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Fiese Finsterlinge

Fiese Finsterlinge

Titel: Fiese Finsterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce; Stefanidis Buckingham
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Sandy und ich haben geholfen.«
    Nikolai bewunderte die Farben, dann schaute er traurig an seinem verbrannten Fell hinab. Sein blauer Schimmer war verschwunden, die dichte Behaarung zu fransigen, versengten Büscheln reduziert. Er sah aus wie ein zotteliger schwarzer Teddybär, ganz und gar nicht dämonisch.
    Lilli betrachtete den kleinen Muskelprotz. Sie machte eine Handbewegung, und Zoot sprang von ihrer Schulter. Nik musterte den kugelrunden Hilfsdämon argwöhnisch. Nach einem ganzen Tag voller böser Überraschungen war er nicht in Stimmung für irgendwelchen Klamauk, und
als Zoot seinen Dreizack auf Niks breite Brust richtete, wäre Nik ihm fast an die Gurgel gegangen. Aber sobald der Dreizack sein Fell berührte, fluteten bunte Farben über ihn hinweg. Nik stand reglos da, und Zoot malte ihn an, schwenkte den Dreizack von einer Seite zur anderen. Am Ende schimmerte Niks ramponiertes Fell in einem Dutzend Blautönen, die wie gebatikt ineinander übergingen. Er stapfte zum zersprungenen Wandspiegel, der noch am Eingang hing. Das poppige Muster war nicht sein Stil, aber er nickte zufrieden – es war besser als das rußige Schwarz, und er sah nicht mehr aus wie ein ausgestopftes Kinderspielzeug.
    Nate schlenderte durchs Haus, bewunderte eine Malerei nach der anderen; hinter jeder Ecke erwartete ihn eine neue Überraschung. Es gab Darstellungen von Lillis Bus und vom Fremont Troll, darüber hinaus zierten die kunstvollsten der Graffiti aus Belltown die Wände. Das Haus war genauso farbenprächtig und lebendig wie in der Zeit vor der Freilassung der Dämonen. Im Speisezimmer bedeckte ein Abbild des verblichenen Klauenfußtisches eine ganze Wand, so dass es aussah, als grenze dort ein Zimmer an.
    Und als er ins Arbeitszimmer ging, spürte Nate, wie ihm eine einzelne Träne ins Auge trat.
    Dutzende von Dämonen wuselten auf einem mit angeklebten Kaugummis übersäten Bibliothekstisch herum. Es gab zappelige Stühle mit Wasserschaden, drei Lampen, die sich nervös in einer Ecke drängten, eine kleine Gruppe rissiger, mit Pflastern bedeckter Gartenzwerge, die vorsichtig ihre Verletzungen betasteten, vertriebene Quietscher und Seufzer, den verlorenen Geruch des Dachbodens und vieles mehr. Selbst die beiden Masken standen in der Ecke.

    »Hey, guck mal, wer da kommt«, rief die Eisenmaske.
    Die Holzmaske verzog das Gesicht. »Nate, ich muss darauf bestehen, dass du uns diesmal in verschiedenen Stockwerken aufhängst. Jetzt ist ja genug Platz.«
    Nate wunderte sich über die Vielzahl der Dämonen, die seine Gefährten in seiner Abwesenheit eingefangen hatten.
    »So viele sind es gar nicht«, sagte Lilli. »Aber es ist ein Anfang.«
    »Und wir sind froh, dass du nicht tot bist«, fügte Richie hinzu und klopfte Nate auf den Rücken.
    Nate wusste nicht, was er sagen sollte. Schließlich nickte er. »Ich auch.«
    »Willkommen zu Hause, Mann.«
    Der Rest der Bande wartete auf seine Reaktion.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Sandy.
    »Müde«, sagte Nate. Er konnte nicht verhindern, dass ein Grinsen über seine erschöpften Züge huschte. »Aber ich schätze, in ein paar Tagen werde ich wieder damit beginnen, Dämonen zu fangen.«
    Seine drei Freunde stießen einen Jubelschrei aus. Und obwohl die Dämonen nicht wussten, worüber die Menschen sich freuten, begannen sie wild herumzuspringen, Unsinn zu brabbeln und eklige Gerüche zu produzieren.
    Nate verließ das chaotische Treiben im Erdgeschoss und ging nach oben in sein Zimmer, das er kunterbunt angemalt vorfand; die Farben sahen chaotisch aus und gleichzeitig perfekt durchdacht. Er zog die Schuhe aus und legte sich aufs Bett.

    Nachdem er halb Seattle zerstört, den Zorn des Ozeans überlebt und die Stadt dann doch noch vor dem Untergang bewahrt hatte, war er in der Tat erschöpft. In Südseattle gab es einen neuen, drei Kilometer langen und zweihundert Meter breiten See, von dem niemand wusste, wie tief er war. Der Plansch saß in der Falle, und er selbst konnte sich endlich ausruhen. Nate schaute auf ein Foto von sich und seinen Eltern, lächelte und schloss die Augen.
    Das grüne Kissen auf dem Bett zuckte und blähte sich auf, als Pernikus seine normale Koboldgestalt annahm. Auf der anderen Seite des Betts hüpfte Nik auf den Nachttisch, schwankte ein wenig und ließ sich dann neben ihnen auf die Matratze fallen. Eine sanfte Brise wehte ins Schlafzimmer und kreiste mit einem beruhigenden Summen unter der Decke.
    Nate öffnete nicht die Augen, sondern drehte sich

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