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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die All Homes alles getan hat, wozu sie vertraglich verpflichtet war. Unsere Verpflichtungen sind den Bedingungen Ihres Vertrages gemäß genau definiert.«
    »Und warum steht dann ein pimmelförmiges Wasserbett in meinem Schlafzimmer? Warum habe ich Kartons mit dreihundert Exemplaren von You light up my Life im Wohnzimmer? Warum stehen in meiner Videosammlung plötzlich Aufnahmen von Selbstmorden?«
    »Wenn Sie sich Ihre Versicherungspolice einmal genau ansehen«, erklärte Alice, »werden Sie feststellen, dass alle Bedingungen erfüllt wurden. Die All-Homes-Versicherung ist lediglich verpflichtet, die beschädigten Gegenstände durch gleichwertige Objekte zu ersetzen, nicht durch identische Objekte.«
    »Ich habe die Police hier gerade vor mir liegen, ich habe sie das ganze Wochenende immer wieder gelesen, und das steht da definitiv nicht drin!«
    »Haben Sie die Ausschlussklausel gelesen?«
    »Ausschlussklausel?« Das brachte Hunt aus dem Konzept. »Was für eine Ausschlussklausel?«
    »Die finden Sie im Kleingedruckten auf der Rückseite Ihrer Police. Anhang D, Unterabschnitt Eins A. Und da steht klipp und klar, dass bei jeglichen Hausratsversicherungen über eine Deckungssumme von zehntausend Dollar oder weniger zu versuchen ist, die beschädigten Gegenstände zu ersetzen, dass aber, falls geeigneter Ersatz nicht zu beschaffen ist, sie durch Objekte gleichen Wertes zu ersetzen sind, wobei All Homes die Abschätzung der Gleichwertigkeit vorzunehmen hat. Wenn Sie allerdings eine zusätzliche Versicherung über die Deckungssumme abgeschlossen hätten, wie einer unserer Mitarbeiter es Ihnen kürzlich vorgeschlagen hatte, wären Ihre sämtlichen Besitztümer nach Ihren Wünschen ersetzt worden.«
    Hunt wurde misstrauisch. »Woher wissen Sie, dass man mir vorgeschlagen hat, meine Deckungssumme aufzustocken?«
    Erschöpft seufzte Alice. »Hören Sie, Mr. Jackson, ich kann Ihnen höchstens ein Beschwerdeformular zuschicken. Darin können Sie Ihr Problem schildern und erklären, wie Sie die Sache sehen, und dann wird einer unserer Schlichter sich noch einmal mit der Angelegenheit befassen und gegebenenfalls notwendige Schritte einleiten. Wir legen sehr viel Wert auf die Zufriedenheit unseren Kunden und sind bisher ausnehmend gut beurteilt worden. Wir wollen auf keinen Fall, dass unsere Kunden ...«
    »Schicken Sie mir das Formular«, sagte Hunt nur.
    Die Mitarbeiterin der Versicherung vergewisserte sich, die aktuell gültige Adresse vorliegen zu haben, und spulte dann belanglose Verabschiedungsfloskeln herunter. Hunt legte auf. »Diese Arschlöcher!«
    Beth hatte mit angehört, was er während des Gesprächs gesagt hatte. »Du hast denen gar nichts von den neu gestrichenen Wänden erzählt. Die haben viele Dinge am Haus selbst verändert, nicht nur an der Einrichtung.«
    »Das soll der Hauseigentümer selbst herausfinden«, sagte er. »Ich wohne nicht mehr da. Ich wohne jetzt mit dir zusammen.«
    »Ja.« Sie lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. »Ja, das tust du.«

FÜNF
    Alles geschah auf einmal, und Brian Kutz konnte nicht richtig denken, konnte nicht entscheiden, was jetzt wichtig war und was nicht, was sofort getan werden musste und was warten konnte. Er handelte rein instinktiv, reagierte auf jede der Veränderungen, die sich in Sekundenbruchteilen ereigneten.
    Der Feuermelder hat nicht reagiert.
    Das war der einzige bewusste Gedanke, der ihm immer wieder durch den Kopf schoss; wie auf einer Endlosschleife wiederholte er sich ständig in seinem Hirn, während er aus dem Bett sprang und splitternackt durch die dichten Rauchwolken stürmte, dorthin, wo er die Schlafzimmertür finden würde, da war er sich ganz sicher. Nur dass die Tür nicht dort war. Brian prallte gegen eine Wand - viel früher, als es eigentlich hätte passieren dürfen. Als wäre in der Nacht sein Bett verrückt worden. Als Brian zurücktaumelte, spürte er sein warmes, feuchtes Blut, das ihm von der Stirn ins Auge und über die Wange strömte. Viel schlimmer aber waren der Rauch und die zunehmende Hitze im Zimmer ...
    Der Feuermelder hat nicht reagiert.
    ... und so tastete er sich panisch an der Wand entlang, bis seine Fingerspitzen einen Türrahmen fanden. Brian tränten die Augen, sie brannten von Blut, Schweiß und Rauch, und irgendwo in der Ferne - auf der Vorderseite des Hauses, glaubte er - hörte er etwas zerbersten: einen Fernseher, oder die Mikrowelle, oder einen Computer,

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