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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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darauf, ja keinen Laut zu machen. Nina streckte den Kopf aus der Schlafzimmertür, und mit einer verärgerten Handbewegung scheuchte Steve sie zurück. »Bleib da drin!«, zischte er und eilte leise am Schlafzimmer vorbei.
    Die Hintertür war näher; außerdem lag sie im Schatten. Vorsichtig schob er den Schlossriegel zurück, drehte den Türknauf und huschte dann in die Dunkelheit hinter dem Haus, die Waffe im Anschlag. Er hatte jetzt nicht mehr die Absicht, den Eindringling einfach kaltblütig zu erschießen. Damit würde er sich nur jede Menge Ärger einhandeln, den er im Augenblick wirklich nicht gebrauchen konnte. Er wollte dem Dreckskerl bloß damit drohen, ihn zu erschießen, und ihn dann festhalten, bis die Bullen kamen, um denen das Problem zu überlassen. Dabei war es Steve egal, ob das Ganze nur ein Scherz sein sollte oder vielleicht gar keine Absicht war. Unerlaubt das Grundstück eines anderen zu betreten war ein Verbrechen, und Steve würde dafür sorgen, dass der Verbrecher bestraft wurde.
    Jetzt war er hinter das Haupthaus getreten und spähte vorsichtig um die Ecke, sodass er die Umrisse des Anbaus erkennen konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite, die in mattes Mondlicht getaucht war, glaubte Steve einen stämmigen Mann mit Hut zu erkennen - einem dieser Hüte aus den Vierzigern, die Steve für sich immer als »Humphrey-Bogart-Hüte« bezeichnete. Und der Mann schien sich am Knauf der Tür zu schaffen zu machen, die in den Flur des Haupthauses führte.
    Zorn brandete in Steve auf, und er rannte über den Hinterhof, auf den Stromkasten zu, die Waffe ausgestreckt. Keine Bewegung!, wollte er schreien. Stehen bleiben! Mit ein bisschen Glück machte der Kerl sich in die Hose, wenn er erst die Knarre sah, die auf ihn zielte.
    Steve erreichte den Stromkasten und schaltete das Licht ein.
    Da war niemand.
    Der Anbau war leer.

3.
    Mit Beth zusammenzuleben war großartig. Die letzten Jahre mit Eileen hatten Hunt so vergiftet, dass er explosionsartige Wut schon bei den kleinsten Kleinigkeiten erwartet hatte, grundlose Streitereien, gefolgt von grimmigem Schweigen. Tatsächlich aber kamen Beth und er wunderbar miteinander klar. Natürlich war er auch mit Eileen eine Zeitlang glücklich gewesen, ehe alles den Bach runtergegangen war, also konnte man daraus noch nicht allzu viel schließen, doch alleine schon die Tatsache, dass Hunt jeden Tag mit Beth zusammen sein konnte und immer noch ihre Anwesenheit genoss - dass er sich immer noch auf jeden Augenblick freute, den sie gemeinsam verbrachten -, gab Hunt Zuversicht. Er hatte Angst davor gehabt, in dieser Beziehung einen Schritt weiter zu gehen, weil er befürchtete, dieser eine Schritt könne alles zerstören.
    Die größte Überraschung waren Beths Kochkünste. Natürlich hatte sie ihn schon vorher bekocht, doch weil sie eben nicht zusammenlebten, waren es stets besondere Anlässe gewesen - Mahlzeiten, mit denen sie Hunt beeindrucken wollte. Doch sie zauberte jeden Abend eine phantastische Gourmet-Küche, und Hunt hatte nicht das Gefühl, als würde sie es nur seinetwegen tun. So war Beth eben. Hunt hatte gewusst, dass Kochen zu ihren Hobbys gehörte und dass sie hingebungsvoll die Kochsendungen im Fernsehen verfolgte, doch Hunt hatte nicht begriffen, dass es eine Leidenschaft war. Das gefiel ihm.
    Eileen hatte Restaurants geliebt. Und Tiefkühlkost. Und Tacos.
    Hunt hatte sich nie für den Typen gehalten, der nach Hause kommt und ruft: »Hey, Schatz, was gibt's zu essen?« Es war ihm peinlich, in eine derartige Rolle zu verfallen - er hatte sogar ein wenig Schuldgefühle deswegen -, doch Beth war nicht das unterwürfige Hausweibchen aus der Vorstadt, sie kochte nur einfach gerne für ihn, und das machte Hunt dankbarer denn je, dass er sie kennen gelernt hatte.
    Am Freitagmorgen machte er gerade Pause, als ein Vertreter der Versicherung ihn auf seinem Handy anrief und ihm berichtete, sein Haus sei fertig. Sofort erzählte Hunt es Edward und Jorge, doch er wartete bis zum Mittag, bis er Beth davon berichtete. Die Wahrheit war: Er wollte dort gar nicht mehr fort. Er hatte bei Beth nur vier Nächte verbracht, doch sie waren in der Zeit einander viel nähergekommen, und Hunt fühlte sich so wohl dort, dass es ihm jetzt wie sein Zuhause vorkam. Jetzt wieder in sein eigenes Mietshaus zurückzugehen ... das wäre so, als würde er einen gewaltigen Schritt rückwärts tun. Obwohl die Miete bis zum Ende des Monats bezahlt war, hatte Hunt nicht mehr den Wunsch, dort zu

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