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Fiese Finsterlinge

Fiese Finsterlinge

Titel: Fiese Finsterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce; Stefanidis Buckingham
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Erklär mir noch mal, wie ihr das geschafft habt.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Richie. »Wie gesagt, wir haben gegen ihn gekämpft, dann kam Flappy ins Spiel und hat sich wie ein wild gewordener Stier auf den Plansch gestürzt. «
    »Wie damals, als ich noch klein war«, sagte Nate und erinnerte sich, wie Flappy gewütet hatte, während der Wasserdämon das Boot seiner Eltern gegen die Felsen schleuderte.
    »Flappy ist bei Lilli und Sandy«, rief Nate Richie ins Gedächtnis. »Was können wir noch aufbieten?«
    Richie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ein gutes Boot und eine knallharte Einstellung?«
    Nate grinste seinen Partner an. »Bist du bereit, im Kampf zu sterben?«
    Richie nickte. »Wenn’s sein muss.«
    Sie klatschten sich entschlossen ab, dann steuerte Nate das Boot in Richtung Safeco-Field-Stadion, immer dem Wasser nach, das vor ihnen in die Innenstadt flutete.

20. Kapitel
Im Stadion
    L illi steuerte den Abschleppwagen zwischen den vielen Autos hindurch, die überall kreuz und quer auf den verlassenen Straßen standen; den meisten wich sie aus, andere rammte sie einfach zur Seite. Sie und Sandy fuhren am Stadtzentrum vorbei nach Süden und konnten, sobald sie die Wolkenkratzer hinter sich gelassen hatten, über das Industriegebiet hinweg zu den bereits überschwemmten Schiffswerften blicken. Die Fluten kamen durch die Straßen in die Innenstadt gekrochen und stiegen hinter dem Hafenviertel schon an den ersten hohen Gebäuden empor. Auch Seattles zwei Stadien konnten die Mädchen sehen.
    »Da ist es, das Safeco-Field-Stadion.« Vom Beifahrersitz aus deutete Sandy nach vorn.
    Während sie hinschauten, schossen riesige, laut knisternde blaue Lichtbögen zwischen den Trägern des ausfahrbaren Daches heraus.

    Lilli warf Sandy einen furchtsamen Seitenblick zu. »Ich
bin mir nicht sicher, ob wir da wirklich reingehen sollen«, sagte sie. »Die Sache ist mir nicht geheuer.«
    »Gefällt es dir nicht, ein Held zu sein?«, entgegnete Sandy.
    Lilli schüttelte den Kopf. »Was der Bürgermeister gesagt hat, war eindeutig: Von den fünf Arbeitern, die sie reingeschickt haben, ist keiner zurückgekehrt.«
    »Aber das waren keine Dämonenhüter«, sagte Sandy.
    »Du bist auch keiner«, erwiderte Lilli.
    Sandy runzelte die Stirn. »Es kann sein, dass die Arbeiter dringend Hilfe benötigen. Wir sehen uns dort einfach mal um. Hauptsache, wir sind verschwunden, ehe das Wasser kommt.«
    »Ich kann ja auf dem Parkplatz warten, während du reingehst«, schlug Lilli vor.
    »Dies ist die Gelegenheit, etwas wirklich Wichtiges zu leisten«, sagte Sandy. »Hier geht es um mehr als die Beseitigung von Müll oder Graffiti.« Sandy suchte Lillis Blick und sah sie durchdringend an.
    Es fiel Lilli schwer, anderen Menschen ihre Hilfe zu verweigern, ganz gleich, in welche Gefahr sie sich dabei begab. Ihre Entscheidungen basierten nicht auf Logik. Ihr ganzes Leben bestand aus einer Aneinanderreihung impulsiver Entscheidungen. Wenn ihr etwas richtig vorkam, dann tat sie es eben. Graffiti einzusammeln erschien ihr richtig. Müll zu bekämpfen auch. Die Sache mit dem Stadium dagegen kam ihr weder richtig noch falsch vor… es war einfach etwas Unbekanntes. Und das Unbekannte war furchteinflößend. Sie verlangsamte den Abschleppwagen, als sie die Einfahrt zum Stadionparkplatz erreichten.

    »Wie entscheidest du dich?«, fragte Sandy. »Ich gehe nur rein, wenn du mitkommst.«
    Lilli atmete tief durch. »Na gut, ich begleite dich. Aber nur kurz, okay?«
     
    Lilli und Sandy gingen auf das Stadion zu, blickten mit großen Augen um sich. Dann schauten sie durch das Eingangstor und… sahen nichts. Sie betraten das Stadiongelände. Wenig später entdeckten sie die ersten beiden bewusstlosen Arbeiter, die sich noch am Metallgeländer des Aufgangs zum zweiten Rang festhielten. Anschließend debattierten Lilli und Sandy, ob sie nun wieder kehrtmachen sollten, wobei Lilli diejenige war, die sofort gehen wollte. Aber was auch immer den Arbeitern das Bewusstsein geraubt hatte, war nicht mehr in der Nähe des Aufgangs, deshalb konnte Sandy Lilli überreden, sich noch ein bisschen umzuschauen.
    Die drei anderen Arbeiter lagen auf dem zweiten Rang. Für Lilli sah es so aus, als hätten auch sie sich davor ans Treppengeländer gelehnt. Zwei von ihnen zeigten noch mit erstarrten Armen in die Luft. Ihre erschlafften Körper lagen mitten auf dem umlaufenden Gang.
    »Mein Gott«, sagte Sandy leise.
    »Wir müssen sofort verschwinden«, sagte

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