Fieses Karma
vernebelter Blick auf die andere Seite der Cafeteria richtet.
»Maddy, hallo«, sagt Mason und wedelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich blinzle heftig. »Entschuldige. Ich war wohl ein bisschen weggetreten.«
Mason und Jade müssen beide lachen. »Ein bisschen«, antwortet er. »Dir ist aber schon klar, dass sie nur Heather Campbell ist und nicht Naomi Campbell, oder?«
»Wer auch immer«, sage ich und hole den letzten Kartoffelchip aus meiner Tüte. »Solange du dich nicht mit ihr einlassen würdest, wenn du die Chance hättest.«
Ich erwarte natürlich, dass Mason sofort protestiert. Aber er schweigt. Und als ich ihn anschaue, merke ich, dass er nicht mich ansieht. Sein Blick ist ein paar Zentimeter nach rechts gerückt. Ich folge seinen Augen und habe Heather Campbell im Blickfeld. »Mason!«, kreische ich entsetzt.
Sein Blick kehrt hastig zu mir zurück. »Was ist denn?«
»Würdest du es tun?«
»Würde ich was tun?«
»Mit Heather Campbell was anfangen, wenn du die Chance hättest«, wiederhole ich mit einem genervten Seufzer und suche moralische Unterstützung bei Jade. Doch leider senkt sie den Kopf und konzentriert sich ganz darauf, mit der Kante einer Plastikgabel ein Stück Hackbraten zu zerschneiden. Wie ich sie kenne, versucht sie nur, sich aus der Sache herauszuhalten.
Mason bricht in Gelächter aus. »Ja, logisch. Mit der was anfangen? In einer Million Jahren nicht! Außerdem: Warum sollte ich eine andere wollen, wenn ich doch dich habe?« Und dann schenkt er mir dieses halbe Lächeln, bei dem mir noch immer die Knie ein bisschen weich werden und das mir sagt: »Ich liebe dich, auch wenn du dich manchmal total lächerlich machst.« Und sofort verzeihe ich ihm. Außerdem ist es echt schwer, sich darauf zu konzentrieren, sauer auf ihn zu sein, während mich nur ein einziger Gedanke beschäftigt:
Endlich kommen wir ins Apartment rein!
Hinter Tür
Nummer Drei
Die Woche zieht sich ewig hin, und es fühlt sich an, als würde der Samstag in immer weitere Ferne rücken. Und was das Schlimmste von allem ist: Je mehr ich mir wünsche, die Zeit würde schneller vergehen, desto langsamer scheint sich alles um mich herum zu bewegen.
Als endlich Samstag ist, steigen Angie, Jade und ich in den SUV, den Masons Eltern ihm geschenkt haben, weil Amherst ihn aufgenommen hat. Dann machen wir uns auf den Weg zu Spencer Coopers Apartment im Zentrum von San Francisco.
Angie hatte sich am Anfang gesträubt, mit auf die Party zu kommen. Sie hätte keine Lust, auf Partys mit Gästeliste zu gehen, sagte sie. Doch Jade und ich blieben fest, und schließlich kam sie doch mit. Ich bin ziemlich sicher, dass ihr Widerstand nur gespielt war. Denn ehrlich gesagt glaube ich, dass sie genauso neugierig ist wie wir anderen und wissen will, was in dem berühmten Apartment abgeht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand sich nicht dafür interessiert.
Mason stellt den Wagen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz ab, der zwei ganze Häuserblocks von unserem Ziel, einem supermodernen Hochhaus, entfernt ist, und jeder von uns steuert zwei Dollar zur Parkgebühr bei. Als wir die Lobby betreten, spüre ich förmlich, wie mein Adrenalinspiegel steigt. Ich habe keine guten Erinnerungen an diese Lobby. Hier mussten wir durch, nachdem uns oben der Zutritt zur Party verweigert worden war.
Ich sage mir, dass es heute Abend anders laufen wird. Alle unangenehmen Erinnerungen an diesen Ort werden gelöscht und durch aufregende neue Erlebnisse ersetzt werden.
»Ich glaub einfach nicht, dass du mich überreden konntest, hierherzukommen«, sagt Mason, als wir den Aufzug betreten. »Warum tun wir uns das noch mal an?«
Seine Frage ärgert mich und ich stoße ihn mit dem Ellbogen an. »Weil das genau der Ort ist, an dem man einen Samstagabend verbringen sollte!«
»Sagt wer?«
Aus Frust hebe ich die Hände hoch. »Sagt … sagen alle!«
Mason schüttelt den Kopf. »Ich würde viel lieber das tun, was wir sonst immer am Samstagabend machen.«
Ich sehe ihn ungläubig an. »Das ist doch nicht dein Ernst! Du willst doch nicht etwa wie immer ins Kino gehen und dann im IHOP rumhängen?« Ich versuche gar nicht erst, den Widerwillen in meiner Stimme zu verbergen.
Mason nickt. »Doch. Ich esse gern spätabends Pfannkuchen.«
»Du bist unmöglich.«
Oben angekommen höre ich die Musik, die aus der Wohnung Nr. 1208 kommt. Ich gehe hinter Jade über den Flur auf die Klänge der neuesten Hits zu, die aus dem Verstärker
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