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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror
Autoren: Bentley Little
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die entgegengesetzte Richtung und ließ alles seltsam verzerrt wirken, geradezu expressionistisch.
    Sayers kam den Flur hinauf und schüttelte ein weiteres Polaroid-Foto trocken. »Die Dreckskerle haben das ganze Klo vollgeschissen«, sagte er und verzog das Gesicht. »Hoffentlich kriegen die Bullen 'ne anständige DNA-Probe.«
    Beth schaute ihn angewidert an. »Die haben nicht mal abgezogen?«
    »Das ist sein Job«, sagte er und deutete auf Hunt.
    »O Gott.«
    Der Vermieter trat ins Freie und ließ lautstark die Fliegengittertür zuknallen. »Sagen Sie mir, was noch alles passiert«, erklärte er dann. »Ich würde gerne auf dem Laufenden bleiben. Das ist schließlich immer noch mein Haus.«
    »Das ist ja 'n freundlicher Kerl«, merkte Beth trocken an.
    »Oh ja.«
    »Also, wie sieht's jetzt aus? Willst du einfach nur abschließen und ... gehen?«
    »Ich muss erst noch nach ein paar Sachen suchen. Ich will mich vergewissern, dass die nicht geklaut oder zerstört wurden. Versicherungspolicen, Quittungen und Garantiebelege, Zettel mit Adressen, Fotos. All so 'n Zeug.«
    »Aber danach kommst du mit mir nach Hause.«
    Er schaute sie an und nickte. »Jou«, sagte er. »Das mach ich.«

2.
    »Ich glaube, da draußen ist jemand«, flüsterte Nina.
    Dreckschweine! Die Smith & Wesson in der Hand, war Steve schon aus dem Bett gesprungen, rannte den Flur hinunter und zum Anbau, ehe Nina überhaupt den nächsten Satz aussprechen konnte. Das waren diese verdammten Cholos, da war Steve sich ganz sicher. Diese blöden illegalen Einwanderer, die sauer waren, weil er die ganze Arbeit alleine machte, und dass er nicht sie oder einen von ihren genau so illegalen Kumpeln angeheuert hatte, um diesen Anbau fertig zu stellen - und jetzt wollten sie es ihm heimzahlen. Als er letzten Sonntagmorgen mit dem Verputzen hatte anfangen wollen, hatte er mitten auf dem Sperrholzboden eine leere Tequilaflasche gefunden, und irgendjemand hatte in die Ecke gepinkelt. Diese Dreckskerle hatten in seinem neuen Anbau eine Party gefeiert, während Nina und er geschlafen hatten!
    Das hatte er jetzt davon, dass er unbedingt in diesem beschissenen Stadtteil hatte bleiben wollen, dass er nicht weggezogen war, als die braune Flut aus der Nachbarschaft immer weiter hier herübergeschwappt war.
    Aber Steve hatte sich geschworen, dass das niemals wieder passieren würde! Und wenn jetzt jemand auf seinem Grundstück war, würde Steve erst schießen und die Fragen später stellen. Wenn es zum Äußersten kam, konnte er immer noch behaupten, er habe eine Waffe gesehen; es sei nur Selbstverteidigung gewesen. Doch Steve bezweifelte, dass es so weit kommen würde. Das war das Tolle an den alten Wild-West-Staaten: Hier baute man noch auf Eigentumsrechte, und wenn jemand auf deinem Grundstück war und unbedingt eine verpasst haben musste, konnte man tun, was notwendig war - und jeder verstand es.
    Steve hatte die Tür am Ende des Flurs erreicht. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Was, wenn das kein illegaler Einwanderer war, sondern jemand von der Arbeit? Oder - noch schlimmer - jemand, den er entlassen oder der im Zorn gekündigt hatte? Von solchen Leuten gab es weiß Gott genug. Die Baumpflegeabteilung der Bezirksverwaltung galt als eine Art Strafbataillon, und dort hatten schon viele Leute gearbeitet, die Steve jetzt abgrundtief hassten. Wenn er jemanden erschoss, den er kannte, würde der Beweis, dass es kein Vorsatz gewesen war, viel schwerer zu erbringen sein.
    Er blieb stehen und lauschte. Nina hatte recht. Es war jemand im Anbau. Gleich hinter der Tür ... so hörte es sich zumindest an. Da, wo der Sperrriegel war. Steve hörte Stiefel auf dem Holzboden, dann ein Geräusch, das wie ein Schniefen klang.
    Steve beobachtete die Tür. Er war sich nicht sicher, ob das wirklich die beste Vorgehensweise wäre. Weil die Tür zum Anbau hinausführte und dieser Anbau kaum mehr war als ein nur teilweise mit einem Dach geschütztes Gerüst, das jeder betreten konnte, hatte Steve die Tür mit drei Schlössern gesichert: dem normalen Schloss im Drehknauf der Tür, einem Schlossriegel und einer Kette. Bis Steve die alle geöffnet hatte, begleitet vom Klappern und Klimpern der Schlüssel, wäre der Eindringling längst vorgewarnt und vermutlich geflohen. Vielleicht war es besser, zur Hintertür zu gehen und um das Haus herum zu schleichen, um den Eindringling zu stellen.
    Leise zog er sich wieder von der Tür zurück, schlich den Flur hinunter und achtete sorgsam
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