einmal, was passiert ist.«
    Jorge konnte sich nicht beruhigen, konnte es nicht einmal versuchen, sondern sprudelte hervor, dass das Kind eigentlich erst in fünf Wochen erwartet wurde und Ynez plötzlich Blutungen hatte.
    »Hat sie auch Krämpfe?«, fragte die Frau.
    »Das weiß ich nicht!« Noch nie hatte Jorge sich so hilflos gefühlt.
    »Fahren Sie sofort ins Krankenhaus«, wies die Frau ihn an. »Nehmen Sie Ihre Versichertenkarte mit, und gehen Sie gleich in die Entbindungsstation.«
    »Werden wir das Kind verlieren?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir. Aber in der Entbindungsstation wird man wissen, was zu tun ist. So etwas ist dort

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