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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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was hinter Tür Nummer eins ist«, rufe ich und reiße die Tür mit dramatischem Schwung auf.
    Es ist ein Garderobenschrank.
    Nicht unbedingt spannend.
    Jade und ich stoßen einstimmig ein enttäuschtes »Och Mensch!« aus. Dann gehe ich zur nächsten Tür und sage: »Okay, wie sieht es wohl hinter Tür Nummer zwei aus?«
    Ich mache die zweite Tür auf. Dahinter ist ein großzügiges Marmorbad mit einem riesigen Whirlpool in der Mitte. Jade späht mir über die Schulter, und wir sehen Leslie Gellar, die Anführerin der Cheerleader, die sich vor dem Spiegel neuen Lipgloss aufträgt. Sie dreht sich um und sieht uns herablassend an. »Müsst ihr aufs Klo?«
    Ich schüttele den Kopf und mache die Tür wieder zu. »Es bleibt wohl nur noch ein Zimmer übrig.« Vor der letzten roten Tür auf dem Flur bleibe ich stehen. »Angie, jetzt sitzt du in der Falle!«
    Jade kichert übermütig und ich lege den Finger auf die Lippen,damit sie still ist. Dann mache ich die Tür ganz leise auf und wir schleichen uns auf Zehenspitzen in das abgedunkelte Zimmer. Ich kann die Umrisse zweier Gestalten auf einem Bett an der Wand gegenüber erkennen. Es klingt, als würden sie sich küssen.
    Ja, das sind eindeutig Knutschgeräusche.
    Ich freue mich. So wie man sich eben freut, wenn die beste Freundin endlich ein bisschen Action bekommt. Es ist schon ewig her, dass Angie mit einem Jungen zusammen war, und ich bin die Erste, die ihr den Spaß von Herzen gönnt.
    Jade unterdrückt ein weiteres Kichern und drückt auf den Lichtschalter. Das grelle Licht blendet mich kurz, doch nach ein paar Sekunden haben sich meine Augen daran gewöhnt, und ich kann erkennen, was sich vor meiner Nase abspielt.
    O mein Gott .
    Ich spüre, wie ich vor Schreck erstarre. Ich kann mich einfach nicht mehr bewegen. Ich fühle mich, als sei mir gerade ein fünfhundert Kilo schwerer Felsbrocken auf den Kopf gefallen. Die Musik, die Stimmen und das Gelächter aus dem Wohnzimmer ebben ganz langsam zu einem leisen, dumpfen Summen ab, und meine Beine werden zu Pudding.
    Die beiden Gestalten auf dem Bett sind nicht Angie und irgendein Typ.
    Es sind Heather Campbell … und Mason.
    Ja, mein Mason! Mein süßer, aufrichtiger, treuer Ich-wollte-sowieso-nicht-auf-diese-doofe-Party-Mason!
    Mein Herz fängt an, so hart in meiner Brust zu hämmern, als würde es jede Minute zerspringen. Die unerwartete Helligkeit hat die beiden mitten in ihrem Zungentango unterbrochen. Mason hebt den Kopf und sieht mich. Seine Augen füllen sich mit Panik und er macht den Mund auf, um etwas zu sagen.
    Doch seine Worte warte ich nicht ab. Ich drehe mich auf den Fersen um und laufe zur Eingangstür. Ich renne aus der Wohnung und bleibe erst vor dem Aufzug stehen. Ich drücke den Knopf.In meinen Augen brennen schon die Tränen und ich will nicht warten, bis der Aufzug endlich kommt. Links von mir ist das Treppenhaus und ich renne jede einzelne Stufe hinunter, bis ich irgendwann draußen in der eisigen Januarnacht stehe.
    Dichter Nebel steigt aus der Bucht auf, und ich kann kaum einen halben Meter weit sehen. Vielleicht befinde ich mich aber auch nur in einem Schockzustand und meine Sicht ist deswegen so vernebelt. In diesem Moment bin ich mir nicht sicher.
    Ich bemühe mich, die frische Luft tief einzuatmen, um das Feuer zu kühlen, das in meiner Brust wütet. Aber es ist sinnlos. Ich spüre schon, wie mir die Übelkeit in die Kehle steigt, und drehe mich nach einer Mülltonne, einer Plastiktüte oder irgendwas um. Aber es ist nichts da.
    Schließlich laufe ich in die Gasse neben dem Gebäude und übergebe mich mitten auf der Straße.
    Das Bild von Heather und Mason dreht sich so schnell in meinem Kopf, dass ich mich fühle, als wäre ich eben aus dem Kettenkarussell auf einem billigen Jahrmarkt ausgestiegen. Mit dem Unterschied, dass das Kettenkarussell Spaß macht. Meinen Freund, mit dem ich seit zwei Jahren zusammen bin, mit dem beliebtesten Mädchen der Schule zu erwischen, gehört absolut nicht zu den Dingen, die mir Spaß machen.
    Wie konnte Mason mir das bloß antun?
    Wie konnte Heather mir das antun? Sie weiß doch, dass er mein Freund ist. Verdammt, das weiß doch jeder! Jeder Farmer, der mitten in Iowa Mais pflanzt, weiß es. Schließlich wurde es für alle Welt sichtbar in Trend Girl veröffentlicht!
    Und da wird mir mit einem elenden Gefühl klar, dass es gar nicht darum geht, ob Heather es weiß oder nicht weiß. Es ist ihr egal.
    Ich beuge mich vor und kotze eine zweite Runde. Diesmal

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